35. Usedom Marathon am 7. September 2014 -
Laufbericht und Bilder von Jürgen Sinthofen
Sommer ade in Deutschland Anfang September?
Nein, nicht auf Deutschlands sonnenreichstem Fleckchen, der Ostseeinsel
Usedom
in Mecklenburg-Vorpommern.
Und wen wundert es, wenn ein Inselmarathon angesagt ist, bin ich dabei. So auch
erstmalig in diesem Jahr zur 35sten Auflage des Usedom Marathons, welcher
traditionell in Swinemünde in Polen startete, großenteils an der Ostseeküste
verlief, um dann im Wolgaster Stadion zu enden.
Die Anmeldung erfolgte problemlos auf der transparent gestalteten Internetseite
des Veranstalters. Kurios war allerdings wenige Tage vor dem Start die E-Mail
vom Veranstalter, dass die finale Startnummer erst mit Abholung der
Startunterlagen vergeben würde. Auf Nachfrage erfuhr ich, dass die zur Verfügung
gestandenen Startnummern dreistellig anstatt vierstellig, wie in der Meldeliste
vergeben, waren.
Man muss sich nur zu helfen wissen, geklappt hat die Startnummernausgabe
jedenfalls reibungslos – der Nachteil war nur, dass man andere LäuferInnen vor
dem Lauf nicht an der Startnummer identifizieren konnte.
Weiter gab es mit den Startunterlagen, welche bereits Freitags, aber auch
Samstags noch bis kurz vor Abfahrt der Busse zum Start in Swinemünde, ausgegeben
wurden, je einen Apfel, eine Capri-Sonne, ein Programmheft mit je einem
Gutschein für ein Essen und ein Getränk nach dem Lauf sowie einen Anhänger mit
der Startnummer zur Kennzeichnung des Kleiderbeutels.
Ich fuhr von Rostock am Samstag früh einem herrlichen Sonnenaufgang entgegen und
fand nach perfekter Ausschilderung des Veranstalters das Peene Stadion auf
Anhieb auch ohne Navi. Auch das Parken war kein Thema.
Nach Erhalt der Startunterlagen noch einen leckeren Kaffee mit einem schönen
Stück Kuchen für zusammen faire 2 Euro, nette Gespräche mit polnischen und
deutschen Mitläufern, ein schöner Einstieg in den Tag.
Wer wollte, konnte sich für 16 Euro noch ein schönes Funktions-T-Shirt von der
Veranstaltung kaufen.
Umziehen, da es um 8.30 Uhr bereits recht warm war, verzichtete ich auf einen
Kleiderbeutel und fuhr direkt in Laufkleidung mit einem der drei
bereitgestellten Busse zum Start nach Swinemünde.
Die Fahrt dauerte eine gute Stunde, da unterwegs noch LäuferInnen zustiegen.
Egal, mit Jürgen Roscher, der seinen 550sten Marathon lief, ging der
Gesprächsstoff nicht aus.
Morgenstimmung vor dem Lauf
Startummernausgabe
T-Shirts gab es für 16 Euro zu kaufen
Frühstück gefällig?
Busankunft in Swinemünde
Kleiderbeutelabgabe
Wasser vor dem Start
Viele Damen am Start
Und ganze Clubs
Kurz vor dem Start
Start
Am Start auf der Uferpromenade von Swinemünde war noch etwas Zeit, um zum
Beispiel über die Düne an die Ostsee zu gehen oder auch in der naheliegenden
Turnhalle die Toilette aufzusuchen. An der Turnhalle stand auch der Bus, an dem
die Kleiderbeutel für den Rücktransport nach Wolgast abgegeben werden konnten.
Prima auch, vor dem Start wurde vom Veranstalter noch Wasser angeboten.
Es gab keine Hektik vor dem pünktlichen Start um 10.30 Uhr.
Etwa 260 Marathonis machte sich Richtung Osten auf den Weg. Viel Beifall von den
polnischen, aber auch vielen besuchsweise anwesenden deutschen Zuschauern.
Nach etwa 500m eine 180 Grad Wendung um eine Blumenrabatte und es ging in
Richtung Westen zur polnisch-deutschen Grenze weiter.
Es war bereits recht warm und so waren wir froh, durch einen schattenspendenden
Kiefernwald laufen zu können. Bereits bei etwa Kilometer 2,5 überquerten wir die
Grenze, was aber eigentlich nicht auffiel, da der europäische Küstenweg auf
beiden Seiten gleich gut ausgebaut war.
Es waren sehr viele polnische LäuferInnen mit uns unterwegs und einige sprachen
auch gut Deutsch. Eine größere Gruppe kam aus Kalisz, wo auch ein Ultra
durchgeführt wird, wobei einer dieser Läufer hier Marathon Nr. 100, der andere
Nr. 50 feierte.
Wir erreichten nun die Seebäder, zuerst Ahlbeck mit seiner sehenswerten
Seebrücke und den herrlich restaurierten prächtigen Strandvillen. Viele aus
Holz, weiß gestrichen – typische Bäderarchitektur des frühen 19. Jahrhunderts
halt.
Die Zuschauer verbreiteten gute Stimmung, sie feuerten uns an und verbreiteten
Urlaubslaune. Hin und wieder ein Blick nach rechts zur Ostsee, den Dünen und den
Strandkörben auf dem breiten Sandstrand.
Noch 42km
Der Wendepunkt auf der Promenade in Swinemünde
Es geht in Richtung Westen
Die polnisch-deutsche Grenze
Es geht Richtung Ahlbeck
Links der 50., rechts der 100. Marathonlauf
Seebad Ahlbeck
Dann Heringsdorf, unter einem schmucken Einkaufszentrum hindurch, wieder an
toller Bäderarchitektur vorbei und schon waren wir in Bansin und der zweiten
Verpflegungsstelle, allerdings gab es, wie an allen weiteren Versorgungspunkten,
Wasser, Tee und Schokolade. Nur bei Kilometer 22 und 30 gab es auch noch etwas
Obst.
Am Ortsende von Bansin ging es dann links von der Promenade weg recht steil
bergan, um dann ca. 4km auf einem profilierten schönen Waldweg zu laufen.
Im Gespräch mit einem Vater/Sohn-Laufpaar, der Junior machte seinen ersten
Marathon, vergingen ein paar Kilometer recht kurzweilig. Ein netter junger Pole,
der auch seinen ersten Marathon lief, war professionell mit Camelbag etc.
unterwegs, ich dachte er trainiert für den Marathon de Sable.
Viele Radfahrer überholten uns oder kamen uns entgegen. Na ja, wir liefen ja
auch fast die gesamte Strecke auf einem Radweg, aber mir machte das nichts aus,
im Gegenteil, so kam so mancher kurzer Plausch mit Radlern zustande und
behindert wurde ich nie.
Nach dem Waldstück ging es parallel zu einem Campingplatz wieder auf geteerter
Strecke und kurzen teilweise 16%igen Gefällstrecken nach Ückeritz. Hier gaben
gut gelaunte Zuschauer auf privater Basis etwas Bier aus, aber bei nun gefühlten
stickigen 27°C hatte ich keinen Läufer gesehen, der das Angebot annahm.
Seebad Heringsdorf
Die Kurpromenade
Es geht voran
Und rechts immer die Ostsee
Verpflegungsstelle |