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Die 24 Stunden von Bernau 02./03.09.2006 - Laufbericht von Silke Stutzke

6-Stundenlauf für mich im Rahmen der 24 Stunden von Bernau

Autor:  Silke Stutzke

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Die 24 Stunden von Bernau 2./3.09.2006 (für mich 6 Stunden)

Wenn man die Strecke unterschätzt, obwohl man sie gut kennt und einen 6-Stundenlauf in einem völlig unangemessenen Tempo beginnt, dann muss man am Ende dafür bezahlen. Das war eigentlich sogar mir bereits bekannt.

Der 6-Stundenlauf von Bernau, damit habe ich letztes Jahr begonnen, mich den längeren Strecken zuzuwenden. Da es dort gut begann, sollte es in diesem Jahr auch ein Höhepunkt für mich werden. Nachdem zu Beginn des Jahres alle Wettkämpfe sogar besser liefen, als ich es vorher gedacht hatte, hatte ich mir auch für Bernau hohe Ziele gesteckt. Ich wollte die Leistung vom letzten Jahr gleich um wenigstens 3 wenn nicht gar 4 Kilometer überbieten.

In der Woche vorher habe ich mich topfit gefühlt, alle Läufe gingen locker und leicht. Das Wetter machte mir etwas Sorgen, es sollte wieder warm werden. Wurde es auch, nicht heiß aber doch recht schwülwarm.

Die Stimmung im Stadtpark von Bernau war schon vor dem Startschuss wieder grandios. Ein großes Zeltlager, bunt gemischt, viel gute Laune. Der 24-Stundenlauf von Bernau ist wirklich ein schönes Ereignis. Wenn da nicht die durchaus schwere Strecke wäre, die zwar wirklich reizvoll ist, da sie durch die mittelalterlichen Wallanlagen im Stadtpark führt aber Wallanlagen haben die Eigenart nicht flach zu sein. Der Kurs ist 1,615 km lang. Er beginnt mitten im Park, führt dann auf einem Plattenweg leicht bergan, dann wird eine Straße überquert, die aber für den Autoverkehr gesperrt worden war und dann kommt man an die schöne alte Stadtmauer. Hier beginnt ein Streckenabschnitt, der wirklich schön ist. Schattig, weil von Bäumen gesäumt und ganz leicht abschüssig. Hier habe ich mich auf jeder Runde erholt und neue Motivation gesammelt. Dann kommt leider eine Treppe, die von einer Bretterrampe abgedeckt ist. Diese federt leicht nach, man muss vorsichtig runterlaufen und dann geht es ganz scharf rechtsrum, wirklich eine schwierige Passage. Das Stück um den Schwanenteich, was jetzt folgt, ist wieder schön. Die alten Weidenbäume streicheln mir jedes Mal durch die Haare, treue Wegbegleiter. Dann geht es auf den Wall. Naja, und auf den Wall geht es halt hoch. Runde für Runde. Es wird immer höher. Klar, wenn man oben ist, dann geht es wieder runter und zurück in den Stadtpark aber vorher kommt eben jedes Mal aufs Neue diese Quälerei.
Mit meinem enormen Anfangstempo habe ich mich schon nach 2 Stunden so ausgepowert, dass ich eigentlich aufhören möchte. Es geht mir nicht gut, ich weiß schon da, dass ich mein Ziel auf keinen Fall erreichen werde. Hinzu kommt, dass es mir schwer fällt, irgendetwas zu essen. Ich trinke Wasser und Cola im Wechsel, esse mal einen Keks. Mehr geht nicht. Die Cola ist prinzipiell immer angenehm bis auf die Kohlensäure, die natürlich den Bauch unruhig macht. Ich kriege schlechte Laune und höre nur deshalb nicht auf, weil die ganze Familie mit im Park ist und an den verschiedenen Staffeln beteiligt ist und ich genau weiß, dass es ein furchtbarer Abend für mich wird, wenn ich aufgebe und ich mich dann selbst nicht mehr leiden kann.

