Bei diesem Lauf steht teilweise Selbstverpflegung im Programm. Jeder muss
mindestens einen Liter zu Trinken mitnehmen, zusätzliche Verpflegung wird
empfohlen. Auf den 54 km kommen wir nur an drei Verpflegungsstellen vorbei. Bis
zur ersten brauche ich weit über zwei Stunden. Schon lange vorher habe ich den
letzten Schluck aus meiner Flasche getrunken. Das warme Wetter und die durch
lange Trockenheit bedingte staubige Luft lassen den Durst schnell wachsen. Die
erste Verpflegungsstelle liegt unterhalb der Burg Vieux-Windstein, von der wir
aber auf unserer Route kaum etwas sehen. Eine reichhaltige Verpflegungsauswahl
wird durch typisch Elsässer Flammkuchen - direkt aus dem Ofen - ergänzt.
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Gleich darauf folgt der Aufstieg zur Ruine Nouveau Windstein. Wir dürfen sogar
durch dieses herrliche Gemäuer hindurch laufen.
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Und weiter geht es durch die schöne Landschaft des Naturparks, auf und ab, mal
bequem, mal anspruchsvoll.
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Von Chateau de Wineck sehen wir nicht allzu viel. Bald darauf erreichen wir das
Chateau de Schoeneck.
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An einer Stelle der Strecke laufen wir Luftlinie nur etwa 2 km entfernt von der
Deutschen Grenze. |
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Ich denke immer, dass nun endlich die nächste Verpflegungsstelle kommen müsste,
aber das dauert noch lange. Leider habe ich mir ausnahmsweise vorher den
Streckenplan und die Aufteilung des Höhenprofils nicht genau angeschaut. Schon
wieder ist meine Flasche leer. |
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Erst nach der zweiten Verpflegung in Dambach ist der Durst gestillt. Trotzdem
laufe ich nur ganz langsam weiter. Ist mir doch egal, ob ich weit hinten im Feld
ankomme. Schön ist es! |
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Und wieder kommen wir an einer Ruine vorbei, dieses Mal Burg Hohenfels.
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Allmählich geht es mir genau umgekehrt wie bei vielen anderen Ultramarathons. Je
länger ich unterwegs bin, desto besser fühle ich mich. Etwa ab km 42 wechsle ich
vom bisher sehr gemütlichen Tempo in meist etwas flotteren Laufschritt über.
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Den steilen Aufstieg zum Grand Wintersberg lege ich schneller zurück als alle
anderen heutigen Steigungen. Ich fühle mich pudelwohl. Oben erreiche ich mit
etwa 580 m den höchsten Punkt dieser Strecke. Ein hübscher Turm krönt diesen
kleinen Gipfel.
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Daneben steht die dritte und letzte Verpflegungsstation. Von hier aus sind es
nur noch 7 km bis zum Ziel, davon die meiste Zeit etwa 300 Höhenmeter bergab,
nur durch einen kurzen Zwischenanstieg abgebremst. Nun habe ich so richtig Lust,
doch noch Gas zu geben und lasse die Kamera in meiner Tasche. Zuerst geht es
über herrliche Downhill-Trail, auf denen mir das Laufen unheimlich Spaß macht,
danach folgt ein flacheres Intermezzo, bis nochmals zwei Abschnitte mit nettem
Gefälle zum Sprinten animieren.
Schon von weitem höre ich den Lärm vom Zielbereich. Dann komme ich aus dem Wald
heraus, laufe entlang einer Wiese, und plötzlich sehe ich bereits das Ziel vor
mir. Noch bevor ich richtig registriere, dass der Spaß gleich vorbei ist, laufe
ich schon über die Ziellinie. Mit 7:41 Stunden komme ich genau drei Stunden nach
dem Sieger an, aber auch fast 1,5 Stunden vor dem letzten. Damit bin ich
zufrieden. Insgesamt erreichen heute 209 Teilnehmer das Ziel.
Im nächsten Jahr ist hier sogar ein 80 km Lauf zu noch mehr Burgen geplant.
Eines steht für mich jetzt schon fest - die Vogesen sehen mich wieder,
vielleicht schon in zwei Monaten. |
Links
Internetseite des Veranstalters:
www.lesvosgirunners.com
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