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Swiss Alpine K78 am 30.07.2011 - Höher, weiter, schwerer aber auch schöner - Bildbericht von Thomas SchmidtkonzTeil 2 - Von Bergün nach DavosStatt 79,1 km und 2370 Höhenmeter wohl 82 km und 2750 Höhenmeter Zurück zur Übersichtsseite - Weitere Laufberichte - Über den Autor |
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Erlebnisse im hochalpinen Gelände - Zu den BildernIch lasse die 40 er Marke nach nun schon fast 6 Stunden Laufzeit hinter mir. Die Hälfte der Strecke dürfte ich geschafft haben, aber der anspruchsvollste Teil der Strecke liegt noch vor mir. Also Thomas, gib etwas Gas! DidiIch hole nun den fast blinden Didi ein, der mit Guide läuft. Es ist heute Didis 100. Ultra. Wir lamentieren etwas über die nun schon knappe Zeit und die falsch aufgestellte 40 Kilometermarke, die diesen "K79" wohl zu einen "K82" oder sonst was machen wird. Auch weiß ich jetzt schon anhand des Zwischenergebnisses meines barometrischen Höhenmessers, dass wir mit deutlich mehr als den offiziell angegebenen 2370 Höhenmetern rechnen müssen. :-) Aber als alte Laufhasen werden wir auch das schon schaffen! Anstieg in hochalpine RegionenBei Kilometer 49, bereits hinter Chants, geht der
Fahrweg, auf dem wir seit Bergün laufen in einen schmalen und steilen
Bergpfad über. Spätestens seit der WM in
Slowenien beeindrucken mich solche heftigen Anstiege wenig. Im Vergleich zu
Slowenien ist sogar ein eher sehr gemäßigter Anstieg. Aber ganz ohne ist
er hier nicht zumal hier im Gegensatz zu Slowenien die dünne Höhenluft
dazukommt! Die Landschaft wird nun immer hochalpiner. Die Baumgrenze liegt nun schon unter mir. Wären da nicht die Gletscher des heute von Wolken verdeckten Piz Kesch, könnte ich mich ins Schottische Hochland versetzt fühlen, zumal jetzt auch noch ein unangenehm kalter Wind aufkommt. Keschhütte und SertigpassDie ärztliche Sichtkontrolle vor der Keschhütte
passiere ich ohne Beanstandung. Dahinter lass
ich mich erst einmal vor der in 2630 Meter Höhe gelegenen Hütte
ablichten. Dann fasse ich Verpflegung und trinke Cola, das hier endlich mal
angeboten wird und laufe weiter. Es geht nun erst einmal ein Hochtal
etwas bergab, bis wir ab dem etwa 2400 Meter hoch gelegenen Platta Naira
in Richtung Sertigpass abbiegen. Bei Nebel, eiskaltem Wind, etwa 3-4 Grad plus und gefühlten -5 Grad passiere ich die Passhöhe und will sie möglichst schnell in Richtung Tal verlassen. Der steile Abstieg, zum Teil über glitschige Geröllhalden, gestaltet sich als etwas technisch anspruchsvoller, ist aber für gerade erfahrene Ultratrailläufer mit gutem Schuhwerk sicher kein Problem. Dennoch muss ich beim Abstieg auf jeden Schritt achten. Seit dem letzten Jahr weiß ich ja auch wie schnell ein Knöchel verstaucht ist und wie verdammt schmerzhaft das sein kann. Also bin ich vorsichtig und lass mir Zeit, zumal es mir ja ohnehin viel mehr um das Lauferlebnis als um eine gute Platzierung geht. Der Bergnebel löst sich auf und ich sehe unter mir in strahlendem Blau und Weiß einen noch teilweise vereisten und verschneiten kleinen Bergsee. Wahrscheinlich wird das der Weißsee sein, der gestern bei der Pressekonferenz mal kurz erwähnt wurde. SertigtalMit geringerer Höhe steigt die Temperatur schnell
wieder an und der Weg wird auch immer flacher und leichter zu laufen.
Bald laufen wir wieder auf einen Fahrweg, auf den ich wieder etwas
Zeit gutmachen kann. Sertig Dörfli passiere ich gerade mal gut 20 Minuten bevor hier dicht gemacht werden soll. Ich wusste gar nicht, dass die Zwischenzielschlusszeiten hier so knapp sind! Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich mich nicht über diese Zeiten informiert habe. Ich weiß auch nicht, wo es das zu Lesen gab! Auf gewellten Kurs laufen wir nun auf schönen Bergpfaden durch die Wälder des Sertigtals, bevor wir schließlich in Richtung Davos abbiegen. Das "Auslaufen" gestaltet sich hier zwar als anspruchsvoller als auf der Standardroute durchs Dischmatal, aber sie gefällt mir viel besser. Sie ist "trailiger" und abwechslungsreicher. Das Ziel in DavosDie letzten knapp 2 Kilometer laufen wir schließlich wieder auf Asphalt durch das wenig attraktive Siedlungsgebiet von Davos, bevor ich ins Davoser Stadion Richtung Ziel abbiege. Ich genieße die halbe Ehrenrunde durchs Stadion und überquere zur Belustigung der Zuschauer mit Freudensprüngen nach 13 Stunden und 10 Minuten Laufspaß die Ziellinie dieses wunderschönen Laufs. Die Bilder von Thomas zum Swiss Alpine K78 2011. Für vergrößerte Ansicht einfach anklicken! |
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