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Der Wien Marathon, schon immer ein Thema für mich, endlich bin ich dabei.
Wir freuen uns auf ein Wochenende in der beliebtesten Großstadt Europas - keiner
Frage mich wer das wann vor kurzem ermittelt und publiziert hat.
Die Fahrt mit dem Wohnmobil von Bamberg nach Wien ist in ca. 5 Stunden
Geschichte und ab 20.00 Uhr Freitagabend bis Montag früh kann man auch in der
„blauen Zone“ umsonst parken. Wir fanden einen ruhigen, zentralen Parkplatz im
2. Bezirk nur ein paar Minuten zu Fuß zum Stephansdom.
Bei einem ersten abendlichen Spaziergang vorbei am Stephansdom, die
Fußgängerzone entlang, dem Hotel Sacher, der Staatsoper, dem Ring entlang mit
seinen Stadtpalästen und dem Rathaus genossen wir die anheimelnde Atmosphäre der
Hauptstadt der ehemals mächtigen k. und. k Monarchie.
Nach einem gemütlichen Bummel am Samstag über den Naschmarkt mit dem
angrenzenden Flohmarkt trennten sich die Wege meiner Frau und mir und ich ging
zu Fuß durch den Prater, dem berühmten Vergnügungspark der Wiener, zum
Messezentrum, wo die Startunterlagen für den Marathon abzuholen waren und eine
Marathonmesse stattfand.
Die Ausgabe der Startnummer war erwartungsgemäß kein Problem und auch die
Abholung eines „Goodiebags“ mit ein paar Warenproben der Sponsoren war kein
Thema. |
Startnummernausgabe |
Kaiserschmarrnparty im Festsaal des Rathauses |
Los Pedalos aus Leipzig angeradelt zum Marathon
(zurück mit Auto) |
Nach einem kurzen Check der Messestände wo sich einige
Marathonveranstalter und Laufschuhhersteller präsentierten, aber keine echten
„Schnäppchen“ zu ergattern waren ging es per Pedes wieder zurück in die Stadt
zum vereinbarten Treffpunkt mit meiner Frau.
Leider ist mit der Startnummer kein Ticket für den öffentlichen Nahverkehr
verbunden, was auch deswegen Schade ist, da das Messezentrum und der
Marathonstart ca. 3 km nördlich vom Stephansdom entfernt ist und das Ziel an der
Hofburg in entgegengesetzter Richtung liegt, also der Wien Marathon ein
Großstadtmarathon der „langen Strecken“ ist. Natürlich gibt es Einzel, - Tages-
und Mehrtagestickets, aber das Getue mute ich mir nicht zu. Vorteil ist, man hat
noch eine entspannende Walkingeinheit vor dem Lauf gemacht, und zu entdecken
gibt es auch immer was.
Nachdem meine Casio Laufuhr mich am Sonntag um 6.30 Uhr geweckt hatte, ging es
zum Mac Donalds an der nächsten Ecke zu einem läuferfreundlichen Frühstück mit
Mac Muffin und großem Cappuccino, was mir vor einem Marathon nicht schadet,
allerdings auch nicht unbedingt dem Lehrbuch entspricht. Anschließend ging ich
über den Praterstern die Lassallestraße hoch zur Reichsbrücke zum Start des
Marathon und Halbmarathons in der UNO City am nördlichen Ufer der Donau.
Toll zu sehen war, wie der Veranstalter, gesponsort von Coca-Cola, die Kinder im
Rahmen einer Kids Challenge bzw. Juniormarathons vor dem Marathonstart als
„Vorprogramm“ an das Laufen heranführte und wie viele Kinder in ihren roten T-
Shirts auf ihren Start in der Lassallestraße aus hinfieberten. |
Auf dem Weg zum Start (die meisten kamen mit der
U-Bahn aus der anderen Richtung) |
Fingerzeig - Richtungsanzeiger zu gleich vier Hauptstadtmarathons |
Relaxte Frühlingsstimmung im Startbereich |
Klare Ansage
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Der Startbereich war wie bei großen Marathons üblich, in farbliche Zonen
aufgeteilt, wo sich die Läufer gemäß ihrer in der Anmeldung genannten Bestzeit
und dem damit verbundenen farbigen Sticker auf ihrer Startnummer einreihen
sollten, was allerdings zumindest in meinem Block nicht kontrolliert wurde.
