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Swiss Snow Walk & Run am 12.01.2013 in Arosa - Wintersportparadies auch für Läufer - Bildbericht und Film von Günter Kromer

Teil 1

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Mehr über den Autoren Günter Kromer

 

Swiss Snow Walk Run Arosa 2013

Wintertraum beim Swiss Snow Run 2013 in Arosa

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12.1.2013 - Swiss Snow Walk & Run in Arosa - Wintersportparadies auch für Läufer - Bildbericht und Film von Günter Kromer

Wie Laufspass-Leser wissen, laufe ich am liebsten lange Ultratrails. Doch obwohl das Rennen in Arosa nur ein Halbmarathon ist, zählt es nun zu den schönsten meines Lebens. Strecke und Wetter vereinen sich 2013 zu einem rundum perfekten Genusstag.
Vom Bahnhof aus sieht man schon auf der anderen Seite des zugefrorenen Sees das Startgelände. Nur wenige Minuten nach Ankunft des Zuges kann man seine Startunterlagen abholen. Oder man fährt schon einige Tage früher nach Arosa, so wie auch ich es gemacht habe. Mehrere Hotels bieten zur Veranstaltung Sondertarife.  
Swiss Snow Walk Run Arosa 2013
 Swiss Snow Walk Run Arosa 2013
Eine halbe Stunde vor dem Start findet für die Presse ein Promi-Fotoshooting statt. Triathlon-Olympiasiegerin Nicola Spirig und die Mister Schweiz der Jahre 2008 (Stephan Weiler), 2009 (André Reithebuch) und 2012 (Sandro Cavegn) sind als Gäste eingeladen. 
 Swiss Snow Walk Run Arosa 2013
Dann stelle ich mich unter strahlend blauem Himmel in den Startblock. Die verschiedenen Disziplinen starten zu unterschiedlichen Zeiten. Zuerst sind natürlich die Halbmarathon-Läufer dran. Neben dem Halbmarathon mit 630 Höhenmetern, für den ich gemeldet bin, gibt es auch noch Crazy Distance mit 19,2 km und 700 Höhenmetern, Long Distance mit 12 km und 315 Höhenmetern und Short Distance mit 6,3 km und 165 Höhenmetern. Für alle vier Disziplinen wird auch (Nordic-) Walking angeboten, für die Short- und Long-Distance auch Schneeschuhlaufen. Als Wettkampf gilt aber nur das Laufen.
Start auf 1735 m
Nahezu wolkenloser Himmel, Sonnenschein ohne Ende, windstill – ein herrlicher Tag. Bei minus 6 bis 8 Grad sollte man aber entsprechende Kleidung anziehen. Keiner ist heute so verrückt, dass er mit kurzen Hosen startet.
Nach Umrundung des Sees steigen wir schnell in die Höhe. Bald liegen die Häuser von Arosa unter uns. Ein Wintermärchenwald umgibt uns. Mussten wir 2012 auf weiße Weihnachten verzichten, so können wir nun nachträglich herrlichen Schneezauber genießen.
Schon bald erreichen wir oberhalb der Waldgrenze das große Skigebiet von Arosa. Hier ist richtig viel los. Viele verschiedene Pisten, Skilifts, eine große Gondelbahn, die üblichen Hütten mit Partystimmung – als Nicht-Skifahrer kenne ich so etwas mehr aus dem Fernsehen. Nun dürfen wir auch als Läufer mitten hindurch und diese Atmosphäre live erleben. Auf allen Strecken läuft man heute ausschließlich über Winterwanderwege, die während der ganzen Saison für Wanderer gut präpariert sind.
Immer wieder bleibe ich zum fotografieren und filmen stehen, und schon bin ich wie gewohnt fast am Ende des Feldes. Auch Andrea und Kai, zwei weitere bekannte Bergpaparazzis, dürfen nun wieder in aller Ruhe dem Tross hinterher laufen. Sollen sich die anderen ruhig beeilen – wir haben länger etwas von dieser schönen Landschaft! 
Swiss Snow Walk Run Arosa 2013
Swiss Snow Walk Run Arosa 2013
Swiss Snow Walk Run Arosa 2013
Swiss Snow Walk Run Arosa 2013
Swiss Snow Walk Run Arosa 2013
Swiss Snow Walk Run Arosa 2013
Swiss Snow Walk Run Arosa 2013
Ich könnte fast pausenlos fotografieren, so gut gefällt es mir hier. Doch bei diesen Bedingungen mutiert der Umgang mit der Kamera auch ein wenig zum Glücksspiel. In dem extrem grellen Licht mit all dem Schnee ringsum reicht das ansonsten sehr gute Display meiner Panasonic nicht mehr aus. Ich kann oft absolut nichts mehr darauf erkennen und muss hoffen, dass später auf den Bildern das drauf ist, was ich aufnehmen will. Außerdem ist der winzig kleine, vertiefte Auslöser der Videofunktion bei dieser Kälte unpraktisch. Mit Handschuhen kann ich zwar fotografieren, aber nicht filmen, ohne Handschuhe mit halbgefrorenen Fingern fluche ich ebenfalls über den kleinen Knopf. Oft weiß ich nicht, ob die Kamera jetzt gerade filmt oder nicht. Daher filme ich heute lieber dreimal so viel wie ich später brauche, damit am Schluss genügend gutes Material zusammen kommt. Wie erwartet finde ich später zuhause auch Aufnahmen, bei denen ich statt der geplanten Filmsequenz erst nach deren Ende den Boden unter mir aufnehme.  
