Einige Kilometer führten direkt am See oder mit schönen Seeblicken entlang.
Offizielle Kilometerangaben gab es nur sporadisch, dies war aber nicht so
schlimm, da die Straße selbst Kilometersteine hatte, an denen man sich sehr gut
orientieren konnte.
Nach Passieren des Halbmarathonwendepunktes wurde es doch recht einsam. Etwa 70
Marathonis teilten sich nun die verbleibenden 30 Laufkilometer was bedeutete,
dass ich teilweise trotz langer Geraden keine anderen Aktiven sah.
Dies zehrte mental doch ganz schön, zumal die Temperaturen bei Halbzeit ca. 25°C
erreicht hatten, allerdings zum Glück bei bedecktem Himmel.
So war ich froh, endlich wieder die Stichstraße zum Hotel in Bosteri erreicht zu
haben – nur noch 2,5km, die zogen sich aber ganz schön.
Endlich, das Ziel war erreicht, einige Zuschauer und nach Hause gehende
LäuferInnen der kürzeren Strecken applaudierten. Zielmatte, fertig im wahrsten
Sinne des Wortes.
Eine Medaille gab es im Ziel noch nicht, erst später zusammen mit Abholung des
Teilnehmerzertifikates.
Wasser und gegen Gutschein ein Energydrink, das war es mit der mauen Verpflegung
im Ziel (hier wäre "Verpflegungstellenplündern" auf der Strecke angesagt
gewesen...).
Egal, ich war so k.o. das ich es richtig genoss, ein paar Schritte vom Ziel
entfernt direkt in mein Hotelzimmer wanken zu können.
Am Issykul See
Recht viel Absicherung von Nebenstraßen durch die Polizei
Berittener Passant
Wieder am See
Die Kinder hatten sich gefreut
Reitunterricht
Rasenmäher im Vorgarten
Verpflegungsstelle
Der Führende kommt entgegen
Begeisterung gab es auch
Irgendwann muss doch der Wendepunkt kommen
Viele Wasserangebote für mich alleine
Verpflegung am Wendepunkt
Am Wendepunkt
Und nun alles zurück
Der See jetzt links
Da ganz hinten war das Ziel
Noch 5 km
Die hohen Berge immer noch in den Wolken
Zurück in Bosteri
Für die Kamele waren wir uninteressant
Fast geschafft
Geschafft
Nach einem Nickerchen ging es um 16 Uhr zum Zielbereich zur Siegerehrung und
Abholung der eigenen Medaille und Siegerurkunde.
Eine Ergebnisliste wurde nicht auf die einigermaßen übersichtlich gestaltete
Webseite gestellt.
Gewonnen hatte der Kirgise Aman Momunaliev in 2.40,38 und die Kirgisin Tolgonai
Shaaeva in 3.52,45.
Der Veranstalter schüttete für diesen Marathon für Männer und Frauen recht hohe
Preisgelder von 1000, 500 und 300 US $ für die ersten drei Plätze aus, was dem
Einen oder Anderen auch ohne das bekannte Getränk Flügel verlieh. Vielleicht ist
deshalb auch das Startgeld von 50 US $ zu erklären.
Am Abend gab es im Hotel ein Galadiner mit Siegerehrung für die ersten drei der
Altersklassen. Dieses Event schlug mit zusätzlichen 15 Euro zu Buche, hierfür
gab es aber Getränke inkl. Bier, diverse kalte lokale Vorspeisen, Obst und
verschiedene warme Gerichte bei japanischer Livemusik. Diese Veranstaltung
verlief sich nach ungefähr eineinhalb Stunden, war das Geld aber insgesamt
gerade so wert.
Die Rückfahrt nach Bischkek wurde wieder vom Veranstalter organisiert, wobei die
meisten das Angebot bereits für den Samstag Nachmittag in Anspruch nahmen.
Ich selbst fuhr am Sonntag nach einem guten Frühstück mit Kartoffelpüree und
warmem geräuchertem Karpfen mit einem Botschaftsangehörigen in seinem Fahrzeug
zurück nach Bischkek, um am nächsten Morgen um 3.50 Uhr meinen Rückflug mit
Turkish Airlines nach Nürnberg über Istanbul anzutreten.
Die Ausbeute
Beim Galadiner
Für den dritten Platz in der AK 56-64 hat es gereicht
Mein Resümee:
Für ein Startgeld von ca. 45 Euro wurde ein zum vierten Mal organisierter Lauf
in einem "lauftechnischen Entwicklungsland", erstaunlich professionell
organisiert, angeboten.
Für den betriebenen Aufwand unter Berücksichtigung der kleinen Läuferschar, der
importierten Zeitnahme und der hohen Preisgelder ein für unsere Verhältnisse
noch vertretbares Startgeld.
Mit guter Verpflegung auf der Strecke, einer Medaille und einem T-Shirt konnte
der Veranstalter punkten.
Zu verbessern gäbe es aber auch noch genug, so z.B. eine offizielle
Kilometermarkierung, reichhaltigere Verpflegung im Ziel und eine online
Ergebnisliste.
Die Laufstrecke selbst führte uns durch schöne weite Landschaften mit
traumhaften Blicken (wenn das Wetter passt) auf die den See umsäumenden
schneebedeckten 4000m hohen Berge und durch kleine Ortschaften mit ihren kleinen
Häusern in blühenden Gärten hinter "Sowjetcharme"-Gartenzäunen.
Etwas einstellen muss man sich auf die 1.600m Höhe und weitere geschätzte
kumulierte 300HM auf der Strecke.
Der 5. Silk Road Marathon findet am 30. April 2016 statt und ist eine Empfehlung
für reiselustige LäuferInnen, die dieses Event z.B. auch in Kombination mit dem
Almaty Marathon (wenn dieser wie 2015 eine Woche vorher stattfindet) unter die
Füße nehmen möchten und damit auch einen weiteren weißen Fleck in ein buntes
Ausrufezeichen in einem gastfreundlichen Land verwandeln möchten .
Weitere Infos unter
http://en.runthesilkroad.com/ |