Vorher konnte man nach dem üblichen persönlichen Prozedere vor einem
Marathonstart noch die Vaseline, die Sonnencreme und bei Bedarf die
Bepflasterung sensibler Körperstellen vornehmen, bevor die Kleiderbeutel in gut
gekennzeichneten Sammelstellen abgegeben wurden.
Die meines Erachtens recht langen Schlangen vor den vielleicht doch nicht
reichlich aufgestellten Dixietoiletten verführten viele Läufer, den
überforderten Portier eines angrenzenden Hotels regelrecht zu überrollen und die
Hoteltoiletten zu testen.
Bei strahlendem Sonnenschein warte ich mit ca. 6.000 weiteren Marathonis, guten
2.000 Startläufern von 4er Marathonstaffeln und ca. 7.000 Halbmarathonis auf den
Startschuss.
Die in Deutsch und Englisch durchgesagten Informationen verbreiteten keine
Stimmung und eine fetzige motivierende Musik oder auch Moderation bekam ich
nicht mit. Dafür waren ein paar Kirschbäume vor der Silhouette der Hochhäuser in
voller Blüte und viele dachten wohl bereits daran, wie sie den zu erwartenden
sehr warmen Tag wohl angehen würden.
Kurz vor 9.00 Uhr rückte das Starterfeld auf das Elitefeld auf und plötzlich
erwähnte der Sprecher, dass der Start erfolgt wäre. Na ja, da wundert sich der
Läufer schon, dass ein so erfahrenes Organisationsteam das größte Sportereignis
Österreichs so unspektakulär beginnen lässt.
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Konzentration |
Wandelnde Trends auch im Laufsport |
Kurz vor dem Start |
Die Karawane rollt |
Bei dem bekannten Gepiepse durch die Championchipzeiterfassung unter dem
Startbanner ging es zum Einrollen gleich leicht bergan über die Reichsbrücke mit
schönem Blick auf den Personenschifffahrtshafen der Donau, wo einige
Flusskreuzfahrtschiffe angelegt hatten. Mit einem ersten Blick auf den Turm des
Stephansdoms ging es dann wieder etwas runter auf der Lasallestraße zum
Praterstern und dann nach links auf der Hauptallee über 2,5 km durch den Prater.
Bei km 5 liefen wir rechts raus aus dem Park auf die parallel zum Donaukanal
verlaufende Schüttelstraße. Hier lief Olaf Schmalfuß auf mich auf und er
erzählte, dass er einen dienstlichen Termin am folgenden Montag in Wien mit dem
Marathon verband und kurzerhand seinen Anzug in den Motorradkoffer faltete und
sich einen „eckigen Reifen“ auf der Autobahn fuhr.
Bei km 9 ging es über den Kanal auf den berühmten Ring, bebaut mit
herrschaftlichen Stadtpalästen Anfang des 19. Jahrhunderts auf der Fläche der
geschliffenen Stadtbefestigung. Jetzt war auch der Zuschauerzuspruch merklich
gestiegen. Ja, Marathon macht Spaß! Am Stadtpark mit dem goldenen Johann Strauß
Denkmal waren ein knapper Kilometer beschallt – man glaubt als alter
Kulturbanause gar nicht, wie beschwingt man bei km 10 mit Walzerklängen laufen
kann. An der Staatsoper ging es links vom Ring auf die Linke Wienzeile, wo wir
die Secession, den Naschmarkt links und sehr schöne Jugendstilwohnhäuser zu
unserer Rechten passierten. Dann folgten doch recht dröge 5 km an der S-Bahn
entlang zum Schloss Schönbrunn - aber irgendwo müssen ja die 42 km gelaufen
werden! |
Die UNO City hinter uns |
Über die Donau auf der Reichsbrücke |
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