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30. Kopenhagen Marathon am 24. Mai 2009 - Ein Laufbericht von Jürgen
Sinthofen
Als alter begeisterter Schwedenfahrer hat mich schon immer die Kombination
Urlaub in Skandinavien in Verbindung mit dem äußerst beliebten Stockholm
Marathon gereizt. Diese Jahr sollte es endlich soweit sein. Im Rahmen meiner
Offensive, die Hauptstadtmarathons Europas zu erlaufen und meine Liste etwas zu
vervollständigen, bot sich die Kombination Kopenhagen mit Stockholm mit
Zeitversatz von 6 Tagen richtig an.
Also, das Wohnmobil gerüstet und ab in den Norden. Dank meinem ersten
Navigationssystem fand ich die alte Spartahalle ohne Probleme und so wunderte
ich mich nur, dass am Freitag erst so wenige Leute ihre Startunterlagen, ein
Funktions-T-Shirt und den Zeitmesschip des Veranstalters, abholten.
Ansonsten eine eher kleine Marathonmesse mit den obligatorischen
Informationsständen der Laufschuhhersteller, aber kaum eine Möglichkeit günstig
einzukaufen oder gar ein Isogetränk kostenlos zu probieren.
Eine Pastaparty im Startgeld inbegriffen gab es nicht, aber irgendwo am
Sportfeld stand in einer Baustelle einsam ein Zelt, wo man für umgerechnet ca.
5,- Euro eine Pasta hätte essen können. Nein danke, dafür hatte ich lieber am
Abend in der Innenstadt bei einem türkischen Restaurant ausgiebig das sehr gute
Büfett für knapp 11,- Euro läufergerecht abgeräumt.
Ach ja, das war nur der Stockholm (und auch Helsinki) Marathon, welcher am
Samstag stattfindet. Also war ich einen Tag zu früh in Kopenhagen. Egal, das
Wetter war sehr gut und es gab am Freitag doch einiges zu erkunden. Mit dem
Mountainbike ist man da gut mobil, da das Starterpaket des Marathonveranstalter
keine Freifahrscheine zur Verfügung stellte.
Die Gestaltung des unerwartet „freien“ Samstages wurde mir von einem Einbrecher,
der die Seitenscheibe meines Womos eingeschlagen hatte, um an die Halterung des
neuen (sch...) Navis zu geraten, vorgegeben. Ein Drama war es, die neue Scheibe
für einen Mercedes Vito zu erhalten und eingebaut zu bekommen ......
Sonntag, ich radle bei blauem Himmel bei geschätzten 13 Grad zum Zielbereich am
Hafen bei der königlichen Bibliothek und parke das Rad strategisch in der Nähe
des Ausganges nach dem Lauf.
Die Kleiderbeutel legten die Läufer in klar nach Startnummern gekennzeichneten
kleinen Zelten wettergeschützt selbst ab. Vor den Toiletten gab es natürlich die
üblichen langen Schlangen, das gehört bei einem Stadtmarathon mit ca. 9.000
Teilnehmern aber zum gewohnten Bild. Als gute Idee empfand ich, dass überall
Helfer mit einer Weste beschriftet mit „ask me“ postiert waren. Auch konnte man
noch kurz vor dem Start für den Lauf nachmelden.
Auf dem ca. 400 m langem Weg zum Startbereich an der Seite des Rathauses, der
auf eine Aufteilung in Startblöcke nach Leistungsvermögen der Protagonisten
verzichtete, gab es fetzige Musik und noch etwas Wasser zu trinken und auch
Vaseline wurde vom „Roten Kreuz“ präventiv in großen Dosen angeboten. Über eine
große Bildwand und einem guten Soundsystem wurde einem viel Nettes in Dänisch
erzählt. So vergingen die letzten Minuten vor dem Start um 9.30 Uhr eher
unaufregend und mit dem Genuss, die dänische Nationalhymne von einer Sängerin
live vorgetragen zu bekommen.
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Abholung der Startunterlagen |
Pastaparty (allerdings am Freitagnachmittag) |
Info gefällig? |
Das ziept aber bei der Aufnahme der Extraration! |
Kurz vor dem Start |
Technisch aufgerüstet (den iPod konnte ich nicht
mit auf das Bild bringen) |
Start |
Kurz nach dem Start bereits „freie Bahn“ |
Mit der Abgabe des Startschusses durch einen jüngeren Mann rollte ich im
vorderen Feld mit einer knappen Minute Zeitverzögerung über die Startlinie und
es gaben uns über die ersten paar hundert Meter viele Zuschauer ein
wohlwollendes Geleit in Form von Anfeuerungsrufen.
Wir liefen über eine breite Straße zwischen Rathausplatz und Palace Hotel und
das Läuferfeld konnte sich schön entzerren, so dass man eigentlich von Anfang an
unbehindert seinen Stiefel laufen konnte. „God Tur“ wünscht sich der gute Däne
dann für die nächsten 42 km!
Es ging über einen Innenstadtring, welcher für Autos gesperrt war, etwas eckig
über die erste Runde der „Nordschleife“ durch Wohngebiete und an einem See
entlang. Nichts Besonderes, außer dass an vielen Stellen Autos parkten und doch
etwas behinderten.
Was mich aber sehr beeindruckte, war, wie der Organisator einen gewissen
Verkehrsfluss für PKWs trotz kreuzender Läufer durch ein Schleusensystem
ermöglichte. Sollten in der geneigten Leserschaft auch Lauforganisatoren Näheres
hierzu wissen wollen, die mögen sich gerne bei mir melden. |
Am Rathaus |
Im Großstadtdschungel |
Kleiner Wendepunkt bei Kilometer 2 |
Eine Variante der Autoschleuse |
Bei Kilometer 7 ging es durch den Felledpark und kurz vor Kilometer 10 am
Stadion vorbei durch ein weiteres nicht so prickelndes Teilstück bis über die
Bahngleise.
Es gab Musikeinlagen aller Couleur verteilt über die ganze Strecke. An einigen „hot
spots“ war die Anfeuerung durch die Zuschauer super, ansonsten gab es die
üblichen Passanten, welche dem Geschehen eher zufällig ihre Aufmerksamkeit
schenkten.
Meines Erachtens begann nun das Highlight des Kopenhagen Marathons. Parallel am
Hafen entlang ging es zuerst rechts am Kreuzfahrterminal, in welcher gerade die
„Norwegian Jewel“ lag, vorbei. Links von uns ruhte die „kleine Meerjungfrau“ auf
ihrem Stein, das Wahrzeichen Kopenhagens (die man aber als Läufer nicht sehen
konnte). Nach Passieren des Parkplatzes (wo mein Auto aufgebrochen wurde)
verbarg sich rechts hinter einem grünen Wall das Kastell. Zur Begrüßung direkt
auf der Hafenmole wurde den Läufern zur Erleichterung der Überquerung eines
gröberen Kopfsteinpflasters ein grüner Teppich gelegt – Luxus pur! |
Am See |
Stimmung im Park |
Am Stadion |
Sogar Fahrradbegleitung war möglich (aber
verboten) |
Da geht’s lang |
Verpflegung war gut |
Am Kastell |
Wer hat die Norwegian Jewel gesehen? |
Gepflegtes Laufen |
Über diesen grünen Teppich darfst Du laufen |
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