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Burgwald Marathon am 25.08.2013 - Laufrausch in Rauschenberg - Bericht von Gaby und Thomas SchmidtkonzBericht - Bildimpressionen - Film - Infos / Bewertung - Zurück zur Übersichtsseite - Weitere Laufberichte - Über den Autor |
Ländliche Idylle beim Burgwald Marathon am 25.08.2013 |
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EinleitungDer fast 500 km² große Burgwald ist ein hügeliges Waldgebiet im Westhessischen Bergland. Der ursprüngliche Wald ist außerdem ein Refugium seltener Tiere wie dem Rauhfußkauz. Daher erwartet die Läufer hier auch in erster Linie viel Wald und Natur pur. Der Burgwald ist zugleich Namensgeber für den Marathon, dessen Start und Ziel im kleinen und beschaulichen Ort Rauschenberg stattfindet. Ländliche Idylle auf den ersten KilometernWir knapp 100 Marathonläufer starten pünktlich um 8:30. Eine halbe Stunde später werden dann noch die deutlich zahlreicheren Halbmarathonläufer mit meiner Frau Gaby starten. Daneben findet außerdem ein 5 km und 10 km - Lauf statt. Als unser kleines Startfeld startet, ist es noch trocken. Aber es ziehen bereits dunkle Wolken auf. Wie lange wird das trockene Wetter noch anhalten? Am Streckenrand entdecke ich zu meiner Überraschung Spaßpräsident Michel, den man sonst in der Regel nur bei großen Stadtmarathons trifft. Ich habe ihn schon lange nicht mehr gesehen, weil ich solche Großveranstaltungen durch die Stadt schon seit Jahren meide. So ist meine Wiedersehensfreude groß. Ute, die hier schon beim ersten mal im Jahr 2009 dabei war, platziert sich neben Michel und so kann ich beide schön fotografieren: Ute und Spaßpräsident Michel Nach dieser kurzen ersten Laufpause ist uns beiden schon
das Läuferfeld entwischt. Wie so oft legen sie schon auf den ersten
Laufmetern einen Affenzahn zu, obwohl sie eigentlich durch den ersten
Anstieg, der schon nach wenigen Metern erfolgt, etwas ausgebremst sein
sollten. Noch beim ersten Anstieg überhole ich Alfred, der mit 71
Jahren der älteste und auch einzige Teilnehmer der Altersklasse M70 ist. So
darf er am Ende gleichzeitig das Privileg für sich verbuchen Erster und
Letzter seiner Altersklasse zu sein, egal wie schnell oder langsam er heute
rennt. Trotz der geringen Teilnehmerzahl rechne ich mir dagegen keine
Chance in meiner Altersklasse M50 auf einem Treppchen-Platz aus. ;-) Darüber
können wir gerne noch einmal im Jahr 2029 reden, wenn ich auch in Alfreds
Altersklasse gekommen bin. Läufer vor mir. Momentan bin ich Dritter von hinten im Läuferfeld Wir laufen nun zuerst in Richtung Wolfskaute und Albshausen durch offenes Land, das von idyllischen Feldern und Wiesen gesäumt ist. Den großen Wald werden wir erst später erreichen. Dabei geht es auf den ersten 4 Kilometern Laufstrecke erst einmal meist bergauf. Ländliche Idylle bei regnerischen Wetter Als wir uns dann Albshausen und dem großen Wald dahinter nähern, kommt immer stärkerer Regen auf. Zu dumm, ich habe heute in meinem jugendlichen Leichtsinn keine Regenjacke mitgenommen. Aber, da es heute recht mild ist, wird es wohl nicht zu schlimm werden! So hoffe ich zumindest. Der große Wald und der große RegenHinter dem ersten Verpflegungspunkt tauchen wir in den großen Burgwald ab. Die kommenden etwa 25 Kilometer Laufstrecke werden wir ihn nicht mehr verlassen. So trägt der Marathon seinen Namen zurecht. Leider hat der Himmel mittlerweile seine Schleusen endgültig geöffnet und ich bin bereits patschnass. Mein nasses Laufshirt klebt unangenehm auf der Haut und kann mich so nicht mehr wärmen. Ich beginn zu frieren. Da hilft nur eins: Schneller laufen! Ich gebe Gas und hole so schnell weitere Läufer ein. Darunter Gabi von laufticker.de und den sehbehinderten Läufer Didi, den heute Harald als Guide begleitet. Im Regen habe ich es plötzlich eilig und hole so diese Läufergruppe ein An der fast gleichen Stelle entdeckt später Gaby einen anderen Gesellen, für den das heutige Wetter deutlich angenehmer ist: Er freut sich über das heutige Wetter Derweil lass ich die Laufgruppe rund um Didi schnell hinter mir. Ich lass es auf einer ewig langen Gerade mal so richtig rollen. Leider wird es mir in dieser Nässe dadurch kaum wärmer. Außerdem schlägt die Brille ständig an, Wassertropfen behindern meine Sicht und so das ganze auch auf meinem Fotoapparat. Wie lange werden meine Tempotaschentücher noch ausreichen? Ständig muss ich damit Brille und Foto abtrocknen. Das durchnässte Tempo entsorge ich nicht, sondern klemme es irgendwie unter mein Laufshirt, damit wenigstens ein kleiner Luftspalt zwischen Haut und Shirt entsteht. Natürlich bringt das kaum was. Allemal ein Placeboeffekt und lenkt mich etwas vom strömenden Regen ab, gegen den ich ansonsten nichts unternehmen kann. Der Wald ist riesig und die Natur darf hier noch
