Mal mehr und mal weniger ansteigend, geht es nun den
langen hügeligen Weg Richtung Großer Inselsberg hoch, während ich nässer
und nässer werde. |
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Oh, hier ist ein Aussichtspunkt angeschrieben. Da
muss ich doch glatt mal die 20 - 30 Meter vom offiziellen Weg abweichen!
Das lenkt mich vom schlechten Wetter etwas ab! |
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Der kleine Umweg hat sich rentiert, wie der schöne
Ausblick beweist! |
Aussichtspunkt bei meinem kleinen Abstecher |
Zurück auf dem Hauptweg, erreichen wir bald wieder einen Verpflegungspunkt. Da
Rennsteiglaufen hungrig macht, greife ich herzhaft bei Schmalz-, Wurst-,
Käsebrot & Co zu. Weil ich es heute nicht eilig habe, kann ich auch
getrost kräftigere und weniger magenfreundliche Kost verdrücken, statt dem berühmten, magenschonenden
Rennsteigschleim essen zu müssen. Der Haferschleim ist noch eine aus DDR -
Zeiten übernommene Tradition, da es damals keine Bananen für die Läufer
gab. Aber eigentlich ist dieser Schleim gegenüber Bananen die bessere
Kost, da seine Energie ähnlich wie Gel viel schneller ins Blut übergeht als
bei den Bananen, die beim schnellen Laufen nur als Ballast im Magen liegen bleiben.
Diesen Schleim gibt es mit allen möglichen Fruchtmischungen. Jeder
Verpflegungspunkt hat dazu sein eigenes Geheimrezept. |
Hungrige und durstige Läufer greifen hier gerne zu! |
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Marathon - Vielläuferin Renate Werz
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"Ein Jäger blies in's Horn, blies in's Horn, ein Jäger blies in's Horn,
da liefen alle Läufer, Läufer und
Läufer und ein jeder Läufer lief --
da liefen alle Läufer, Läufer und
Läufer und ein jeder Läufer lief davon ..." |
Endlich hört der Regen auf und meine Kamera spinnt,
da sie nass wurde. Das Objektiv macht die Bilder nicht mehr scharf. Also
muss ich noch etwas warten, bis sie etwas getrocknet ist. Endlich nach
ein paar Versuchen klappt es einige Minuten später wieder.
Als wir uns dem Inselsberg langsam nähren, spitzen
sogar schon die ersten Sonnenstrahlen hindurch. Also hat der "Sonnenhex"
doch etwas geholfen! |
Die ersten Sonnenstrahlen beim steilen Anstieg zum Oberen Beerberg, einem
Vorgipfel des Großen Inselsberg |
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Wir erreichen nun nach knapp 24 Kilometer Laufstrecke
den Gipfel des 841 Meter hohen Oberen Beerbergs.
Letztes Jahr ließ
ich mir den schönen Ausblick nicht entgehen. Dazu muss man ein kleines
Stück vom Weg abweichen und den Felsengrat erklimmen. Da ich den
Ausblick schon kenne, spare ich mir heute den kleinen Umweg. |
Am Gipfel des 841 Meter hohen Oberen Beerbergs |
Ausblick vom Felsengrat des Oberen Beerbergs (Bild von 2007) |
Ausblick vom Felsengrat des Oberen Beerbergs auf die Läufer (Bild
von 2007) |
Ein Stückchen weiter folgt neben der 25
Kilometermarke der finale Anstieg zum 916 Meter hohen
Großen
Inselsberg. Damit haben wir schon etwa die Hälfte der
Aufwärtshöhenmeter hinter uns, aber von der Reststrecke her mit 48 km
immer noch einen Ultramarathon vor uns.
Mit meinem langsamen Lauftempo bin ich nun schon fast 3 1/2 Stunden
unterwegs. Da nun ein gutes Drittel der Strecke geschafft ist, liege ich
aber immer noch im angepeilten Zeitrahmen von exakt 10 Stunden. Auch fühle
ich mich trotz meines Trainingsdefizits der letzten Wochen und Monate
noch deutlich besser als nach 25 Kilometern bei so manchem Stadtmarathon. |
Fernsehturm am Großen Inselsberg |
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