10. Jersey Marathon am 4. Oktober 2015 -
Laufbericht und Bilder von Jürgen Sinthofen
Jersey, eine von England autonome Insel von 8km x 14,5km im Ärmelkanal näher an
Frankreich als an England gelegen mit der „Hauptstadt“ St. Helier lud zum 10.
Standard Chartared Jersey Marathon ein.
Die Insel ist eine Steueroase und das Bankwesen ist neben dem Tourismus die
Haupteinnahmequelle der 90.000 Insulaner, die hiervon sehr gut leben, was an der
Anzahl der Luxusautos unschwer zu erkennen ist. Auch die Häuser sind sehr
gepflegt, die Gärten sind liebevoll gestaltet und dank des milden Klimas wachsen
sogar verschiedene Palmenarten. Klippen und raue Küsten im Norden, Sandstrände
im Süden, Burgen, Ruinen, Houses, deutsche Bunkeranlagen aus dem 2. Weltkrieg
und enge, grün gesäumte Straßen mit französischen Namen prägen eine typische
englische Idylle.
Die Anreise über London Gatwick mit Easy Jet klappte reibungslos und mit dem
Linienbus für 2 Pfund ging es in ca. 30 Minuten vom Flugplatz in die Stadtmitte
von St. Hilier, die ich morgens um 9 Uhr erreichte.
Vom Busbahnhof waren es gerade 200m zum Liberty Square, wo der Start/Zielbereich
des Marathons mit Veranstaltungszelt für die Startnummernausgabe, Pasta Party am
Samstag Abend und die Siegerehrung aufgebaut war.
Neben der Startnummer gab es einen Zeitnahmechip und eine Veranstaltungszeitung
mit nützlichen Hinweisen sowie einem Streckenplan und Höhenmeterangaben.
Jetzt hatte ich noch den ganzen Samstag Zeit und so mietete ich mit ein Fahrrad
und fuhr die Insel auf dem meist sehr ruhigen Radweg Nr. 1 ab. Trotz einiger
Steigungen waren die ca. 60km eine kurzweilige Angelegenheit und empfehlenswert,
um die Insel etwas näher kennenzulernen und die immensen Tidenhübe von bis zu
12m zwischen Ebbe und Flut zu erleben.
Um 17 Uhr musste das Rad wieder abgegeben werden, war aber auch gut so, da um
18.30 Uhr die Pasta Party begann. Somit hatte man noch etwas Zeit die gemütliche
und übersichtliche Innenstadt von St. Hilier zu erkunden.
Die Pasta Party war leider im Startgeld nicht enthalten und kostete 12 Pfund.
Dafür gab es aber verschiedene Pasta mit diversen, sehr leckeren und
außergewöhnlichen Soßen. Dazu noch ein Getränk und als Nachtisch
Schokoladenkuchen mit Sahne und Erdbeere. Das Essen war sehr lecker, Nachschlag
gab es auch und somit waren diese 12 Pfund bei den sonst auf Jersey üblichen
Essenspreise angemessen. Nach einem schönen Abend zusammen mit einigen
befreundeten LäuferInnen ging es zu Fuß zum Hotel. Bei rechtzeitiger Buchung
hatte man hier eine gute Auswahl zu angemessenen Preisen.
Startnummernausgabe
Die Pasta Party war ihre 12 Pfund wert
Hier kocht noch der Chef
Sonntag, Marathontag. Nach einem kleinen Frühstück ging es bei ungefähr 17°C zum
Start. Kleiderbeutel konnten abgegeben werden, auch Startunterlagen wurden noch
ausgeben.
Relaxte Stimmung, viele StaffelläuferInnen und auch die Marathonis erwarteten
den Start um 9 Uhr. Kurzes Anstehen vor den Dixies, eine kurze Ansprache des
Veranstalters, einen guten Lauf gewünscht und dann kurz nach 9 Uhr der
Startschuss für 400 Marathonis.
Die 260 Staffelläufer (je 5 LäuferInnen) sollten eine halbe Stunde später die
Jagd auf uns beginnen. Dann gab es noch einen 3km Lauf, aber keinen
Halbmarathon.
Nach einer flachen Schleife durch die Innenstadt und der Fußgängerzone ging es
an die St. Aubins Bucht und dann gleich halb rechts nach etwa 3 Kilometern für
knapp 4km stetig 120 Höhenmeter überwindend bergan. Ein herrlicher
Streckenabschnitt durch ein dicht bewachsenes Tal an einem kleinen Stausee
vorbei auf das Hochplateau der Insel.
Quer über die Insel ging es zur Nordküste hoch. Wir passierten alte liebevoll
restaurierte Farmhäuser, kleine Ortschaften mit ihren gemütlich wirkenden Pubs
und erlebten auch die wechselnde Landschaft von Acker – und Weideland.
Die Strecke war in Meilen markiert, es gab 12 Verpflegungsstellen mit Wasser,
Elektrolytgetränken und auch mal Schwämmen, aber nichts „Festes“. Das war aber
völlig okay.
Hierfür sorgten aber die tollen Zuschauer die immer wieder „Stimmungsnester“
bildeten und die Kinder, wie in England üblich, „Jellies“ (Gummibärchen und
andere Süßigkeiten) anboten. Das machte richtig Spaß mit dem Publikum, sogar die
tollen HelferInnen und auch die Polizisten feuerten eifrig an!
Frühstück vor dem Lauf gefällig?
Die Schiedsrichter sind bereit
Viele Engländer starten und sammeln für einen guten Zweck
Die spätere Siegerin (Nr.12) sowie der 2. (Nr.10) und 3. (Nr.9)
Der spätere Sieger (Nr. 1)
Alles etwas stylischer
Startsignal
Start
Zuerst geht es durch die Stadt
und durch die Fußgängerzone
Einige Zuschauer sind schon unterwegs
Es geht ein paar Meter an der St. Aubins Bucht entlang
Dann aber schon leicht bergan
Einer der vielen alten Signaltürme
In einem kleinen Tal geht es für einige Kilometer leicht bergan
Am Stausee
Die Stimmung war gut
Noch eine knackigere Steigung
Dann sind wir auf dem Plateau
Verpflegung vor dem Eingang zu einem herrschaftlichen Haus
Die Gummistiefel für das „Gardening“
Schöne englische Stimmung
Der Autoverkehr fing an zu nerven
Gegen Windmühlen mussten wir nicht kämpfen
Die HelferInnen waren immer sehr freundlich |