weitgehend eigenständig walten. Das Gelände ist leicht hügelig und so auch
die Laufstrecke stets leicht gewellt. Steil geht es hier nirgendwo hoch,
aber nur sehr selten ist die Strecke eben. Je weiter wir in den Wald vordringen desto ursprünglicher wird er. Schließlich öffnet sich bei einer Senke sogar der Wald. Vor mir liegt das Naturschutzgebiet der Franzosenwiesen. Sie bestehen aus einem ökologisch wertvollen Komplex von Mooren, Feuchtwiesen, Stillgewässern und Auenwäldern und beherbergen seltene Pflanzen und wohl auch das eine oder andere sonst selten gewordene Tier. Franzosenwiese im strömenden Regen Der Regen will heute einfach nicht nachlassen, obwohl es nun schon seit über einer Stunde volle Kanne runterschüttet. Passend dazu erreiche ich nun den Wetterweg. Das will ich fotografieren. Dazu muss ich aber erst einmal wieder das Objektiv mit einem meiner letzten noch trockenen Tempotaschentücher reinigen. Der Wetterweg passend zum Wetter Zusätzlich zum Regen kommt nun auch noch Bergnebel auf, als ich eine weitere sanfte Hügelkette passiere. Regen hin und Nässe her, das heutige Wetter hat so seine Reize und mit diesen geizt Mutter Natur nicht. Die Szenerie sieht schon fantastisch und auch mystisch aus. Ich laufe wie in einem Rausch. Konturen verschwimmen und manches glaube ich doppelt zu sehen. Sicher ist auch der eine oder andere Wassertropfen auf meiner Brille mit daran schuld. Wald im Laufrausch Bergnebel Vorhin habe ich Jana von #twitterlauftreff eingeholt. Aber bei der letzten Labestation verweilte sie viel länger als ich. So bin ich wieder weit und breit auf einsamer Flur. Ich sehe weder einen Läufer vor mir als auch noch jemanden hinter mir. Aber mittlerweile bin ich ja so was ja bei meinem Läufen gewöhnt. Irgendwie genieße ich diese Einsamkeit des Landschafts-Marathonläufers. Es folgen zahlreiche weitere Hügelketten, manchmal meine
ich die Strecke steigt nur an, wenn auch nie richtig steil. Dazu folgen noch
zahlreiche weitere Regentropfen, Nebelschwaden, zahllose Bäume und
Sträucher, ab und zu mal Blumen am Wegrand, tiefe, frische Waldluft holende
Atemzüge , zahllose Schritte und Natur und Natur. Am Waldrand serviert mir eine nette Dame auf silbernem Tablett eine Banane und dazu gibt es zu meiner Freude auch Cola. Ich freue mich über dieses Festmahl und möchte jetzt mit keinem Sternerestaurant tauschen. Bananen auf silbernem Tablett Wie am Anfang laufen wir nun auf den letzten Kilometern durch offenes Land. Aber die Strecke ist nicht mehr so sehr wie auf den ersten Kilometern gewellt. Da es nicht mehr regnet und sich noch das eine oder andere schöne Fotomotiv für den laufenden Fotografen anbietet, nehme ich nun Tempo raus. Dabei falle ich in meinen gemütlichen Ultraschlappschritt, den ich mittlerweile so liebgewonnen habe, weil ich dabei so viel sehe und entdecke. Pferde und Kühe schauen mir zu und nette kleine Dörfer wechseln sich mit landwirtschaftliche Flächen und lieblichen Wiesen ab. Die Äpfelbäume tragen eine erhebliche Last von Früchten. Weil sie noch nicht reif sind, kann ich sie leider noch nicht von dieser Last befreien. Unterwegs entdecke ich auch einen kleinen Museumbahnhof und eine ländliche Villa mit einem interessanten Portal. Museumsbahnhof Portal mit Wappen und Löwe So verfliegt die Laufzeit. War ich zuvor fast noch auf 5:00 - 5:10 Laufkurs laufe ich nun mehr auf eine Zeit um die 5:20 Stunden hin, gewinne also Laufzeit und Laufspaß hinzu. Bei Kilometer 40 erreiche ich schließlich den letzten Verpflegungspunkt. Noch einen kräftigen Schluck genommen und ein paar nette Worte mit den Helfern gewechselt, gehe ich nun die letzten Meter an. Dabei überhole ich sogar noch einen Läufer, der sich irgendwo verrissen hat und somit leicht verletzt ist. Aber auch er hat es ja nun nicht mehr weit ins Ziel, obgleich natürlich so was schon für ihn ärgerlich und wohl leider auch schmerzhaft ist. Ein Blick auf die Uhr zeigt, dass es mit einer Zeit unter 5:20 noch klappen könnte, obwohl es in Rauschenberg kurz vor dem Ziel etwas bergauf und bergab geht. Aber so was beeindruckt mich als Bergläufer natürlich wenig und freut mich sogar. Als ich mit erhobenen Armen über die Ziellinie sprinte,
bleibt dann auch meine Stoppuhr bei 5 Stunden und 19 Minuten Laufspaß
stehen. Im Ziel. Links von mir Gabi von laufticker.de und rechts Heidi, allen natürlich als meine alljährliche Laufpartnerin beim Run and Bike Coburg bekannt. Weitere Bilder bei den Bildimpressionen
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