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Berglauf WM Langdistanz in Podbrdo in Slowenien am 18.06.2011 - Laufabenteuer in den Slowenischen Alpen - Bildbericht  von Thomas Schmidtkonz

38,5 km Laufkilometer ca. 3000 Höhenmeter bergauf und 3300 Höhenmeter bergab.

Teil 1 - Bericht und Bilder von Thomas

Zurück zur Übersichtsseite - Weitere Laufberichte - Über den Autor


Bis zum höchsten Punkt der Strecke in 1760 m Höhe geht es nun extrem steil bergauf ...

Einleitung und Bericht

Einmal im Jahr findet die WMRA Berglauf WM über die Langdistanz statt. Ich nahm bei ihr schon zweimal zuvor teil. Einmal 2007 auf der technisch recht einfachen Strecke des Jungfraumarathons und 2009 auf der schon anspruchsvolleren Strecke des Kaisermarathons. Wie anspruchsvoll aber die mit etwa 38,5 Kilometer und mit +2500 / -2800 Höhenmeter ausgeschriebene WM im winzigen Bergort Podbrdo in Slowenien werden würde, konnte ich allenfalls erahnen, zumal entgegen der Ausschreibung laut meinem barometrischen Höhenmesser noch einmal so ca. 500 Höhenmeter dazukamen.

Zu den Bildern

Der Tag zuvor

Wir übernachten im komfortablen Wettkampfhotel in Bohinj. Den Zielort Podbrdo erreicht man entweder in wenigen Minuten mit dem Zug durch einen Tunnel oder auf einer windigen Bergstraße mit Haarnadelkurven in einer etwa einer 3/4 stündigen, abenteuerlichen Fahrt. Wir entscheiden uns für die Autofahrt.
Die Ausgabe der Startnummern gestaltet sich als stressfrei. Bei der Nudelparty gibt es nicht nur für alle kostenlos reichlich Nudeln mit drei verschiedenen Soßen, sondern der Fremdenverkehrsverband verteilt allerlei belegte Brote mit Würsten und Schinken der Region und auch alkoholische Getränke wie Wein und diverse Schnaps- und Likörsorten. Schon hier macht sich also slowenische Herzlichkeit und Spendierfreudigkeit breit.

Der Lauftag

Als Gaby und ich den Startplatz im winzigen Flecken Petrovo Brdo erreichen, gießt noch ein wahrer Platzregen herunter. Muss das ausgerechnet jetzt sein? Aber Petrus erhört mein Flehen und der Regen hört auf. Die nächsten Regentropfen sollten erst in einer vehementen Gewitternacht danach erfolgen. Das nennt man Wetterglück!
Die Ansprache der Speakerin verstehe ich nicht. Ich bin des komplizierten Slowenischen nicht kundig, aber immerhin verstehe ich die englische Ansprache des WMRA - Präsidenten, der uns alles Gute für den Lauf wünscht.

Schon bald fällt der Startschuss und schickt uns auf die anspruchsvolle Strecke. Die flache Einrollphase währt etwa 100 Meter, danach geht es bereits auf Waldwegen steil bergauf. Fast alle sind hier gertenschlank und total fit. So lassen sie mich und ein paar andere ebenfalls, etwas beleibtere und Genuss liebende Läufer sehr schnell links liegen. Mich bekümmert das wenig, weil die Strecke landschaftlich schön und die Wege abwechslungsreich und anspruchsvoll sind. Da brauch ich kaum Mitbewerber um mich.

Leider tauchen wir bald in den Bergnebel mit gefühlter 120%iger Lauffeuchtigkeit ab, so dass wir leider kaum schönen Ausblicke genießen können. Der Nebel schärft aber den Blick für das Detail und nahe liegende. Ich entdecke Orchideen und andere Blumen, bizarr geformte Bäume und Steinpyramiden und vor Abgründen kann ich raten, ob es da nur 10 Meter oder vielleicht doch sogar 500 Meter bergab geht.

An den Verpflegungspunkten empfangen mich liebe Menschen,  zwar alle in einer fremden Sprache, aber mit soviel Herzlichkeit, die unter die Haut geht.

Langsam geht es zum Cez Suho hoch, das letzte Stück auf einem Kar zwischen zwei Felsenwänden gestaltet sich als steil und dramatisch aussehend, in mancherlei Hinsicht erinnert mich dieses Stelle etwas an den Anstieg zum Rindalphorn hoch beim Immenstädter Gebirgsmarathon. Was technischen Anspruch und Höhenmeter betrifft, übertrifft dieser Fastmarathon aber sogar den Immenstädter Gebirgsmarathon.

