1. Föhr Marathon am 1. April 2012 -
Ein Laufbericht von Jürgen Sinthofen
Wenn der Wyker Turnerbund und der Lauftreff Föhr zur Premiere des aktuell
nördlichsten Marathons Deutschlands einladen, dann sind wir Franken gerne dabei.
Zuerst, zumal bei dem Termin, wurde gecheckt, ob der Lauf wirklich stattfinden
würde.
Ja war das Ergebnis, aber die Organisatoren limitierten in ihrer transparenten
Ausschreibung im Internet die Teilnehmerzahl für die Halbmarathon- und
Marathonstrecke auf insgesamt 250 LäuferInnen, welche sich auch schon bald
angemeldet hatten. Mit informativen Newslettern in Form von E-Mails wurden wir
auf dem Laufenden gehalten.
Schade für weitere interessierte Lauffreunde, als kurz vor dem Lauf bekannt
wurde, dass einige gemeldete Läufer ihre Meldung zurückgezogen hatten und es
kurzfristig doch noch ein paar freie Startplätze gab.
Zu dritt ging die Fahrt am Freitag mit dem Auto in Bamberg los, am Samstag wurde
Schleswig und Haitabu besucht. Über das Wie und Wann dieser alten, für damalige
Verhältnisse großen Wikingerstadt an der Schlei informierten das super gemachte
Museum und die rekonstruierten Gebäude an Originalstätte nachhaltig.
Sonntag, der Lauftag. Ein Kompliment an die Organisatoren. Mit ihrem letzten
Newsletter hatten sie alle unsere Sorgen bezüglich der Anreise auf die Insel
zerstreut.
Es war ganz einfach, 6.30 Uhr ab Dagebüll mit der Sonderfähre für 8,- Euro (Hin-
und Rückfahrt) nach Wyk, dem Hauptort auf Föhr, von dort sofort mit dem dem
Sonderbus gratis weiter direkt zum Veranstaltungszentrum an der Schule in Midlum,
einem kleinen Ort im Herzen der Insel.
Der einzige Hinweis der hier vielleicht fehlte, war das es für Sportler diesen
Sonderpreis für die Fähre anstatt der sonst fälligen 13,-Euro gab. Hier hatten
manche Läufer das Nachsehen, welche bereits Tags zuvor im vorauseilenden
Gehorsam ihre Tickets gekauft hatten. Die Ersparnis hätte fast dafür gereicht,
die allfällige Parkgebühr auf dem offiziellen Parkplatz in Höhe von 7,- Euro für
24 Stunden zu entrichten. Ja, ja, an der Nordsee ist halt nur Ebbe und Flut
umsonst.
Mit uns auf dem Schiff waren ca. 50 weitere Aktive, meist aus der Umgebung,
viele aus Heide oder Leck. Man schlürfte einen Kaffee, futterte noch sein
mitgebrachtes Müsli und genoss den Sonnenaufgang über Dagebüll bei frischem Wind
und ca. 4° C.
Im Sonderbus am Hafen warteten schon weitere Läufer, welche die Nacht in Wyk,
meist in der Jugendherberge, verbracht hatten.
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Auf der Fähre nach Wyk |
Sonnenaufgang über Dagebüll |
Alle Mann von Bord |
Und ab in den Bus |
Ab nach Midlum |
So um 8.00 Uhr erreichten wir das Veranstaltungszentrum. Startnummer abholen,
umziehen und Toilette waren Routine und dank der zusätzlich aufgestellten Dixies
stressfrei, wenn man nicht unbedingt in allerletzter Minute noch musste.
Somit verblieb einige Zeit für einen kostenlosen Kaffee und zum Smalltalk mit
den Lauffreunden in der gemütlich warmen Turnhalle. Neben der Frage "Was ziehe
ich für den Lauf an" war ein Thema die anwesenden Protagonisten für den
Marathon. Föhr erlebte ein Stelldichein der Vielläufer und Marathonsammler.
Vielleicht auch wegen der Nähe zu Hamburg und dem Tags zuvor in Kiel Holtenau
stattgefundenen 35 Runden Geländemarathons waren viele der Topscorer dieser
Hardcore Marathonlaufspezies anwesend. Siegfried Schmitz, Organisator des Kieler
Laufes feierte seinen 300. Marathon.
