Mittersill, den 31. August 2008 - Harte Kämpfe auf der Königsetappe
des GORE-TEX@ Transalpine-Run
Nach Rang zwei gestern liefen Matthias Dippacher und Tobias Brack vom
„Team BLT Laufsport Saukel-Haglöfs“ heute als glückliche Tagessieger
über die Ziellinie auf dem Marktplatz von Mittersill. Für die 48,56
Kilometer aus dem Startort St. Ulrich benötigten die beiden Allgäuer
5:21:27 Stunden. Ihre schärfsten Konkurrenten Silvano Fedel und Ettore
Girardi (Team Triathlon Trentino A) aus Italien kamen mit der Endzeit
von 5:26:06 Stunden knapp hinter ihnen ins Ziel und behielten dank ihres
gestern erarbeiteten Vorsprungs die Spitzeposition inne. Mit 6:04:20
Stunden beendeten Erich Eder und Helmut Kirchler (Team Leki/ITA) das
Rennen auf Platz drei.
Wie schwer die heutige Etappe war, bewiesen die Szenen, die sich nach
der Ankunft der Sieger bei den Herren abspielten. Gleich hinter der
Ziellinie fiel Tagessieger Brack völlig erschöpft zu Boden und brauchte
einige Momente, um wieder zu vollen Kräften zu kommen. „Das war heute
wirklich zäh, einfach knüppelhart. Aber für uns war es einfach wichtig,
die heutige Königsetappe zu gewinnen und vor den Italienern ins Ziel zu
kommen“, kommentierte dementsprechend sein Laufpartner Dippacher, was
sich über fünf Stunden auf der Strecke abgespielt hatte. Für seinen
Einbruch zum Ende des Rennens hatte Brack - der Ausdauerspezialist im
Team – eine plausible Erklärung parat: „Weil ich der Stärkere am Berg
bin, nehme ich Matthias die Trinkflaschen ab. Deshalb hatte ich nach
hinten raus konditionelle Probleme.“ Obwohl die Leistung heute noch
nicht ganz für den Sprung an die Spitze reichte, ist sich Dippacher
inzwischen sicher: “Das weiße Leaderjersey in den nächsten Tagen zu
ergattern, ist jetzt für uns nicht mehr komplett unrealistisch. Das ist
halt die Magie des Runs – es läuft jeden Tag anders“.
Führungswechsel bei den Damen – Italienerinnen jetzt vor Team Canada
Während bei den Männern heute vorerst alles beim Alten blieb, haben
die Südtirolerinnen Elisabeth Egarter und Martina Pfeifhofer vom Team
„Alpin Lauf Sexten“ mit ihrem Etappensieg in 7:18:02 Stunden Platz eins
in der Gesamtwertung bei den Damen übernommen. Der Vorsprung, den sie
heute auf das zweitplatzierte „Team Canada“ mit Tracy Garneau und Nicki
Haugan (7:20:59 Stunden) herauslaufen konnten, reichte am Ende knapp
aus, um den Führungswechsel zu besiegen. „Wir haben den Sieg nicht
erwartet und sind selbst ganz überrascht, da wir auf der Strecke nie
wussten, auf welchem Platz wir gerade laufen“, berichtete Pfeifhofer im
Ziel. So lange noch Sichtkontakt zu den beiden Läuferinnen aus Übersee
bestand, kam es unterdessen zu sportlichen Gesten unter den
Konkurrentinnen. „Wir haben uns mit den Kanadierinnen auf der Strecke
bereits zum Pizza essen in Sexten verabredet“, so Egarter im Ziel. Mit
7:34:31 Dritte wurde „Team Orthomol Sport I“ mit Brigitte Schiebel und
Alexandra Hagspiel (beide GER).
Team Niederdorf jetzt stärkstes Team bei den Masters
Mit starker Tagesleistung übernahm ein weiteres Team aus Südtirol die
Führung in einer Wertungskategorie. Manfred Wurzer und Eugen Innerkofler
(Team Niederdorf) liefen nach 5:26:22 Stunden als erstes Masters-Team
über die Ziellinie und legten sich nach dem knappen Duell gestern ein
dickes Zeitpolster auf die deutschen Konkurrenten zu. Über 14 Minuten
beträgt ihr Vorsprung nach Tag zwei auf Thomas Miksch und Christian
Storck vom „Team BLT Laufsport Saukel-Haglöfs Masters“, die heute
5:40:27 Stunden bis ins Etappenziel brauchten. „Gestern sind wir fast
gestorben, und ich dachte schon, wir müssten wieder nach Hause fahren.
Dementsprechend sind wir heute Morgen vorsichtig ins Rennen gestartet.
Erst am Anstieg zum Henlabjoch haben wir uns von den Deutschen
abgesetzt“, kommentierte Wurzer später die Renntaktik. Mit 5:42:52
Stunden landeten die Italiener Martin und Hans Nocker (Team Antholz/Wiolebach)
auf Platz drei.
Knappe Entscheidung bei den Mixed-Duos – Team Salomon holt zweiten
Sieg
Die Tagesergebnisse bei den Mixed-Teams demonstrierten gut, wie hoch
die Leistungsdichte in dieser Wertungskategorie dieses Jahr ist. Zwar
sicherte sich das deutsch-schweizer „Team Salomon“ mit Stephan
Tassani-Prell und Gaby Steigmeier nach 6:24:27 Stunden den zweiten
Tagessieg, aber ihre Verfolger aus Österreich waren ihnen dicht auf den
Fersen. „Team Naturpark Lechtal“ mit Markus Friedl und Magdalena
Schiffer machten mit ihrer Zeit von 6:26:51 Stunden viel des gestern
eingebüßten Vorsprungs im Feld gut. „Die Etappe heute war landschaftlich
top aber hart. Dennoch, wir lieben das felsige Terrain und technische
Passagen. Am Anfang hatte Markus Probleme, aber nach hinten raus ist es
für uns immer besser gelaufen“, erklärte sich Schiffer im Ziel die
Leistungssteigerung zu gestern. Dritte wurde das italienische „Team
Hotel Lindenhof-Adidas Naturns“ mit Gertraud Höllrigl und Norbert
Platzgummer (6:28:13 Stunden).
Vorschau 3. Etappe: Mittersill (AUT) nach Neukirchen am
Großvenediger (AUT)
Eine vergleichsweise entspannende Strecke mit „nur“ 1504 Höhenmetern
im Aufstieg erwartet die Läufer auf den 27,66 Kilometern bis ins
Tagesziel nach Neukirchen am Großvenediger. Einziger Anstieg auf der
dritten Etappe ist der Weg hinauf auf den Wildkogel (2224 m) - doch der
hat es in sich. Auf dem etwa zehn Kilometer langen Anstieg müssen die
Läufer dabei etwa 1400 Höhenmeter bewältigen. Und der folgende Downhill
bis ins Etappenziel nach Neukirchen ist auch alles andere als Balsam für
die geschundenen Knochen der Athleten. |