Swiss Snow Walk Run Arosa 2013
Je höher wir kommen, desto mehr fasziniert mich die Aussicht. Ich komme mir selbst vor wie in einer Szene aus einem Werbefilm. Es ist einfach nur unglaublich schön! Die Temperatur von deutlich unter 0 Grad fühlt sich wegen völliger Windstille und dem intensiven Sonnenschein angenehmer an. Aufgrund der starken Schneefälle von gestern laufen wir heute oft auf weichem, sehr kraftraubendem Schnee. Aber auch darin liegen die Vorteile eines solchen Rennens. Auf geräumten, mit tonnenweise Streusalz garantiert schneefreien Volkslaufstrecken im Flachland kann man überall den ganzen Winter über bequem laufen, doch dieses anstrengende Abenteuer hat ganz besondere Reize. Für mich ist es die ideale Vorbereitung für meinen dritten Start bei der Brocken-Challenge im Februar.
Kann es für Läufer etwas Schöneres im Winter geben als diese Halbmarathonstrecke? Die Antwort werde ich einige Stunden später erhalten, denn die Crazy-Distance gefällt mir am Nachmittag sogar noch viel besser. 
Swiss Snow Walk Run Arosa 2013
In dem offenen Gelände sieht man im Gegensatz zu einem Stadtmarathon oder einem normalen Landschaftlsauf meist viele andere Teilnehmer weit vor und hinter sich. Über und unter mir zieht sich eine lange Läuferschlange durch den Schnee. Ok, hinter mir eher weniger! Ich bin inzwischen so oft zum Filmen stehengeblieben, dass ich mich nicht wundern müsste, wenn der Besenwagen an mir vorbei schlittert. Aber darum muss ich mich heute nicht sorgen, denn das Zeitlimit ist in Arosa so großzügig, dass ich wohl auch auf allen Vieren im Schnee krabbelnd noch rechtzeitig an Ziel kommen könnte. Hier wird niemand vom Zeitdruck gestresst.
Auf 1990 m Höhe erreichen wir die Tschuggenhütte, wo eine Guggenmusik-Gruppe spielt. Als ich die Hütte erreiche machen sie allerdings gerade kurz Pause. Aber warme Getränke gibt es hier, wie auch an weiteren Verpflegungsstellen entlang der Strecke.  
Swiss Snow Walk Run Arosa 2013
Swiss Snow Walk Run Arosa 2013
Kurze Zeit später zweigen die Läufer der Crazy Distance nach rechts oben ab. Wir Halbmarathonis laufen nun einen längeren Streckenabschnitt mit nur wenig Höhendifferenz. Dann geht es hinauf zur Carmennahütte. Das letzte Stück zur Hütte hinauf ist eine kurze Wendepunktstrecke, so dass mir viele andere Läufer entgegen kommen.  
Swiss Snow Walk Run Arosa 2013
Swiss Snow Walk Run Arosa 2013
Swiss Snow Walk Run Arosa 2013
Swiss Snow Walk Run Arosa 2013
Swiss Snow Walk Run Arosa 2013
Oben bei der Hütte ist mit 2135 m der höchste Punkt des Halbmarathons erreicht. Ich lasse mich fotografieren und trinke warme Rivella. 
Swiss Snow Walk Run Arosa 2013
Swiss Snow Walk Run Arosa 2013
Nun beginnt für mich der Höhepunkt des Tages. Mit großer Begeisterung renne ich nun Vollgas durch den weichen Schnee bergab. Spätestens jetzt weiß ich, dass ich hier unbedingt wieder hin will. Auf einem steilen Downhill-Stück schlägt mein Trailrunner-Herz höher. Bald geht es weniger steil weiter, zwischendurch fast schon gemütlich.
Allmählich bedauere ich, dass ich heute keine Sonnenbrille trage. Das grelle Licht strengt die Augen an. Zum Glück cremte ich mich heute Morgen mit hohem Lichtschutzfaktor ein. Heute bekommt meine Nase wohl mehr Sonne ab als während der gesamten Weihnachtsferien. Ich genieße es nach den trüben Wochen sehr, endlich wieder Licht zu tanken. Irgendwie muss in mir wohl so eine Art Solarmobil eingebaut sein.
Immer wieder kreuzt der Wanderweg Skipisten, doch für alle ist genug Platz, so dass es nie zu kritischen Situationen kommt. Viele Skifahrer gucken schon recht verwundert, was für Verrückte heute über die Piste rennen. 
Swiss Snow Walk Run Arosa 2013
Swiss Snow Walk Run Arosa 2013
Swiss Snow Walk Run Arosa 2013
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