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12.05.2013 - Hartfüßler Trail - Mit Zement in den Beinen zum Hartfüßler - Bildbericht und Film von Günter Kromer

Teil 1

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Mehr über den Autoren Günter Kromer

 

Hartfüssler Trail 2013

Abenteuerliche Treppe beim Hartfüßler Trail 2013

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12. Mai 2013 - Hartfüßler Trail - Mit Zement in den Beinen zum Hartfüßler - Bildbericht und Film von Günter Kromer
Hartfüssler Trail 2013
Als ich morgens um 7 Uhr in der Turnhalle aus dem Schlafsack krieche und hinüber zur Toilette humple, zweifle ich, ob ich heute in der Lage sein werde, weiter als einen Kilometer zu laufen. Auch eine halbe Stunde später auf dem Weg zum Frühstück scheint Zement meine Beinmuskulatur zu einer sehr schwerfälligen Masse zu verklumpen. Doch der Hartfüßler-Trail, den ich heute laufen will, hat seinen Namen von der Bezeichnung, den man hier den Bergleuten gab, nicht vom körperlichen Zustand der Läufer, egal ob vor oder nach dem Rennen.
Doch zu Recht ahne ich, dass die Muskeln sich bald wieder lockern, und daher wird es heute ein sehr vergnüglicher, manchmal abenteuerlicher, und auf gewisse Weise einzigartiger Lauftag.
Im letzten Jahr hatte der Hartfüßler-Trail Premiere und wurde allgemein gelobt. Für die zweite Ausgabe kündigten die Organisatoren einen noch höheren Anteil wilder Trails an und verlängerten die Strecke etwas.
Hartfüssler Trail 2013
Teilweise läuft man bei diesem Rennen auf ehemaligem Bergbau-Gelände, oft aber auch durch idyllische Natur. Start- und Ziel ist auf dem Gelände der früheren Von der Heydt-Zeche bei Saarbrücken. Hier kann man in der Nacht vor dem Start kostenlos in einer Turnhalle direkt neben der Startnummernausgabe übernachten, was außer mir nur fünf andere Leute nutzen.
Die Streckenfotos vom letzten Jahr animierten mich zum Start. Als ich dann noch erkannte, dass die Kombination zwischen dem nur 50 km von hier entfernten SH-Supertrail am Freitag und Samstag sowie dem Hartfüßler-Trail am Sonntag ideal passt, war für mich klar, dass ich die Gelegenheit nutzen musste, zum ersten Mal drei Ultratrails hintereinander zu laufen. Auch mehrere andere Läufer entschieden sich für die drei Tage.
Der SH-Supertrail gefiel mir mit seiner abwechslungsreichen Landschaft und dem Dank großzügigem Zeitlimit fehlenden Druck sehr gut, doch mit kurzfristiger Streckenverlängerung und "Bonusmeilen" kamen an den beiden Tagen etwa 135 km und 3500 Höhenmeter zusammen. Die stecken jetzt ganz schön in meinen Beinen. Nun heute noch einmal 58,9 km mit 1654 Höhenmetern laufen, dieses Mal aber nur 8,5 Stunden Zeit dafür?
Der Wetterbericht kündigt Mitte Mai Aprilwetter an - Wechsel zwischen Regen und Sonne, dazu für Mitte Mai recht kühle Temperaturen.
Vom Start aus laufen wir zuerst ein kurzes Stück bergab. Schon von weitem hören wir eine Musikgruppe auf Alphörnern spielen.
Hartfüssler Trail 2013
Hartfüssler Trail 2013

Eigentlich will ich hier filmen, um auch ein Tondokument dieses Sounds in den Film einzubauen, aber der winzig kleine Auslöser der Filmfunktion an der Kamera reagiert nicht. Dies wird heute noch öfter passieren und ich verliere schon alleine durch den Kampf mit der Kamera einige Minuten. Als zwei Damen mit Besen an mir vorbei eilen, begnüge ich mich mit einem Foto. Nein, der "Besenwagen" sollte mich nicht abhängen! Egal wie und wann ich das Ziel erreiche - auf keinen Fall hinter dem Besen!
Durch den Wald auf und ab, an einem kleinen Teich vorbei, dann kurz auf Asphalt durch eine Ortschaft - meine Muskeln wollen noch nicht richtig mitspielen. Vor mir ragt das erste "Gipfelziel" auf.

