23. Kersbacher Dreikönigslauf am 06.01.2009 - Ein Laufbericht von Jochen Brosig
Murmel, murmel, murmel. Dieses Gemurmel kann nur ein Traum
sein. Ich habe heute schlecht geschlafen. Ich habe mich von einer Seite auf die
andere Seite gedreht. Und jetzt das Stechen in der Lunge. Murmel, murmel …. „Ich
war über die Feiertage krank!“….Murmelt es von links. Meine Wade zwickt. Meine
Polar steht auf 0:00:00. Ich warte. Murmel, murmel …. „Mich hat der Novo-Virus
flach gelegt!“ ….Murmelt es von rechts. Und jetzt fehlt nur noch Regen. Oder
Eis. Aber der gefrorene Schnee ist auch nicht besser. Ausgerechnet beim ersten
Wettkampf des Jahres!
6. Januar 2009, traditionell ist Kersbach der Wettkampfauftakt im neuen Jahr.
Wieder einmal stehe ich an der Startlinie in der Waldstraße. Der erste Formtest
des neuen Laufjahres. Was ist, wenn der Wind stärker wird? Oder sogar noch Regen
aufkommt? Murmel, murmel …. „Ich bin eigentlich gar nicht in Form. Mein Wetter
ist das heute auch nicht.“, höre ich hinter mir jemanden sagen. Das typische
Understatement am Start. Seit gestern habe ich dieses Kratzen im Hals. Soll ich
tatsächlich für den Dreikönigslauf eine Lungenentzündung riskieren? Murmel,
murmel ….“Ich konnte eigentlich die letzten 4 Wochen nicht richtig trainieren!“,
kommt es von vorne. Und meine Wade zieht. Fühlt sich gar nicht gut an. Das ist
nicht nur eine Muskelverhärtung. Das ist mehr. Eine unglückliche Bewegung. Und
zack. „Vorsicht Jochen, mach langsam.“, mahne ich mich. Aber der Countdown läuft
unaufhaltsam. Ich kann nichts dagegen tun.
LOS und schon geht es auf die erste Runde. Meinen Laufrhythmus finden und im
Gedränge nicht stürzen, stehen im Vordergrund. Ich habe kein gutes Gefühl. Was
soll also einer schnellen Zeit im Wege stehen? Die Streckenbedingungen. Mein
erklärtes Ziel war dieses Jahr wieder einmal die 45 Minuten-Marke zu
unterbieten. Das heißt 11:10 pro Runde! Ach, du Schreck: meine neuen Schuhe.
Hinten am Bahnhof wechseln wir von Asphalt auf Schnee. „Jetzt bleib mal cool, du
Weichei!“, sage ich mir und schon landet mein Schritt in einer Pfütze.
Die erste Runde war eigentlich optimal. 11:00. Dann wurde ich immer langsamer.
In der dritten Runde musste ich schon kämpfen. Jetzt reicht es mir. Ende. Aus.
Da kommt die Ziellinie in Sicht. Hier versammeln sich jedes Jahr die Zuschauer.
„Gib Gas!“, „Hopp, hopp, hopp!“ Zielspurt, aus, Ende, es reicht. Das war nicht
mein Tag. Auf ein Neues. Beim nächsten Wettkampf wird es schon besser!
Run happy and smile!
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