Nach ein paar Kilometern sehen wir über uns schneebedeckte Bäume. Noch immer
verbirgt Nebel die Sicht hinab in die Rheinebene oder hinauf zu den
Schwarzwaldbergen. Kurz darauf bleiben die ersten paar Schneeflocken auf unseren
Jacken liegen. Wir erreichen den Winter. Oberhalb der Schneegrenze gefällt mir
der Lauf immer besser. Der Weg selbst bleibt schneefrei, aber die Landschaft um
uns herum ist nun weiß verziert.
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Beim Weingut Schloss Staufenberg (km 10,6) wurde die erste von fünf
Verpflegungsstation vorbereitet. Wenn fast hundert Leute gleichzeitig Proviant
wollen bedeutet dies zwangsläufig Schlange stehen, aber so etwas gehört eben zu
dieser Art von Veranstaltung dazu. Dafür gibt es dann ein außerordentlich
vielseitiges Angebot. Auf den Tischen liegt eine sehr große Auswahl sowohl an
süßen als auch an salzigen Sachen, von Oliven bis zu Mohrenköpfen, von
Salzstangen bis zu Kuchen, von Obst bis zu Riegeln ist für jeden Geschmack etwas
dabei. Dem eisigen Klima entsprechend trinken wir natürlich auch viel heiße
Suppe und Tee.
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Nach etwa zehn Minuten laufen wir weiter. Während der folgenden Stunden bleibt
es beim steten Auf und Ab, beim Wechsel zwischen Weinbergen und kleinen
Waldpassagen, mal auf Asphalt, mal auf breiten Fußwegen, mal auf kurzen Pfaden.
Landschaftlich ist der Eisweinlauf auf jeden Fall sehr reizvoll.
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Schon recht früh hört der Regen auf, und gegen elf Uhr schimmert sogar für
einige Zeit die Sonne zwischen dem Hochnebel hindurch. Jetzt sehen wir oft die
Rheinebene unter uns, und die Wolken geben den Blick hinauf in den Schwarzwald
frei. |
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Für manche von uns ist es der erste Lauf auf solch einer Distanz, andere dagegen
haben schon viel Erfahrung mit wesentlich größeren Herausforderungen z.B. dem
Ultra-Trail du Mont-Blanc. Aber bei dem gemütlichen Tempo verschwinden heute
alle Unterschiede. Hier kann jeder mitlaufen. Daher bleibt das Feld während der
ersten Streckenhälfte auch stets eng zusammen.
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