Hartfüssler Trail 2013
Hartfüssler Trail 2013
Hartfüssler Trail 2013
Hartfüssler Trail 2013
Hartfüssler Trail 2013

Nun dreht Petrus die Dusche für eine Weile kräftiger auf. Die Kamera gut verpackt steige ich am Ende einer langen Läuferschlange auf einen kleinen Berg hinauf. Kaum zu glauben, dass dieser Berg nicht natürlich entstanden ist, sondern die Abraumhalde eines Bergwerkes ist. Nach Ende des Bergbaus wuchsen bald Bäume auf der Halde, so dass sie abgesehen von der gleichmäßigen Form, einem natürlich entstandenen Berg sehr ähnelt. Ein mit großer Ausrüstung bepacktes Kamerateam, vermutlich vom Fernsehen, kommt mir entgegen. Ich vermute mal, dass sie bei dem starken Regen oben nicht gut filmen konnten. Die letzten paar Meter zum Gipfel hinauf ist eine Wendepunktstrecke. Welch ein Glück - genau rechtzeitig als ich oben ankomme hört der Regen auf und ich kann die Kamera wieder auspacken. Oben steht ein Trompeter und bläst eine melancholische Weise. Mich überrascht, wie weit die Aussicht von hier oben ist.
Nun kann ich auf einem schnell laufbaren Weg wieder hinab eilen. Nachdem mir während der ersten 40 Minuten das Laufen sehr schwer fiel, macht es mir nun wieder richtig Spaß. Die Mühen der letzte beiden Tage sind vergessen.

Hartfüssler Trail 2013
Hartfüssler Trail 2013
Hartfüssler Trail 2013

Dem Abstieg folgen die ersten schmalen, manchmal schlammigen Pfade. Bekanntlich wecken Schlammpfade in mir immer den Laufspaß, und nun renne ich wieder mit großer Begeisterung die Trails hinauf und hinab. Zwischendurch mal kurz auf breiteren, trockenen Wegen, dann aber für eine längere Zeit so richtig durch die Pampe. Welch ein Spaß! Wenn ich sage, mir stehen die Freudentränen in den Augen, dann ist das keine Übertreibung. Mensch, ist das geil hier!
Ohne die in sehr dichtem Abstand hängenden Flatterbänder müsste man manchmal zweifeln, ob man wirklich hier durch soll. Doch verirren kann sich auf dieser Strecke wirklich niemand. Mit sehr viel Sprühkreide und massenhaft Flatterbändern ist dies der mit Abstand am besten markierte Landschaftslauf, den ich je erlebt habe.
Ein typisches Element für den Hartfüßler-Trail ist der häufige Wechsel zwischen ein paar Kilometern auf teilweise anspruchsvollen Trails und dann wieder einigen Kilometern, die man auf bequemen Waldwegen recht schnell laufen kann. Dazwischen stehen einige Abraumhalden mit steilen Auf- und Abstiegen.

Hartfüssler Trail 2013
Hartfüssler Trail 2013
Hartfüssler Trail 2013
Hartfüssler Trail 2013
Hartfüssler Trail 2013
Hartfüssler Trail 2013
Hartfüssler Trail 2013
Hartfüssler Trail 2013

Zu einer Halde führt eine sehr steile Treppe hinauf und wieder hinunter. Ein Helfer passt auf, dass kein Läufer diese kurze Wendepunktstrecke auslässt. Aber wer will den so etwas? Gerade diese Treppe zählt doch zu den Momenten, an die man sich noch lange erinnern wird. Und die Aussicht von oben ist auch ganz nett. Oben fotografiert mich ein anderer Läufer.

Hartfüssler Trail 2013
Hartfüssler Trail 2013

Und auch weiterhin laufen wir meist auf interessanten Trails. Wunderschön ist auch ein recht langer Streckenabschnitt auf einem ganz schmalen Pfad neben einem plätschernden Bach. Natur pur!

Hartfüssler Trail 2013
Hartfüssler Trail 2013
Hartfüssler Trail 2013
Hartfüssler Trail 2013
Hartfüssler Trail 2013
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