Kar zum Cez Suho hoch - Weitere Bilder

Am Cez Suho in 1790 Meter Höhe fasse ich Verpflegung und lass mich fotografieren. Dahinter geht es einen schmalen Bergpfad bei einem bissig kalten Wind erst einmal steil bergab. Auf gut 2 Kilometern Laufstrecke verlieren wir an die 800 Höhenmeter. So wird es bald wieder milder und ich lass den Bergnebel über mir zurück. Passend zur nun immer lieblicher werdenden Landschaft, mit schon fast mediterranem Charakter, kommt sogar allmählich die Sonne etwas durch.

Bis Kilometer 16 geht es fast nur bergab. Dahinter folgt ein Gegenanstieg. Ich weiß, dass so was hier kommen soll, bin aber überrascht wie es wieder in die Höhe geht. Es zieht sich in die Länge, zumal ja der tiefste Punkt schon bald folgen soll. Ein Blick auf den barometrischen Höhenmesser zeigt mir, dass wir mittlerweile schon an die 1600 - 1700  Höhenmeter bergauf gelaufen sind, also kann das mit den angegebenen 2500 Höhenmetern niemals stimmen , da der noch vor uns liegende tiefste Punkt nur in 361 m Höhe liegt und die nächste Passhöhe auf dem Porezen dann in 1590 m Höhe.

Nach einer steilen Bergabpassage erreiche ich schließlich in Hudajuzna den tiefsten Punkt der Strecke. Was nun folgt verkündete bereits die Website des Veranstalters mit drohendem Unterton und erhobenen Zeigefinger "als Stunde der Wahrheit". In der Tat,  die Website hat nicht untertrieben. Was hier geboten ist, kann einem schon den "Vogel raus hauen". Das sind ich nicht nur einfach irgendwelche Wadenzwicker sondern schon waschechte Wadenbeißer!
Besonders anspruchsvoll ist dabei der Abschnitt zwischen VP Durnik 1 und 2. An einer Stelle hat dort die Bergwacht sogar Seile gespannt, mit deren Hilfe man sich bei über 50% Steigung hochziehen kann. Ich nehme diese kleine Hilfsleistung gerne an. Auf diesem besonders steilen Kilometer benötige ich sage und schreibe 29 Minuten.

Im ersten Abschnitt des Anstiegs überwinden wir übrigens auf etwa 3 Kilometern 800 Höhenmeter. Auf den restlichen gut 3 Kilometern folgen bis zur Gipfelregion des Porezen noch einmal etwa 500 Höhenmeter, was mir dann schon fast wieder so was wie eine Erholung vorkommt. In der landschaftlich schönen Gipfelregion des Porezen laufen wir zuerst auf einem schmalen Grat, wohin wir nun bei nebelfreiem Wetter nach allen Seiten hin einen tollen Ausblick haben.

Bergrat zum Porezen hoch - Weitere Bilder

Rechts geht es dabei fast senkrecht tief bergab, was die Strecke schön dramatisch und spannend macht.
Endlich kann ich auch den Gipfel erkennen. Nun müsste ich bald oben sein. Juhu, hier scheint der höchste Punkt zu sein. Es geht schon wieder etwas bergab!
Hinter einem Bergrat folgt die Enttäuschung, als sich hinter ihm die Sicht auf den weiteren Streckenverlauf öffnet. Mindestens noch einmal 100 Höhenmeter über mir steht eine Berghütte, wo auch der Weg hinführt. "Thomas Mut, das schaffst Du auch noch!" Nur die Zeit läuft mir davon! Die Zielschlusszeit liegt bei 8 Stunden und gut 7 Kilometer mit 1100 Höhenmetern bergab liegen noch vor mir!

Oben angekommen, fass ich aber erst noch einmal Verpflegung, bevor ich schließlich weiterlaufe. Es führt nun ein schmaler, aber recht gut zu laufender Bergpfad am Höhenkamm entlang. Es geht aber nur ganz leicht bergab. Also wird es später wieder sehr steil werden!
In der Tat, ich werde nicht enttäuscht, der Pfad wird holprig, steinig und sehr steil. Da kann ich als eher schlechter Bergabläufer leider nur wenig auf die Tube drücken. Die Zeit läuft mir mehr und mehr davon. Einerseits will ich unbedingt unter den vorgegebenen 8 Stunden bleiben, andererseits möchte ich auch nicht meine Laufsaison 2011 mit verstauchtem Knöchel oder noch schlimmeren vorzeitig beenden. Also versuch ich mich in einem vernünftigen Mittelmaß aus Vorsicht und Tempolauf.

