Endlich, nach 7 Kilometer Laufstrecke, wandelt sich der
Fahrweg in einen Bergpfad. Er führt uns recht steil zur Veste hoch. Ich verkürze
meine Schrittlänge und jogge voller Freude hoch. Dabei überholt mich eine
Läuferin, die nicht minder begeistert ist.
Ja, so macht Laufen Spaß! Ach, wie freue ich mich schon auf die Bergläufe im
Sommer! |
Auf dem Weg zur alten Veste Zirndorf hoch müssen wir auf einem Steilabschnitt
mit Crosscharakter etwa 40 Höhenmeter überwinden |
Meine erhöhte Puls- und Atemfrequenz erinnert mich aber, wieviel Training noch vonnöten ist, bis ich endlich wieder "bergfit" bin. |
Gleich sind wir bei der Veste oben
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Manche mobilisieren dabei ihre letzten Kräfte |
Oben angekommen führt uns ein schmaler Weg auf gewelltem
Achterbahnkurs zu einer Getränkestation. Berglaufen macht durstig. So greif ich gerne zu. Der Kurs bleibt nun
erst einmal gewellt, bis es recht steil bergab geht. Dort kann ich Gas geben,
muss aber auf Hindernisse wie Wurzeln acht geben.
An einer weiteren Kreuzung treffen wir die schnellen Läufer.
Sie sind schon weit vor uns in der zweiten Runde, während ich noch nicht einmal
die erste beendet habe. Ich tröste mich, sie haben zwar das höhere Lauftempo,
aber ich sicherlich mehr Laufgenuss. |
Wegweiser an einer Kreuzung. Gerade kreuzt einer der schnellem Läufer, der
schon ein gutes Stück vor uns läuft |
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Bei einem Wildschweingehege erreiche auch ich das Ende der
ersten Runde. Während ich erfolglos nach dem
Schwarzwild Ausschau
halte, fühle ich mich super. Ich gebe nun etwas Gas, da ich doch ganz
gerne unter 2 Stunden bleiben möchte. Der bislang gewonnene Zeitpuffer hierfür
ist nicht allzu reichlich und der große Anstieg steht ja auch noch einmal an.
Auch beim zweiten Mal jogge ich locker zur Veste hoch und bin erstaunt
wie viele hier ebenfalls hoch joggen statt zu gehen. Also sind wir doch noch
alle recht gut drauf!
Wie Schade, dass es hier nur etwa 40 Höhenmeter und nicht z.B. 400 Höhenmeter
hochgeht. Der Spaß währt nur so kurz! |
Nun geht es noch einmal zur Veste hoch. Einige laufen, andere gehen
hoch. |
Oben angekommen, genehmige ich mir an der Trinkstelle ein Powergel und spüle es mit einem großen Schluck Wasser hinunter.
Ich fülle so wieder meinen
Kohlehydratspeicher. Frisch gestärkt laufe ich weiter. |
Oben angekommen können wir erst einmal Getränke fassen |
Bevor ich aber nun nach 17 Kilometern Laufstrecke zum
Schlussspurt ansetze, muss ich noch die historische Stätte an dieser Stelle mit ein paar
Fotos würdigen. Hier kam es nämlich im
Dreißigjährigen Krieg im Jahr 1632 zu einem zweimonatigen
Belagerungskrieg zwischen
Wallenstein und
König Gustav Adolf, wo viele Menschen ihr Leben lassen mussten. |
Hier belagerten sich im
Dreißigjährigen Krieg im Jahr 1632 die Truppen
Wallensteins und
König Gustav Adolfs |
Wir kämpfen aber heute weder gegen die Schweden noch die
Kaiserlichen sondern höchstens gegen unseren inneren Schweinehund. Da ich diesen
aber in die hintersten Ecken verwiesen habe, gibt es beim mir weder Kampf
noch Krampf. Auch lauert hier kein Wallenstein mit dem Hammer, ... |
Rechts eine wieder auf gebaute Schanze in Erinnerung an die Ereignisse des
Jahres 1632 und links Läufer, zwar nicht gegen die Schweden, aber dafür gegen den
inneren Schweinehund ankämpfend |
... zumal es jetzt gleich steil bergab geht.
Die 18
Kilometermarke ist passiert und nun kann ich Vollgas geben. Ich verfalle in
einen Geschwindigkeitsrausch und kratze nur noch mit Mühe und Not die engen Kurven. I'm
the Speed King!
Wie gemein ist es da, als ich ein fröhliches "Thomas!" hinter
mir höre. Hilmar hat sich klammheimlich hinter mir angepirscht. Er wollte doch
nur "gemütlich" laufen!
Na ja, das gemütlich galt wohl mehr für die ersten paar Kilometer. Dann setzte
er bei seinem Lauf zu einem immer fortwährenden
Crescendo an. Mit einem
Adagio
Pianissimo beginnend ist er nun wohl beim
Presto Prestissimo in
Forte
Fortissimo angelangt. Er schießt wie ein Silberpfeil an mir vorbei ...
Und weg war er und ward nicht mehr gesehen!
Es geht bergab und so kann auch ich ein schnelles Tempo
halten. Kilometer 19 auf 20 in 3:20 erscheint mir aber dann doch etwas
unrealistisch. Diese Kilometermarkierung wurde wohl an falscher Stelle platziert! |
Nach einer Abwärtspassage erreichen wir nach gut 20 km Laufstrecke den
Bereich des Stadions des TV 1860 Fürth, wo neben dem Start auch das Ziel ist |