1. Straßburg Marathon am 28. Oktober 2012 -
Bericht und Bilder von Jürgen Sinthofen
Ein neuer Marathon in Straßburg, der 1. "Eurodistrict Strasbourg - Ortenau
Marathon"? Das hörte sich gut an, die Hauptstadt der EU, ein Muss für den
Sammler europäischer Hauptstadtmarathone verbunden mit einem
grenzüberschreitenden Landschaftslauf! Außerdem, es winkte ein verlängertes
"goldenes Oktoberwochenende" im schönen Elsass mit der romantischen
Weltkulturerbestadt Straßburg als Höhepunkt.
Also angemeldet, das mit Pelzigkeit geforderte ärztliche Attest besorgt, 45 Euro
Startgeld bezahlt, so weit so gut.
Aber dann der Kälteeinbruch, erster Schnee in Deutschland am Samstag, die Lust
nach dem letzten Wochenende auf Mallorca beim Palma Marathon bei schönem Wetter,
von Bamberg nach Straßburg rüber zu fahren, fiel auf den Nullpunkt.
Aber egal, der Marathon war gemeldet, krank war ich nicht, also wurde nicht
gekniffen.
Die Fahrt war problemlos, das Veranstaltungszentrum im Zenith - einem
Multisportkomplex in Haute Pierre - fand man nach kurzen Fragen auch schnell.
Das Navi hatte es allerdings unter Straßburg nicht gefunden. Die Startunterlagen
mit personalisierter Startnummer und integriertem Chip erhielt man problemlos,
ansonsten war im Foyer des riesigen Komplexes nicht viel los, außer das es
schneidend kalt war. Auf die angebotene Pastaparty für 6€ hatte ich verzichtet.
Nach einem mehrstündigen "Walk about" im schneidend kalten Straßburg mit seinen
noch geöffneten attraktiven Geschäften sowie den schönen Fachwerkhäusern und der
imposanten Kathedrale gab es total leckere Spaghetti mit Meeresfrüchten bei
einem gemütlichen Italiener mitten in der "Fressmeile" der Stadt auf der Ile de
France. Ein versöhnlicher Abschluss des Tages.
Sonntag, ich krabbelte aus meinem Wohnmobil, welches ich auf dem riesigen
Parkplatz des Zenith geparkt hatte. Blauer Himmel, kein Wind, es versprach ein
schöner, aber kalter Tag zu werden.
Unglaublich, die Autos stauten sich, um auf die Parkplätze zu gelangen, in der
Vorhalle des Zenith wurden letzte Startnummern ausgeteilt. Es war kalt, aber ich
fand in einem Nebenraum ein warmes Plätzchen wo es sogar kostenlos Kaffee gab.
Ich traf Rainer aus Münster, einen Laufkameraden vom Spreelauf und dem ersten
Luxemburg Marathon. Die Zeit bis zum Start um 9 Uhr verging schnell.
Gut nur, dass ich meinen Kleiderbeutel schon recht früh abgegeben hatte, es
bildete sich ab ca. 8 Uhr eine riesige Schlange vor der Abgabe, da die
Gepäckstücke aufwändig mit einer aufgetackerten Banderole markiert und eine
gleich lautende Nummer auf die Startnummer des Läufers geklebt wurde. Ich
bewunderte die Ruhe der wartenden Läufer, aber noch mehr die zu wenigen Helfer,
die diese Aufgabe zu stemmen hatten. Chapeau!
Nichtsdestotrotz verzögerte sich hierdurch der Start. Mir wurde erzählt, dass
hier vom Veranstalter sich widersprechende Ansagen an die Wartenden gemacht
wurden.
Jedenfalls am Start bemühte sich ein Sprecher um gute Laune bei den neben der
Halle aufgereihten ca. 2.500 Marathonis und etwa 180 StaffelläuferInnen, als
"wie aus dem Nichts" plötzlich um ca. 9.12 Uhr ein dünner Startschuss fiel und
die Meute losrannte - ich hörte später, dass immer noch einige LäuferInnen ihre
Startbeutel nicht abgegeben hatten und diese dann "peu a peu" halt dem Feld
hinterher liefen, was zwar doof, aber wegen des Zeitchips zumindest immer noch
zu einer fairen Zeiterfassung führte. |
Das Veranstaltungszentrum "Zenith" |
Startnummernausgabe |
Chaos an der Kleiderbeutelabgabe |
Wenigstens gab es Kaffee |
Die schnellen Hirsche? |
Stimmung, es geht etwas später los |
Kurz vor dem Start |
Start |
Wir hatten ca. 2°C, es ging durch ein kleines Industriegebiet nach Süden in
Richtung Rhein hinaus auf diesem Einrundenkurs nach Eckbolsheim. Einige
Zuschauer feuerten uns an, es ging flach dahin.
Nach Lingolsheim ging es auf der gesperrten Landstraße zwischen zwei Kanälen
entlang über den Fluss Brouche weiter. Es lief rund, aber am Ortseingang wurde
es eng, wir wurden hier auf einen Bürgersteig dirigiert und obwohl ich mich
recht weit vorne im Läuferfeld befand, war ein ungehindertes Laufen für ca. 1km
nicht möglich.
Unglücklicherweise kam dann auch noch mit der Verpflegungsstelle bei km 5 am
Ende dieser Engstelle kombiniert mit dem ersten Wechselpunkt der Staffelläufer.
Man hatte eigentlich keine Chance an das angebotene Wasser zu kommen, da, wie
bei allen Verpflegungsstellen nur zwei bis drei Tische für die Bereitstellung
von Wasser in Bechern zur Verfügung standen. Außerdem waren die wenigen Helfer
mit dem Füllen der Becher heillos, ob der schieren Masse der zu versorgenden
Protagonisten, überfordert.
Na ja, das ist wohl das Risiko, wenn man einen Premierenlauf meldet, welcher
nicht von einem professionellen Veranstalter organisiert wird.
Egal, weiter kreuz und quer durch Wohngebiete in Lingolsheim, ein paar Meter
parallel zum nicht kanalisierten Fluss Ill, welcher durch Straßburg dem Rhein
zustrebt, nach Ostwald. 12 km waren gelaufen, nach weiteren ca. 2km passierten
wir noch Illkirch, um dann endlich in die Rheinauen zu laufen. Auf teils
schmalen, sonst aber breiteren asphaltierten Fahrwegen ging es durch den
herbstlichen Laubwald vorbei an einem Golfplatz. An einer der engsten Stellen
des Weges im Auwald war eine Verpflegungsstelle kombiniert mit einem
Wechselpunkt der Staffelläufer. Blöd, man kam wieder nicht an das Wasser heran,
wenn man sich nicht an den Versorgungstisch ran drängeln wollte. Trotzdem, immer
wieder wurden kleine Wasserläufe überquert, dies war ein schöner
Streckenabschnitt. |
Was sind wir schön im Spiegel |
Eckbolsheim |
Es geht etwas in die Landschaft |
Jetzt wird es (unnötig) eng in Lingolsheim |
Stau an der ersten Verpflegungsstelle |
An einigen Punkten der Strecke gab es Aufmunterung |
An der Ill |
In Illkirch |
In den Rheinauen |
Die Pacemaker |
Immer wieder wurden Wasserläufe überquert |
Auf der "Autobahn" |
Kurz vor der Rheinbrücke |
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