Mittlerweile laufen wir wieder durch einen Bergwald. Ein schmaler und steiler Pfad führt in Serpentinen bergab. Aber was macht die offizielle Streckenmarkierung? Sie verweist auf die noch steileren und crossigeren Shortcuts zwischen den Serpentinen! Was ist denn der Streckenchef für ein Mensch?

Endlich erreiche ich die letzte Verpflegungsstelle. Mittlerweile ging der Bergpfad in einen zwar steilen, aber gut zu laufenden Fahrweg über. So kann ich endlich Tempo machen. Zu meiner Überraschung folgt hinter der Labestation noch einmal einen Gegenanstieg mit vielleicht 30 oder 40 Höhenmetern. Ok, ich nehme das mit Schwung, weil so was einen abgehärteten Bergläufer auch nicht mehr erschüttern kann! Danach geht es aber bis ins Ziel nur noch bergab.

Wenige Hundert Meter vor dem Ziel entdecke ich zu meiner Freude meine Frau Gaby. Mittlerweile habe ich soviel Zeit gut gemacht, dass sogar Zeit für ein paar kleine Scherze übrig bleibt. Dann gebe ich nochmals Gas und überquere nach 7 Stunden und 48 Minuten Laufspaß und Laufabenteuer als dritter und letzter Deutscher bei dieser WM die Ziellinie. Dahinter erhalte ich meinen Medaille, ein hübsches Finisher T-Shirt gab's schon zuvor und werde gleich wie ein Laufstar begrüßt und interviewt. Soviel Aufmerksamkeit widerfuhr mir noch bei keinem Zieleinlauf!

Nach der Interview- und Autogrammstunde, na ja das mit den Autogrammen war nur ein kleiner Scherz, gehen wir ins Festzelt, wo uns Teilnehmern ein leckeres Menü mit einem noch leckeren Nachtisch mit allerlei Gebäck und Strudeln serviert wird.
Dort entdecken Gaby und ich auch per Zufall den besten deutschen Läufer Bernhard Munz. Beide sind wir von der Schwere des Laufs beeindruckt, aber auch angenehm überrascht von der Herzlichkeit und der guten Verpflegung vor, beim und nach dem Lauf.

Links Bernhard Munz bester deutscher Teilnehmer und rechts ich mit Platz 3 unter den deutschen Teilnehmern

Mein Fazit und Tipps:

Dieser Lauf ist sicher nichts für "Weicheier" oder "Asphalttreter", aber für technisch versierte und abgehärtete Berg- und Trailläufer, die auch schwere Abwärtspassagen nicht scheuen, ein fantastisches Lauferlebnis, das seitens der deutschen Läufergemeinschaft viel mehr Aufmerksamkeit verdient hätte, auch wenn dort keine WM stattfindet.
Ich kann diesen Lauf auch sehr gut als Trainingslauf z.B. 3-4 Wochen vor einem Ultrabergtrail empfehlen, wenn man sich beim Lauf etwas Zeit lässt, da er mit 38,5 km dazu nicht zu lang ist, aber mit fast nur technisch anspruchsvollen Bergauf- und Bergabpassagen viel bietet. Die Regenerationszeit liegt dann in einem vernünftigen Maß. Ich lief eine Woche später problemlos den Graubünden Marathon, zwei Wochen später wäre aber besser gewesen.

Auf alle Fälle sollte man sich für eine Fahrt noch Slowenien noch ein paar Tage für Slowenien frei nehmen. Es ist zwar ein kleines, aber umsomehr ein wunderschönes und abwechlsungsreiches Land mit einer netten Bevölkerung, das auch touristisch noch nicht so sehr überlaufen ist. Dazu sind die Preise im Vergleich zu Schweiz, Österreich und Italien dort noch sehr moderat. Neben den wilden und oft unberührten Alpen, diverser Mittelgebirge, einer Tiefebene in Richtung Ungarn und einer kurzen Adriaküste bietet es noch den Karst mit seiner einzigartigen Höhlenwelt.

Bilder für vergrößerte Ansicht einfach anklicken!

 
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