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Athen Marathon am 8. November 2009 - Ein Laufbericht von Jürgen Sinthofen

Teil 2

Autor:  Jürgen Sinthofen

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Athen Marathon 2009

Einlauf in das Olympiastadion von 1896 beim Athen Marathon 2009

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Athen Marathon 2009
Halbzeit
Gut dass nach einer Stunde das Regnen aufhörte und die Sonne langsam die Wolken verdrängte. Es wurde aber auch wärmer und ich kann mir vorstellen, dass manchem Protagonisten der Regen lieber war als die bis auf ca. 21 Grad ansteigenden Temperaturen bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit.

Dafür war die Verpflegung an der Strecke für warmes Wetter aber absolut läufergerecht.
Alle 2,5 km gab es Wasser, alle 5 km auch Gatorade, alles in 0,5 l Flaschen (nicht ganz so mein Ding, da viel verschwendet wird und die Flaschen länger mitgetragen werden als Becher und dann weit außerhalb der Versorgungszonen „entsorgt“ werden). Ab und zu auch Schwämme, auch mal Riegel und Bananen und gegen Ende sogar Gel und Coca Cola! Hier gab es wirklich nichts zu meckern.

Alle paar Kilometer war das „Rote Kreuz“ präsent und an wirklich jeder Straßenecke sorgte sich die Polizei um die Sicherheit der LäuferInnen. Die doppelspurige Straße in Richtung Athen auf der wir liefen, war für den Verkehr völlig gesperrt, aber auch die Gegenrichtung war großenteils gesperrt bzw. nur auf einer Spur befahrbar - super!
Athen Marathon 2009
Die Sonne kommt raus (vorne Radler für 3.30 h Tempo)
Athen Marathon 2009
Pallini, ein Stimmungsnest
Athen Marathon 2009
Der Hund lief eine ganze Weile mit
Athen Marathon 2009
Eine der vielen guten Versorgungsstellen
Athen Marathon 2009
In den Vororten von Athen
Athen Marathon 2009
Noch ein paar Kilometer
Athen Marathon 2009
Die Strecke ist großzügig abgesperrt
Athen Marathon 2009
Kurz vor dem Ziel
Alle 10 km liefen wir über Zeitnahmematten, die Aussichten an der Strecke wurden immer trister um so näher wir dem Ziel kamen. Es gab kein Highlight außer Lidl, Saturn, Carrefour, etc. und eine noch nie gesehene Anzahl von zu durchlaufenden aufblasbaren Werbebögen, die uns die Alpha Bank in immer kürzeren Abständen in unsere nach 40 km matschigen Läufergehirne einbrennen sollte.

Erst kurz vor dem Ziel im alten Olympiastadion liefen wir leicht bergab, ca. 1 km durch eine sehr schöne Allee aus Orangenbäumen mit angrenzenden Villen in ihren Parks. Hier wurden wir auch von vielen Zuschauern begrüßt, bevor wir ins Stadion einliefen und die letzten 150 m vor der Kulisse einigermaßen besetzter Marmorbänke ohne viel Firlefanz die Ziellinie überquerten.

Wir erhielten eine Medaille am Band mit dem Konterfei eines Mitglieds eines griechischen Verbandes - na ja.

Weiter wurden wir im Stadionoval, eingepackt in einer Alufolie, vorbei an ein paar Verpflegungsständen in Richtung Ausgang gelotst. Den Kleiderbeutel erhielten wir anstandslos, dann gegen den Strom zurück zu einem Partyzelt (ca. 8x8 m), wo wir uns umziehen konnten. Duschen gab es keine und auf die Massage (ca. 4 Massagebänke) kann ich dank meines Spezialstrechings direkt nach dem Zieleinlauf sehr gut verzichten.
Athen Marathon 2009
Allee parallel zum Nationalpark
Athen Marathon 2009
Gleich am Stadion
Athen Marathon 2009
Das Olympiastadion von 1896 lädt zum Zieleinlauf ein
Athen Marathon 2009
Ziel voraus
Athen Marathon 2009
Gleich geschafft
Athen Marathon 2009
Geschafft!
Das war es für mich. Ich spazierte nach meiner „Trockendusche“ (kleines Handtuch an einer Ecke mit Wasser tränken und abrubbeln und anschließend mit dem trockenen Rest abtrocknen) aprilfrisch auf die Akropolis, um dieses „Highlight“ der Menschheit kostenlos (Tipp: Sonntags sind von November bis März in Athen alle Museen kostenlos zu besichtigen) mit hunderten internationalen Touristen, von Absperrungen in gebührendem Abstand gehalten, zu genießen. Leider war fast jeder Stein wegen der Restaurierungsarbeiten (hier wird die Restaurierung der vorhergehenden Restaurierungen mit EU Mitteln vorangetrieben) eingerüstet, aber dafür ist der Ausblick auf die Stadt toll. Auch der anschließende Spaziergang durch die Agora war super.

Der Marathon hatte natürlich auch seine Heroen, diese waren bei den Männern Josephat Kipkurui aus Kenia in 2.13,44 und bei den Damen die Japanerin Akemi Ozaki in 2.39,56.

Alle weiteren Ergebnisse unter http://www.athensclassicmarathon.gr/results/2009/index.1.asp 
Athen Marathon 2009
Medaille
Athen Marathon 2009
Verpflegung
Mein persönliches Resümee:

Der Athens Classic Marathon bietet eine gute Internetplattform und alle Teilnehmer erhalten per E-Mail letzte Informationen ca. eine Woche vor dem Rennen zugeschickt.

Für ein Startgeld von 80,- Euro wird ein routiniert organisiertes Rennen geboten. Für die „Goodiebag“ und das (unnötig) lange gültige Ticket für den Personennahverkehr zahlt man allerdings ungefragt mit. Eine Pastaparty oder gar einen Frühstückslauf, Umkleiden und Duschen oder ausreichend Massageliegen, also alles, was für etwas Stimmung sorgen könnte, sucht man vergebens.

Für mich passt das Preis/Leistungsverhältnis im Vergleich zu anderen Hauptstadtmarathons nicht ganz.
Die für einen Stadtmarathon anspruchsvolle Strecke geizt mit Stimmung an der Strecke und da es sonst außer dem Zieleinlauf im Olympiastadion keine Highlights zu sehen gibt, punktet dieser Lauf eigentlich nur durch seinen historischen Hintergrund.

Wie würde man sagen: „Seen it, done it, been there“.

In Verbindung mit einem Kurzurlaub mit Lauffreunden oder den Lieben sollte man diesem Marathonbreak im milden Athen, wo bei uns das schmuddelige Novemberwetter herrscht, aber dennoch ein paar gute Seiten abgewinnen können.

Irgendwann musst Du die „Originalstrecke“ laufen, warum also nicht zum 2.500 Jahrestag nächstes Jahr womöglich zusammen mit 10.000 weiteren Partygästen (wo sich der Veranstalter vielleicht doch noch das eine oder andere mehr einfallen lässt)?

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