Einleitung
Meine Frau Gaby, mein Schwager Rudolf und ich reisen
bereits am Vortag an und übernachten in dem preiswerten aber guten
Hotel Sonnental in Dübendorf, das
wenige Kilometer von Zürich entfernt liegt.
Während Rudolf und ich den Marathon laufen wollen, will Gaby Fotos von
der Strecke und von den Zieleinläufen machen. Ich werde wieder wie so
oft auch auf der Strecke meine Kamera mitnehmen, um Bilder aus der Sicht
der Läufer schießen zu können. |
Abholung der Startunterlagen
Rudolf und ich wollen bereits heute die
Startunterlagen abholen, da die Saalsporthalle, wo es die Unterlagen
gibt, vom Startgelände doch ein ganzes Stück entfernt liegt. Zwar
verkehren am Sonntag Shuttlebusse zum Startgelände, aber wir wollen uns
diesen Stress sparen.
Da wir Zeit haben, fahren wir auf dem Hinweg nicht mit der S-Bahn,
sondern mit der Tram zur Saalsporthalle. So sehen wir gleich einige der
Sehenswürdigkeiten der schönen Stadt Zürich. |
Die Startunterlagen gibt es in der Saalsporthalle die etwa einen
Kilometer vom Start entfernt liegt |
Auch in Zürich gibt es eine Marathonmesse. So
schlendern wir bei der Saalsporthalle angekommen, erst durch die
Messehalle, bevor wir die Schalter der Startnummernausgabe entdecken.
Dort werden wir von freundlichen jungen Damen bedient und erhalten ohne
Wartezeiten unsere Startnummern und wie in der Schweiz üblich einen
kostenlosen Leihchip. |
Da wir unsere Unterlagen schon am Samstag abholen, gibt es dort auch
keine Wartezeiten |
Da ich meinen Bauchgurt für den Transport meiner
Kamera vergessen habe, suche ich noch bei den Verkaufsständen der
Marathonmesse einen annehmbare Ersatzlösung. Leider entdecke ich nichts
passendes, aber dafür
Richard Umberg,
den ich erstmals beim
Liechtenstein Marathon 2005 kennen lernen durfte. Richard war
fünfmal Schweizer Marathonmeister, Nationaltrainer und später Trainer
der leider so früh verstorbenen
Franziska
Rochat-Moser. Richard ist auch Race-Direktor des
Jungfrau Marathons, wo
dieses Jahr die Langdistanz - Berglauf - WM ausgetragen wird. Natürlich
gibt Richard gerne sein fundiertes
Wissen auch an uns Normalläufer
weiter. |
Bei der Marathonmesse treffe ich
Richard Umberg
(links), der mehrmals Schweizer Marathonmeister war und heute sowohl als
Coach als auch als Race
Director beim
Jungfrau Marathon tätig ist |
Nach diesem interessanten Gespräch besuchen wir noch
die überschaubare Nudelparty, die in einem recht kleinen Festzelt am
Mythenquai am
Zürichsee stattfindet. Ein Film vom Vorjahr zeigt, wie regnerisch es
hier vor einem Jahr war. Da sehen, nicht nur zu meiner Freude, die
Wetterprognosen für morgen doch ganz anders aus! |
Seepromenade am
Zürichsee in der Nähe des Startgeländes |
Im Hintergrund sind die Berge noch verschneit, während das Wetter heute
mild ist |
Der Lauftag
Der Wetterbericht hat sich nicht getäuscht. Bei
unserem Hotel ist es zwar noch frostig, aber es kommen die ersten
Sonnenstrahlen heraus. Es verspricht eine sonniger und frühlingshafter
Lauftag zu werden. Wir fahren mit dem Auto zum Start,
obwohl ich von früheren Reisen Zürichs Verkehrschaos fürchten gelernt
habe. Aber es ist früher Sonntagmorgen und so behindern uns kaum andere
Autos. Da wegen dem Marathon viele Straßen gesperrt sind, werden heute
morgen ohnehin wenige Züricher Lust verspüren eine Spritztour am Sonntag
Morgen mit ihrem Auto zu unternehmen. Am Startgelände
angekommen spricht mich eine Dame an, ob ich bei einer
wissenschaftlichen Untersuchung teilnehmen möchte. Dabei soll das
Körpergewicht von ausgewählten Teilnehmern vor und nach dem Marathon
gewogen werden. So soll ermittelt werden, ob die Freizeit-Marathonläufer
unterwegs genug trinken. Da ich unterwegs gerne bei den
Verpflegungsständen fleißig zugreife, rechne ich nicht mit allzu großen
Gewichtsverlusten. In der Tat sollten es später etwa 500 Gramm
Gewichtsverlust sein. Nachteil der Aktion ist, dass
ich mich zum Wiegen bis auf die dünne Wettkampfkleidung entkleiden muss.
Da hält sich bei Temperaturen um die 5 Grad die Freude darüber in
Grenzen. |
Hier lass ich mich vor dem Lauf wiegen. In einer Forschungsstudie
soll festgestellt werden, wie viel Gewicht wir Läufer während des Laufs
verlieren. Bei mir sollen es später 500 Gramm sein. Also muss ich
unterwegs genug gegessen und getrunken haben. |
So kleide ich mich schnell wieder an, da ein
gefrorener Eiszapfen bei so einem Marathon wohl weniger schnell in die
Gänge kommt als ein heißblütiges Ross. Der Gang zur
Kleiderabgabe ist schon fast so was wie ein kleiner Vorgeschmack auf
einen Marathon, da ich mit meiner hohen Startnummer fast bis zum
hintersten Eisenbahnwagen wandern muss, wo wir unsere Kleidung
deponieren können. |
Mit meiner hohen Startnummer muss ich recht weit marschieren, um meine
Kleider hier abgeben zu können |
Nachdem ich mich dort entkleidet habe, muss ich mich
auch zwangsläufig warmlaufen, da ich sonst auf dem langen Weg zum Start
frieren müsste. Ich trage noch ein langärmeliges dünnes Shirt, das
ich mir später einfach um den Bauch binden werde, wenn es mir beim
Laufen warm wird. Da ich an den Beinen unempfindlich bin, laufe ich
trotz des noch kühlen Morgens Shorts. Zu meinem Glück haben diese hinten
eine Hosentasche, wo ich die Kamera unterbringen kann. Ich habe ja, wie
schon erwähnt, meinen Bauchgurt für die Kamera vergessen. |
Blick auf das Startgelände |
Diese Radfahrer werden die Spitzenläufer begleiten |
Langsam strebe auch ich dem Start zu |
Im Vordergrund das Führungsfahrzeug |
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