Antholz, 4. September 2008 - Ettore Girardi und Silvano Fedel erobern
das Leadertrikot zurück
Sie waren die Sieger in der Gesamtwertung der Männer in den Jahren
2005 und 2006. Und auch beim GORE-TEX® Transalpine-Run 2008 durften sie
sich nach der ersten Etappe in St. Ulrich am Pillersee wieder das
Leadertrikot überstreifen. Danach durchlebte das italienische
Spitzen-Duo, bedingt durch einen Infekt bei Ettore Giradi, ein kleineres
Formtief. Prompt handelten sie sich einen gewaltigen Rückstand auf die
Allgäuer vom „Team BLT Laufsport Saukel-Haglöfs“ ein, der ihnen prompt
die Führungsposition kostete. Zwar waren sie auf der vierten und fünften
Etappe wieder die Tagesschnellsten. Doch der Abstand, den sie dabei auf
das Duo Brack/Dippacher heraus liefen, war zu gering, um damit die
Führungsposition im Gesamtranking zu übernehmen. Auf der sechsten Etappe
gelang Ettore Girardi und Silvano Fedel nun endlich das, auf was sie in
den letzten Tagen hingearbeitet hatten.
„Wir haben gewusst, dass das deutsche Team derzeit leidet“, sagte
Silvano Fedel im Etappenziel in Antholz. Das wusste die Italiener zu
nutzten, gingen bereits auf dem Kilometer fünf in die Offensive und
setzten sich schnell vom Rest des Feldes ab. Ihre Verfolger hatten dem
nichts entgegen zu setzen - im Gegenteil. Dippacher und Brack fielen bis
zur ersten Verpflegungsstation bei Kilometer neun auf Position zehn im
Feld zurück. Sicher spielte den erfahrenen italienischen Bergläufern
auch das leicht regnerische Wetter zu, obwohl auch Fedel später
einräumen musste: „Auf dem steilen, rutschigen Abstieg von der
Riesenfernerhütte (2792 m) mussten wir sehr vorsichtig laufen.“ Das
hielt sie nicht davon ab die insgesamt 24,83 Kilometer von Sand in
Taufers bis ins Ziel in Antholz mit der Fabelzeit von 2:55:10 Stunden zu
beenden. Überraschungszweite wurde das spanische Team „Joma Montana
Olesa“ (3:12:18 Stunden) vor „Team Guaraira Repano“ aus Venezuela
(3:17:21 Stunden). Brack/Dippacher von „Team BLT Laufsport
Saukel-Haglöfs“ fingen sich im Rennen zwar, kamen in der Tageswertung
aber nicht mehr über Platz fünf (3:25:46 Stunden) hinaus. Im
Gesamtranking liegen sie aber weiterhin ungefährdet an zweiter Position
vor den Venezuelanern Alexis Arreaza und Yanis Povea.
Duo Miksch/Stork bei den Masters nicht zu schlagen
Bei den Masters erreichten Thomas Miksch und Christian Stork erneut
als Tagesschnellste (3:07:14 Stunden) das Ziel. Mit hauchdünnem
Vorsprung kamen sie vor den Lokalmatadoren Hans und Martin Nocker vom
„Team Antholz/Wioleboch“ (3:07:34 Stunden) in der Südtiroler
Biathlon-Hochburg an. „Das ist ein tolles Gefühl vor all den Fans, die
einem auf den letzten Metern zujubeln, vorbei zu laufen. Vorrangiges
Ziel ist für uns allerdings, dass wir sicher als Finisher in Sexten
ankommen“, gab Hans Nocker auf die Frage nach den Ambitionen auf der
heutigen Heim-Etappe zu Protokoll. Immer besser in Tritt kommen
unterdessen die beiden Allgäuer Miksch und Stork. Nach dem Ausscheiden
der großen Konkurrenten Wurzer und Innerkofler (Team Niederdorf) feiern
sie einen Tagessieg nach dem anderen und bauen ihren Vorsprung in der
Masters-Gesamtwertung damit immer weiter aus. „Christian war heute
bombig drauf und wird von Tag zu Tag zu besser. Sicher ist man sich nie,
aber auch heute haben wir wieder keine Schwächen gezeigt“, gab sich
Leadertrikot-Träger Miksch selbstbewusst auf die Frage nach dem Ehrgeiz
auf den Gesamttitel bei den Masters. Ihr Vorsprung auf „Team Antholz/Wioleboch“
in der Gesamtwertung wuchs heute zwar nur unbeachtlich an, ist bei der
momentanen Stärke der beiden Allgäuer mit 45 Minuten und nur zwei
verbleibenden Etappen aber bereits mehr als komfortabel. Als
Drittplatzierte beendete „Team Kleinwalsertal-Salomon“ nach 3:13:09
Stunden das Rennen im Antholzer Tal.
Team Canada entscheidet das Rennen im Abstieg
Auch bei den Damen ähnelt sich der tägliche Rennverlauf. Bergauf gibt
es einen permanenten Schlagabtausch zwischen den Italienerinnen
Pfeifhofer und Egarter vom „Team Alpin Lauf Sexten“ und „Team Canada“
mit Nicki Haugan und Tracy Garneau. So auch heute. „Auf dem Weg hinauf
zur Riesenfernerhütte waren wir meistens vorne. Aber auf dem Weg runter
haben sie uns eingeholt – ich weiß nicht, was die für Beine haben“,
bilanzierte Egarter den Rennverlauf ernüchtert im Ziel. Am Ende
entschieden die Kanadierinnen das Rennen um den Tagessieg nach 3:46:28
Stunden knapp für sich. Ihnen folgten das Südtiroler Duo (3:47:54
Stunden) vor „Team Running – Das Laufmagazin“ (4:23:41 Stunden) auf
Platz drei.
Führungswechsel bei den Mixed-Teams
Turbulenzen zwischen der fünften und der sechsten Etappe verhalfen
„Team Hotel Lindenhof-Adidas Naturns“ (3:37:52 Stunden) zum Tagessieg
und gleichzeitig in die Leaderjerseys in der Mixed-Kategorie. Nachdem
„Team Naturpark Lechtal“ wegen gesundheitlicher Probleme von Magdalena
Schiffer bereits gestern ausgestiegen war, mussten heute auch die
Favoriten von „Team Salomon“ der Muskelverletzung von Stephan
Tassani-Prell Tribut zollen und aufgeben. Auf Platz zwei kam „Team Cti“
(3:44:12 Stunden) vor „Team Sport Paul Ultrasports“ mit 3:44:29 Stunden.
7. Etappe: Antholz (ITA) nach Niederdorf im Hochpustertal (ITA)
Vorletzte Etappe und noch einmal steht den Teilnehmern ein gewaltiges
Stück Arbeit bevor. Nach der Grüblscharte (2394 m) geht es wieder weit
hinab ins Tal, bevor den Teilnehmern dann der zweite Anstieg zum
Hochhorn (2623 m) bevorsteht. Nach dem erneuten Abstieg ist der Uphill
zum Eggerberg mit 1822 Metern dann fast nur noch ein Klacks, bevor es
von dort hinab ins Tagesziel nach Niederdorf geht. |