Michael Krug zusammen mit Joseph Katib später Dritter im Team - Marathon |
Mittlerweile fällt Rudolf immer weiter zurück, während Karl
und ich vor der romantischen Kulisse der Ruine Neideck die Halbmarathonmarke
nach 2:22:40 erreichen. Wir laufen nur 10 Sekunden hinter unseren Zeitplan
hinterher. Leider spaltet sich nun unsere ohnehin schon winzige Laufgruppe
weiter auf, da Rudolf nicht mehr mithalten kann. Karl und ich hoffen, vielleicht
können wir noch jemanden einfangen und motivieren, so dass er bei uns mitläuft.
Erste Versuche misslingen, weil die Läufer, die wir einholen,
bereits "schwach wie ein Flasche leer sind" wie einst einmal
Giovanni Trappatoni
so eindrucksvoll seinen Zuhören
vermittelte.
Wie gut, dass wir Thomas einholen. Bei ihm ist Flasche
höchstens halbleer. Ein paar aufmunternde Worte füllen Flasche voll. Thomas nun
laufen mit Thomas und Karl. Thomas und Thomas und Karl, keine Flaschen,
laufen und laufen voll. Hoffen Fass nicht leckt, ach leckt ... |
Romantischer Blick auf die Ruine Neideck |
Derweil läuft uns noch voller Laufpower schon Jochen
entgegen. Mit einer Zeit von knapp über 3 Stunden wir er immerhin Achter seiner
Altersklasse. Da heute auch Bayerische Meisterschaften im Marathon sind, ist das
schon eine beachtliche Leistung, von dem unser Laufteam natürlich meilenweit
entfernt ist. Aber bei uns steht ja auch der Laufspaß im Vordergrund, wenn
gleich auch wir einiges leisten müssen ... |
Jochen Brosig später Achter seiner
Altersklasse im Marathon
|
Ein Stückchen weiter kommt uns dann auch noch mein Lauffreund
Anton entgegen. Ihm macht heute das feuchte Wetter etwas zu schaffen. Aber
wenigstens ist es hier hinter Streitberg deutlich kühler geworden. So bleiben
uns dann auch entgegen der ursprünglichen Befürchtungen unangenehme Szenen mit
am "Zahnfleisch oder sonst wo kriechenden" Läufer erspart. |
Anton Lautner kommt mir in Muggendorf entgegen |
Kurz dahinter entdecke ich fast etwas neidisch die großen
Laufgruppen von Erwin dem 3:30 Zugläufer und schließlich Manfreds
Mammutlaufgruppe der 4:00 Läufer. Aber auch diese Laufgruppen werden noch bis
ins Ziel dezimiert werden ... |
Manfred Fellner der Vierstunden Zugläufer mit seiner großen Laufgruppe |
Wildwasser der Wiesent |
Mit vier Bällen jonglierender Läufer Anmerkung vom
ehemaligen Hobby -
Jongleur Rudolf dazu:
"Hast Du bemerkt, dass der Jongleur mit vier Bällen jongliert
hat. Du mag auf den ersten Blick nicht bemerkenswert sein, aber lass Dir sagen,
dass der Unterschied zwischen drei und vier Bällen beim Jonglieren locker dem
zwischen Marathon und Halbmarathon entspricht. Oder anders gesagt: Ich würde es
mir sogar jetzt noch zutrauen, mit drei Bällen jonglierend ein Stück zu laufen;
mit vier Bällen habe ich es aber auch zu meinen besten Zeiten im Stehen nur kurz
und einen 'miesen' Trick anwendend geschafft. Soweit ich es gesehen habe,
hat der Läufer den aber nicht genutzt. Ich fühlte mich hingerissen, ihm zu
applaudieren. " |
Der 4:30 Zugläufer Johannes Nützel mit seinen Schützlingen. Johannes hat als
einziger noch seinen Ballon dabei. |
Aber das tut unserer guten Stimmung keinen Abbruch. Da wir so
eine kleine und fest gefügte Laufgruppe sind, unterhalten wir uns gut und jeder
kann auf die Bedürfnisse des anderen eingehen, was in den großen Gruppen kaum
möglich ist.
Mit Freude erreichen wir schließlich nach etwa 29 Kilometern
die Wende bei der Sachsenmühle. Besonders Thomas freut sich darüber, weil er
weiß, es geht nun erst einmal verstärkt bergab. |
Thomas und Karl laufen bei mir bis in Ziel mit |
Die Wende an der Sachsenmühle
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Martina kommt uns entgegen
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