Neben Hans-Joachim Meyer, der hier zu seinem 1.400sten Marathon antrat waren
gemäß der Statistik des Marathon100-Clubs mit den weltweit meisten gelaufenen
Marathons Christian Hottas (über 1.800), Horst Preisler, dem Altmeister, welcher
knapp hinter Christian auch über 1.800 Marathone bei echten
Marathonveranstaltungen weltweit kennenlernte, Sigrid Eichner, die fleißigste
Dame weltweit mit über 1.700 Marathonen in den Beinen, Christine Schröder,
welche in ihren ersten 5 Jahren Marathonlaufen bereits 200 von den langen Kanten
lief, sowie weitere erkannte und nicht erkannte Marathonis mit über 300
Marathonen wie Jürgen Teichert, zu einem weiteren Lauf anwesend.
Summa summarum hätte man mit einem Gruppenfoto mit 5 anwesenden Marathonis in
deren Gesichtern deutlich über 7.000 Marathons ablesen können - also der Strecke von
knapp einmal zum Mond! Mal abwarten, wie es mit dem Rückweg aussieht.
Alle genannten Angaben über die gelaufenen Marathone (und längere Strecken)
wegen der schieren Anzahl und der sich fast täglich ändernden Anzahl wie immer
ohne Gewähr! |
Startnummernausgabe |
Fast 5000 Marathons, von links Hans Joachim Meyer, Horst Preisler, Sigrid Eichner |
Und weitere ca. 2.400 Marathons, links Christian Hottas, Siegfried Schmitz und
Christine Schröder |
Kurz vor 9.00 Uhr. Es ging zum Start. Auf einem asphaltierten Feldweg ca. 300m
vom Schulhaus entfernt wurden ca. 110 Marathonis und 140 Halbmarathonis
pünktlich auf die Strecke geschickt.
Nach ein paar hundert Meter bogen wir links ab auf einem Fahrradweg der uns
durch Wrixum führte und dann rechts ab durch das einzige Waldstück auf der
Strecke. Auf einem schönen Waldweg gelangten wir an den südlichen Beginn der
Wyker Promenade bei km 5.
Ein paar Passanten feuerten uns an, rechts sah man über die Nordsee auf einige
Halligen. Vorbei am Leuchtturm, einem schicken Fitnessstudio mit riesiger
Glasfassade und Meeresblick, einer kleinen Grünfläche und durch die
Fußgängerzone liefen wir zum Hafen, wo ein Fischmarkt stattfand.
Um den Hafen herum, und dann ging es erstmals zur Sache. Auf dem Uferweg
unterhalb des Deiches an der Ostküste ging es für gute 7 km auf geteertem Weg
direkt am Wasser entlang.
Der Wind war stark, zumindest für unseren fränkischen Geschmack. Aber auch die
Laufkollegen hatten zu kämpfen. Es bot sich an sich gegen den Wind zu
organisieren indem wir uns in verschiedenen kleinen Laufgruppen abwechselnd die
Führungsarbeit teilten. Das lief gut .
Bei km 15 ging es über den Deich rüber und auf der anderen Seite des Deiches 6
km durch die Marsch zurück nach Midlum. Auch hier starker Wind, es zerrte doch
etwas an den Nerven das Tempo in der Gruppe vielleicht einen halben Schritt zu
schnell abwechselnd im Wind mit zulaufen. Die Alternative wäre gewesen alleine
die Körner gegen den Wind zu verbrennen.
Midlum, die erste Hälfte des einmal zu laufenden Kurses in Form einer
krackeligen Acht war geschafft. Mit dem Applaus der Zuschauer und neuem Schwung
ging es wieder über geteerte Feldwege Richtung Westen, voll gegen den Wind.
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Kurz vor dem Start |
Start |
Volle Konzentration zu Beginn des Laufes |
Im Wald vor Wyk |
Erste Verpflegung vor der Wyker Promenade |
Im Hintergrund einige Halligen |
Am Leuchtturm |
Wyker Promenade |
In der Fußgängerzone |
Am Wyker Hafen |
Ja, das Publikum motiviert |
Hart, 7 km am Deich entlang gegen den Wind |
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