Sand in Taufers, 3. September 2008 - Extrembergsteiger Hans
Kammerlander nimmt die Läufer in Sand in Taufers in Empfang
In gewohnt lockerer Manier liefen Silvano Fedel und Ettore Girardi (Team Triathlon
Trentino A) auch auf der heutigen fünften Etappe über die Ziellinie im Südtiroler
Sand in Taufers. „Ettore hat jetzt wieder zu seiner alten Form zurück gefunden und
wir wollten heute einfach noch mal mehr Gas geben als gestern. Mit 3:07:27
Stunden unterboten sie am Ende ihre Verfolger Brack/Dippacher vom „Team BLT
Laufsport Saukel-Haglöfs“ (3:17:05 Stunden) deutlich, die sich heute abermals mit
Platz zwei zufrieden geben mussten. Bereits nach 12 Kilometern hatten sich die
Italiener aus der Führungsgruppe lösen können und liefen danach ihr gewohnt
einsames Rennen an der Spitze. Wie gestern von Fedel optimistisch angekündigt
machten die Italiener am Ende weitere zehn Minuten ihres Rückstands gut, den sie
auf der dritten Etappe wegen einer Infektion Girardis aufgebaut hatten.
Für die 36,82
Kilometer lange Strecke im talaufwärts gelegenen Prettau benötigte „Team Guaraira
Repano“ aus Venezuela 3:30:40 Stunden. Mit ihrer Tagesleistung festigten die
beiden Südamerikaner zugleich ihren derzeit dritten Platz in der Gesamtwertung.
„Ich kann gar nicht glauben, dass wir das Leader-Tikot behalten haben“, antwortete
Brack, als der Zielsprecher das Ergebnis der Zeitmessung mitteilte und verriet
danach: „Beim unserem Versuch die Italiener zu Wochenbeginn aus der Reserve zu
locken, haben wir so viele Körner verschossen, dass ich froh bin, wenn wir
überhaupt in Sexten ankommen.“ Und fügte mit ironischem Unterton hinzu: „Fedel
und Girardi sind solche Tiere. Die haben so viel Erfahrung - um mit Ihnen mithalten
zu können, muss ich wohl erst noch eine Weile in den Brutkasten“.
Beeindruckt von dem, was die Läufer täglich leisten, zeigte sich Bergsteigerlegende
Hans Kammerlander, der die Finisher im Zielgelände in Empfang nahm. „Das
erinnert mich an die Zeit, als ich selbst noch bei Bergläufen mitgemacht habe“,
verriet der 51- Jährige und wohl bekannteste Bürger des Ahrntals.
Team Canada attackiert auf dem letzten Rennabschnitt
Ein ähnlicher Rennverlauf, wenn auch nicht mit der Deutlichkeit beim Ergebnis wie in
der Männer-Kategorie, spielte sich an Tag fünf des GORE-TEX® Transalpine-Run
2008 in der Damenkonkurrenz ab. Trotz der erheblichen Blessuren an Garneaus
Füßen dominierte sie mit ihrer Lauf-Partnerin Nicki Haugan vom „Team Canada“
(4:05:04 Stunden) das Rennen auf dem letzten Streckenabschnitt. Bis knapp
unterhalb des letzten Anstiegs waren sie mit dem italienischen Duo
Egarter/Pfeifhofer gemeinsam auf der Strecke unterwegs. Dann machten
Garneau/Haugan einmal mehr kurzen Prozess mit der Konkurrenz von „Team
Alpinlauf Sexten“ (4:10:50 Stunden) und attackierten diese rigoros. Bereits am Gipfel
des Speikbodens (1948 m) hatten sie sich gut zweieinhalb Minuten Vorsprung auf
ihre Verfolgerinnen erarbeitet. Gewohnt mutig gingen sie die über 1000 Höhenmeter
im Abstieg bis ins Tal nach Sand in Taufers an und gewannen am Ende weitere drei
wertvolle Minuten an Zeitpolster auf die Italienerinnen im Gesamtranking hinzu. In
4:34:41 Stunden liefen „Team Ilb-Running“ aus Deutschland auf den verbliebenen
Podest-Platz.
Team Sport Paul Ultrasports erstmals Tagessieger in der Mixed-Wertung
„Wir können das noch gar nicht glauben“, äußerte sich Resi Zepf vom „Team Sport
Paul Ultrasports“ nach der Zielankunft völlig überrascht (3:48:11 Stunden).
Gemeinsam mit ihrem Laufpartner Rainer Bitzer hatte sie sich bergab ins Tal nach
Sand in Taufers von der Konkurrenz abgesetzt und den knappen Vorsprung über die
Ziellinie gehalten. Platz zwei ging an „Team Rückenwind“ mit Andreas Mühlbacher
und Anita Waiß (3:49:40 Stunden). Erstmals auf den Tagessieg Verzichten mussten
das deutsch-schweizer Duo von „Team Salomon“, die der Muskelfaserverletzung von
Stephan Tassani-Prell Tribut zollen mussten und nach 3:50:09 Stunden heute nur
auf Platz drei in der Tageswertung landeten. Wegen ihres großen Vorsprungs von
einer knappen halben Stunde auf ihre Verfolger von Team Hotel Lindenhof Naturns
werden sie aber auch weiterhin vorerst nicht um ihre Spitzenposition im
Gesamtranking bangen müssen.
Thomas Miksch und Christian Stork bauen Führung bei den Masters aus
„Wir sind heute gut gelaufen und haben das Rennen professionell durchgezogen“,
berichtete Thomas Miksch vom „Team BLT Laufsport Saukel-Haglöfs“ nach der
Zielankunft gut gelaunt in der GORE-Lounge. Gemeinsam mit seinem Partner
Christian Stork hatte er das Rennen flott begonnen. Den Talpunkt bei Kilometer 23
hatten beide als drittes Team erreicht, bis mit dem harten Anstieg zum Speikboden
die „Spezialität“ der beiden folgte. Auf dem Ziehweg knapp unterhalb des Gipfels
wurde es noch einmal zäh für die Allgäuer. Bergab liefen die beiden dann auf
Nummer sicher aber zielstrebig und am Ende mit 3:17:36 Stunden als Sieger unter
den Master-Teams ins Ziel. Auf den Plätzen folgten ihnen das „Seleccio Catalana
Feec Team“ (3:24:11 Stunden) und „Team Antholz Wioleboch“ (3:25:06 Stunden).
Vorschau 6. Etappe: Sand in Taufers (ITA) nach Antholz (ITA)
Nicht viel Zeit zum Warmlaufen bleibt den Läufern auf der von Streckenchef Wolfi
Pohl gewählten Route der sechsten Etappe. Bereits kurz hinter der Ziellinie beginnt
der lange Anstieg bis hinauf zur Riesenferner-Hütte (2792 m), dem „Dach“ des
diesjährigen Alpencross. Erst sanft, dann aber immer steiler geht es über die Brücke
Rheinbach vorbei an der ersten Verpflegungsstelle bis hinauf zum höchsten
Streckenpunkt. Danach folgt der Weg bergab hinein ins Tal bis ins Tagesziel, die
Biathlon-Hochburg Antholz. |