Kurz vor St. John ging es nun links parallel zur Nordküste, ohne diese
allerdings zu sehen, durch St. Mary nach St. Oden, dem nordwestlichsten Punkt
der Strecke.
Dann wieder in den Süden nach S. Brelade, um den Flugplatz und ein riesiges
Cricketfeld herum wo auch eine der vier Wechselstationen der Staffeln war. Eine
Riesenstimmung, die Nummern der ankommenden Staffelläufer wurden mit Mikrofon
ausgerufen und so konnte jeweils rechtzeitig eine „typisch englische“ geordnete
Staffelstabübergabe ohne Gedränge erfolgen. Auf einer aufgelassenen Bahntrasse
mit sehr gut zu laufendem mineralisierten Boden liefen wir fast bis zum
Leuchtturm „La Corbiere“.
Auf einer weiteren viel befahrenen Straße ging es 2km weiter bis wir wieder die
Bahntrasse erreichten. Das war ein Manko der Veranstaltung. Die Laufstrecke
verlief zu einem Großteil auf einseitig gesperrten kleinen Landstraßen, es gab
aber auch einige Passagen, wo die reichlich präsenten Helfer und Polizisten auch
Autos in der Gegenrichtung durch fahren ließen. Dies führte dazu, dass man sich
auf enger Straße trotz Gegenverkehr am stockenden Verkehr durch quetschen oder
auf Bürgersteige ausweichen musste, was alles zumindest dem Laufrhythmus nicht
zuträglich war.
Hier ist bei dem sonstigen Anspruch dieser Veranstaltung Nachbesserungsbedarf
für das nächste Jahr angesagt! Dafür liefen wir jetzt für ca. 3km wieder durch
ein schönes Waldstück sehr angenehm zu laufen leicht bergab nach St. Auban. Am
Hafen vorbei ging es nun auf einer verkehrsfreien Promenade ca. 5km um die
riesige Bucht herum. St. Auban Fort, gestern auf der Radtour bei Ebbe noch zu
Fuß zu erreichen, war heute mitten im Meer.
Die Landschaft änderte sich immer wieder
Die Streckenmarkierung war immer eindeutig
Die Verpflegung war zwar nur „flüssig“, passte aber
Immer wieder Stimmungsnester
Viel Spaß beim Durchquetschen
„Festes“ gab es wie in England üblich in der Form von Jellies
Um den Flugplatz herum
Auch die Helfer feuerten uns an
Auf der alten Bahntrasse
An den Staffelwechselzonen war immer die Hölle los
Eine grüne Oase
Auch die machten Sport
An der südwestlichsten Ecke der Strecke fing der Wind an uns zu ärgern
Der Verkehr hier für ca. 1km machte auch der Kamera keinen Spaß
Dafür ging es jetzt die alte Bahntrasse um so schöner in Richtung St. Aubin
Und zwar leicht bergab
Da kommt Freude auf
Der Hafen von St. Aubin
Jetzt beginnen 5km gegen den Wind an der riesigen Bucht von St. Aubin
Das war hart
Es wurde uns aber auch wieder leichter gemacht
Da hinten müssen wir hin
Während des Laufes hatte sich das Wetter kontinuierlich verschlechtert. Zuerst
noch etwas Sonne bei gefühlten 19°C, dann wurde es bedeckter, kühler und auch
windiger. Gut, dass es nicht regnete, aber an der Bucht hatten wir echt mit
starkem Wind zuerst von der Seite, später von vorne zu kämpfen.
Aber auch das hatte ein Ende, mit Blick auf das beeindruckende Elisabeth Castle,
jetzt auch nicht trockenen Fußes zu erreichen, waren wir zurück in St. Hilier.
Vorbei am schicken neuen Mariott Hotel ging es auf die letzte halbe Meile vorbei
am Yachthafen und über eine große Kreuzung dem Ziel entgegen. Diese wurde
gefühlt aber lang und länger, aber man hörte schon die Zielsprecherin und viele
Zuschauer halfen mit ihrem Applaus über die letzten Meter.
Geschafft, wie vor mir auch der Vorjahressieger Aleksey Troshkin in 2.18,13 mit
um 20 Sekunden verbessertem Streckenrekord sowie der Siegeren Hilda Cheboi in
2.48,25 .
Alle weiteren Ergebnisse
finden sich hier .
Im Ziel gab es Getränke und eine gern angenommene Alufolie gegen Wind und Kühle.
Nach Abgabe des Zeitnahmechips ging es in das Veranstaltungszelt, wo wir einen
praktischen Kleiderbeutel mit schönem Funktionsshirt und Medaille erhielten (die
ließ ich mir aber umhängen, ich denke das sollte so sein). Weiter im Beutel eine
„Wassertüte“ die man bei Bedarf füllen und mit dem angebrachten Karabiner
irgendwo befestigen könnte und einem Regencape sowie ein fetter Marsriegel.
Das Beste war allerdings der Gutschein für einen echt leckeren Hamburger und
einem Getränk (großes Bier, Softdrink oder Kaffee) von dem bewährt guten
Caterer.
Es wurde auch eine Massage angeboten und die Siegerehrung war für 15 Uhr
angesetzt. Damit konnten auch die fast letzten Finisher (Zielschluss waren 6,5
Stunden) daran teilnehmen.
Noch 2 Meilen
Das Fort Elisabeth ist in Sichtweite
Kurz vor dem Yachthafen von St. Hilier
Die letzte halbe Meile wurde lang und länger
Fast geschafft
Geschafft
Goodie bag Collection mit Funktionsshirt
und schöner Medaille (Umhängen nur auf Anfrage)
Die frisch zubereiteten Hamburger waren echt lecker
Die strahlende Siegerin Hilda
Es gab auch Massage
Mein Resümee:
Für ein recht saftiges Startgeld von ca. 70 Euro konnte man an einem
grundsätzlich gut organisierten Marathonlauf teilnehmen und auf dem
Einrundenkurs fast die ganze linke Hälfte von Jersey kennenlernen.
Die Strecke war teilweise mit großen Aufwand hundertprozentig sicher und
verkehrsfrei gehalten, an einigen Stellen aber auch etwas nachlässig für den
Verkehr freigegeben worden. Jede Meile (ca. 1,6km) war markiert.
Ansonsten aber eine abwechslungsreiche und etwas anspruchsvollere Laufstrecke
mit ca. 250 Höhenmetern, allerdings ohne Zug- und Bremsläufer, die nicht gerade
bestzeitentauglich ist.
Mit läufergerechter, allerdings nur flüssiger Verpflegung auf der Strecke und
einem guten Paket im Zielbereich, einer schönen Medaille und Funktionsshirt
sowie mit anschließender Massage ein empfehlenswerter Marathon unter
Berücksichtigung der extra zu bezahlenden, aber sehr guten Pasta Party, einem
etwas gehobenen Preis-/Leistungsverhältnis.
Die Homepage ist recht transparent und die Ergebnisliste war am nächsten Tag
auch veröffentlicht. Insgesamt war Jersey ein sehr interessanter Kurztrip auf
eine sehr schöne Insel, der auch etwas länger hätte ausfallen können ohne
langweilig zu werden.
Links
Der 11. Jersey Marathon findet am 2. Oktober 2016 statt.
Mehr dazu auf der Homepage
des Veranstalters .
Falls Ihr weitere Laufberichte von Jürgen Sinthofen lesen möchtet:
http://www.laufspass.com/laufberichte/laufberichte-juergen.htm
Die Ausbeute |