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31. Stockholm Marathon am 30. Mai 2009 - Ein Laufbericht von Jürgen Sinthofen
Stockholm, die faszinierende Metropole Skandinaviens, malerisch auf 18 Inseln in
der Ostsee verteilt, lädt zum 31. Mal zum Marathon ein. Eigentlich gab es aber
mindestens schon einen mehr, nämlich den olympischen Marathon von 1912.
Stockholm Marathon, für mich einer der ganz großen Marathons dieser Welt,
welchen ich schon immer mal unter die Laufschuhe nehmen wollte. 18.500
LäuferInnen können maximal teilnehmen. Diese Anzahl plus weitere maximal 1.500
Anmeldungen für die Reserveliste waren bereits Mitte Dezember 2008 beim
Veranstalter eingegangen.
Nachdem der Kopenhagen Marathon am letzten Sonntag erfolgreich absolviert wurde,
tuckerte ich mit dem Wohnmobil gemütlich zwischen Vännern und Vättern nach
Stockholm. Regeneration war durch ein paar eingestreute leichte
Mountainbiketouren, verbunden mit dem Besuch einiger touristischer Highlights,
gegeben.
Die Orientierung und die Suche nach einem geeigneten Stellplatz für das Womo in
Stockholm gestaltete sich mühsam. Ich bin immer wieder froh, mit dem
mitgenommenen Bike flexibel zu sein und somit auch weiter außerhalb des
Stadtzentrums fündig werden zu können. Wobei es hier eher eine untergeordnete
Rolle gespielt hätte, da alle Laufteilnehmer von Freitag bis Sonntag freie Fahrt
mit den öffentlichen Verkehrsmitteln Stockholms in Anspruch nehmen konnten.
Super, aber ich bin trotzdem lieber geradelt.
Die Abholung der Startunterlagen am Östermalmsstadion direkt neben dem alten,
stilvoll skandinavisch zurückhaltend in Stein und Holz erbauten, Olympiastadion
war schon ein kleiner toller Vorgeschmack auf den kommenden Marathon. Es war
herrliches Wetter und eine internationale Läuferschar erhielt gegen Vorlage der
bereits mit ausgezeichneten letzten Informationen zum Rennen nach Hause
gesandter Anmeldebestätigung in bestem Deutsch die Startnummer (sehr schön
gemacht, da neben dem Startblock auch der Name und die Nationalität farbig
aufgedruckt ist) und einen Championchip, sowie ein paar Probeartikel der
Sponsoren in einer Goodiebag. Ein Funktions-T-Shirt erhalten hier nur die
Finisher im Ziel – so sollte es meines Erachtens auch sein.
Die Marathonmesse hatte neben den üblichen Infoständen der Laufausrüster auch
einen großen Bereich, in welchem man sich einigermaßen preiswert mit allem was
zum Laufen gehören könnte, eindecken konnte.
Vor dem Zelt waren Bänke und Tische aufgebaut und die LäuferInnen nutzten die
Gelegenheit, in der Sonne zu sitzen und sich zu unterhalten. Frank aus München
ist extra mit dem Flieger angereist, um seinen 4. Stockholm zu laufen und war
froh, seinen in den Vorjahren erlaufenen Startplatz im Block B wieder erhalten
zu haben. Warum, das lernte ich am Samstag dann noch kennen.
Die im Startgeld von umgerechnet knapp 80,- Euro enthaltene Pastaparty ließ ich
mir nicht entgehen. Gegen 19.00 Uhr traf ich wieder am Veranstaltungszentrum ein
und die Stimmung war sehr gut. Eine Liveband spielte, es gab Pasta, das in
Schweden obligatorische Knäckebrot und Wasser. Nachschlag überhaupt kein Thema
bei den sehr freundlichen Helfern. Da die Sonne in Stockholm erst nach 22.00 Uhr
untergeht, war es sehr gemütlich und die Leute verliefen sich nach dem Ende der
offiziellen Pastaparty um 20.00 Uhr eher langsam.
Renntag, Samstag, aber der Start ist erst um 14.00 Uhr ! Das ist ungewohnt,
normalerweise steht man früh auf und die Routine treibt einem zum Start meist so
um 9.00 Uhr.
Anders in Stockholm, man steht auf, es ist ein herrlicher Tag und man überlegt
was man noch bis zum Start unternehmen könnte.
Ich ging zum Vasamuseum auf der Insel Djurgärden und sah mir im Yachthafen die
liebevoll gepflegten, alten, aus Holz gebauten Motor- und Segelboote an und
fragte mich bei 26 Grad, ob ich mir den Marathon wirklich antun sollte.
Na klar, so um 13.00 Uhr war ich wieder am Östermalms Sportplatz. Da war
vielleicht was los, der ganze Sportplatz mit seinem Kunststoffrasen belagert von
Aktiven und Betreuern. Die Kleiderbeutelabgabe war kein Thema, auch Wertsachen
konnten gesondert abgegeben werden. An den reichlich vorhandenen Toiletten nur
eine zentrale Warteschlange von über 100 m Länge, aber wenn sich ein
Dixietürchen öffnete, ging der erste der Reihe dorthin. Also einiges anders als
sonst wo, aber alles total schwedisch entspannt und ohne Hektik.
Gegen 13.45 wurden die Schleusentore zu den Startblöcken A bis C bzw. D bis F
geöffnet und 18.500 Aktive strömten sehr diszipliniert in den ihnen auf der
Startnummer zuerkannten Startblöcke auf der breiten Lindigövägen. Ich fragte
mich nur, was würde der Veranstalter bei Regen machen – den ganzen Sportplatz
mit Zelten verbauen?Gut fand ich, dass es auch hier noch am Rand Toiletten gab
und auch noch Wasser angeboten wurde.
Pünktlich um 14.00 Uhr wurde die gut gelaunte Masse der Aktiven bei 26 Grad (im
Schatten?) auf den Zweirundenkurs geschickt.
Nach knapp 4 Minuten überquerte ich aus Block D die Startlinie, gut dass es eine
Nettozeit gibt, und nur zögerlich kamen wir in einen Arbeitstrab. Keine Chance,
hier eine gute Zeit zu laufen, denn erst ab Kilometer 8 konnte man einigermaßen
frei eine 5 Minutenschnitt pro Kilometer laufen – aber Stockholm läuft man wohl
auch eher als einen Genuss- bzw. Eventlauf als auf Bestzeit. Also was soll's,
einfach mithatschen und sehen, was die Strecke so bietet. |
Ruhig geht es am Stadion am Freitag morgen noch
zu |
Ich erhaltene entspannt meine Startunterlagen |
Kaufen konnte man auch |
Der Autor im Outdoor-Outfit vor der Kurskarte |
Die Pastaparty neigt sich dem Ende |
Für Stimmung ist gesorgt |
Nachdenkliche Mienen vor dem morgigen Tag |
Die Läufer beginnen sich zu sammeln |
Relaxte Stimmung vor dem Start |
Getränke und Bananen vor dem Start |
Kleiderbeutelabgabe vor dem Start |
Die „Zentralschlange“ |
Die Schleusen zu den Startblöcken werden
geöffnet... |
... und die Startblöcke füllen sich |
Die Stimmung wird kurz vor dem Start hinter
mir... |
...
und vor mir noch angeheizt |
Na, die kenn ich doch vom Jubiläumslauf
vorletztes Jahr in Dresden |
Wir bewegen uns bereits auf die Startlinie zu |
Nach knapp 4 min. laufen auch wir aus dem
hinteren Block D |
Auch die Zuschauer scheuten keine Mühe für ihre
Läufer |
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