Ein windiger Straßenlauf
Nur wenige Tage nach dem
Ostermontagshalbmarathon in Scheßlitz
starte ich zur Abwechslung mal bei einem Zehnkilometerlauf. An so eine
"Kurzdistanz" habe ich mich schon lange nicht mehr gewagt.
Die Strecke führt auf einem Rundkurs ohne große Höhepunkte
und Anstiege um ein Gewerbegebiet am Stadtrand von
Burgebrach. Auf den geplanten 6 Runden werden wir 10 Kilometer zurücklegen.
Neben uns Hobbyläufern fighten hier organisierte Vereinsläufer des DLV um die
oberfränkischen Meisterschaften im Zehnkilometerstraßenlauf, nachdem die
Oberfränkischen Meisterschaften im Halbmarathon erst vor wenigen Tagen beim
Halbmarathon in Scheßlitz ausgefochten
wurden. |
Der Wind ist fast eine Wand, an die ich mich anlehnen kann |
Bei dem Rundenkurs bietet es sich an die Strecke auf einer
Zusatzrunde beim Warmlaufen kennen zu lernen. Also lauf ich die Runde schon mal
ab. Zuerst geht es auf ein paar Hundert Metern leicht bergan. Ich denke es sind
dabei etwa 2 oder 3 Höhenmeter zu überwinden. Dann wendet sich der Kurs nach
links um 90 Grad. Nun ist die Strecke eben und man kann mit dem Wind im Rücken
Gas geben. Nach einer weiteren Kurve nach links bläst der kalte Wind von links.
Kurz hinter der Ein - Kilometermarkierung folgt eine weitere Kehre. Nun lauf ich
bei starkem Gegenwind zum Start und dem Ende der Laufrunde entgegen. Dieser
Abschnitt wird also der schlimmste werden. Ich nehme mir vor, falls sich die
Möglichkeit ergibt, im Windschatten zu laufen. |
Letzte Vorbereitungen wenige Minuten vor dem Start |
Nun in Shorts und T-Shirt kurz vor dem Start |
Wenigsten blitzt die Sonne etwas durch, als wir etwa 150
Starter uns zum Straßenlauf aufstellen. Eine fetzige Musik entschädigt im
Startbereich für die sehr monotone Laufstrecke.
Schon fällt der Startschuss und alle fetzen los wie von der Tarantel gestochen.
Na ja, bei so Kurzdistanzen ist das halt üblich!
Ich starte brav im hinteren Feld ohne große Ambitionen. Mir ist wie so oft auch
heute nur das Dabeisein wichtig.
Soeben überholt mich ein älterer Läufer und schert vor mir
ein. Mal schaun, vielleicht hat er ja ein schönes konstantes Tempo, was dem
meinigen so in etwa entspricht. Nein, hat der doch nicht. Also ziehe ich an ihn
vorbei und laufe mein Tempo weiter. Darauf überholt er mich mit Protest: "Kannst
Du nicht gleichmäßig laufen!". "Ich laufe doch gleichmäßig! Aber Du nicht!" .
"Nein, Du läufst niemals konstant ...", "Tue ich doch ..."
Ich gebe den nichts bringenden Disput auf und lege einen kleinen Zwischensprint
ein, um meine Laufruhe zu haben.
Solche Streitgespräche sind mir auf Berg- und Landschaftsmarathons völlig fremd,
aber auf solchen "Dorfstraßenläufen" muss man wohl mit allem rechnen!
Nun laufen wir auf dem letzten Viertel der ersten Runde und damit der Sturmwand
entgegen. Ich suche hinter ein paar Läufern Windschutz. Da ist auch wieder mein
älterer Läufer von vorhin. Aber wir beachten uns nicht mehr weiter.
Nach etwa 8 Minuten beende ich die erste Runde. Nach
Adam Riese habe ich also
mit einer Endzeit von etwa 48 Minuten zu rechnen. Das ist auch heute meine
geplante Zielzeit bei diesem für mich flotten Trainingslauf mit
Unterhaltungsprogramm.
Auch bei den drei weiteren Runden finde ich am Problemabschnitt beim Lauf gegen
den Sturm den nötigen Windschutz. Erst in der fünften Runde ist das Feld so weit
auseinander gezogen, dass ich alleine gegen den Wind ankämpfen muss. |
Hier bläst uns ein scharfer Wind entgegen |
Auch die letzte Runde verläuft recht ereignislos. So bin ich
ganz froh, als mich langsam dem Ziel nähere, bevor noch Lauf-Langeweile
aufkommt. Gut gelaunt überquere ich nach selbst gestoppter Nettozeit von 48:01
fast exakt im Zeitplan die Ziellinie. Die offizielle Bruttozeit liegt dagegen
bei 48:11, was mich nicht weiter bekümmert. |
Ein Läufer kurz vor dem Ziel |
Ein weiterer Zieleinläufer |
Im Zielkanal |
Im Ziel gibt es neben Iso-Getränke auch alkoholfreies
Weißbier. Das freut mich. Ich lange daher gleich zu. Überall sehe ich zufriedene
Gesichter. Wäre dieser Lauf heute nicht gewesen, wäre ich heute bei diesem
stürmischen Wetter sicher nicht gelaufen!
So aber fahre ich fröhlich und mit der Gewissheit was für meine Fitness getan zu
haben wieder heim. |
Verpflegungsbereich im Ziel |
Bewertung / Fazit
Eine sehr gut organisierte
Laufveranstaltung, mit ordentlicher Verpflegung im Zielbereich, auf einer zwar
sehr monotonen, aber dafür relativ schnellen
und flachen Laufstrecke für Läufer, die sich aufs Laufen konzentrieren möchten und auf
"Schnickschnacks", landschaftliche Höhepunkte, Zuschauermassen und anderen Attraktionen am Streckenrand
verzichten können. Gut, die fetzige Musik im Zielbereich.
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