Da kommt Ecky Broy des Wegs! Begrüßt mich laut und begleitet mich sofort auf meinem Weg. Erzählt unentwegt, begrüßt jeden Läufer unterwegs und schlagartig bessert sich meine Laune. Er kam mitten in das große Tief hinein und hat mich mit seiner lustigen und total aufmunternden Art aus dem Loch herausgeholt. Ich musste nicht antworten, mich nur ablenken lassen. Das tat so gut. Als er nach ca. 8 Runden wieder rausging, da wusste ich, dass es wenigstens noch ein versöhnliches Ende nehmen würde. Ich wollte wenigstens eine neue Bestleistung am Ende zu verzeichnen haben. Dass am Ende glatte 59 Meter zu 62 Kilometer fehlten, na wenn ich das gewusst hätte. Als ich ein letztes Mal durch die Zielohren lief, sollten noch 3 Minuten Zeit sein. Ich ging also noch mal auf die Strecke und kam bis an das schöne Stück an der Stadtmauer, dann wartete ich auf den Schlussknaller und blieb stehen als ich der Meinung war, jetzt müssten 3 Minuten vorbei sein. Zusammen mit Simone Weiske, die nachher Dritte wurde, warteten wir auf das Ende. Schade, ich hätte die 59 Meter schon noch geschafft. Aber eigentlich ist das nicht so wichtig, klingt halt nur schöner.

Ich war ziemlich kaputt hinterher, viel mehr als im letzten Jahr. Ich habe auch getreu dem Motto von Ilona mit dem Freund und dem Lehrer Schlussfolgerungen gezogen. Nämlich, dass ich bei einem guten Verlauf im nächsten Jahr, wo ich mich ja erstmals an 100 Kilometer und auch an 24 Stunden probieren will, in Bernau wohl doch wieder die 6 Stunden wählen werde. Und dann vielleicht im Vorfeld auch nicht so viel Druck aufbauen bei mir selbst. Jetzt nach 2 Tagen kann ich mich über meine neue Bestleistung endlich auch richtig freuen. Knapp 62 Kilometer auf dieser schweren Strecke in 6 Stunden, das muss auch erst mal gelaufen werden.

Der Siegerin über 6 Stunden, Annett Bahlcke, welche 66,23 Kilometer geschafft hat, gratuliere ich sehr. Sie ist toll gelaufen. Auch den Sieger Karsten Sörensen durfte ich bei jeder Überrundung bewundern, er lief mehr als 71 Kilometer. Jeder, der die Strecke irgendwann probiert, weiß was das heißt.

Nachdem ich nun mein Tagwerk beendet hatte und auch die Dusche genossen hatte, beobachtete ich die weiteren Läuferinnen und Läufer, welche entweder noch in Staffeln oder als 24 Stunden-Läufer unterwegs waren. Immer wieder beeindruckend ist ja Anke Drescher, letzte Woche erst über den Mont Blanc und jetzt hier. Wie immer lief sie wie ein Uhrwerk. Aber diesmal hatte sie ernsthafte Konkurrenz, Grit Seidel aus Berlin, lief genauso präzise. Und auch Daniela Dilling machte ihre Sache gut. Am Ende hat Grit beeindruckend gewonnen, Anke legte auch noch eine tolle Kilometerleistung hin und kam vor Daniela auf Platz 2. Bei den Herren war es etwas anders. Jan Prochaska war natürlich beeindruckend. Der legte ein Tempo hin, unglaublich. Leider war aber schon abzusehen, dass auch Axel Rymarcewicz keinen guten Tag erwischt hatte. Er stieg später bei 95 Kilometer aus, wenn es nicht geht, dann geht es nicht. In der Nacht hatte allerdings auch Jan ein Tief, konnte aber durch Zuspruch, etwas Ruhe und Erholung wieder herausfinden. Er ging dann wieder auf die Strecke und lief dem Sieg entgegen. Meinen größten Respekt hat Manfred Ludwig. Am Sonntag, nachdem ich ausgeruht versuchte, meine Beine noch mal ein paar Runden zu lockern, lief ich eine Weile an seiner Seite. Ich habe ihn ja schon in Reichenbach bewundert und konnte das nun hier vertiefen. Er verlor nie seine gute Laune und sah sehr locker aus.

Bei der Veranstaltung in Bernau stehen die Staffeln ja nicht so sehr am Rande, wie das sonst manchmal der Fall ist. Es waren auch sehr gute Staffeln dabei, sowohl zu viert als auch zu zehnt und auch die großen Staffeln mit bis zu 50 Startern lieferten sich ein heißes Rennen. Die Herren der Bernauer Lauffreunde hatten im Vorfeld Mühe, eine leistungsstarke Truppe zusammenzubekommen. Letztendlich ist es ihnen offenbar gelungen. Sie waren angetreten, ihren Titel vom Vorjahr zu verteidigen und taten dies sogar mit einem neuen Streckenrekord. 356 Kilometer konnten sie für sich verbuchen.

Die 24 Stunden von Bernau waren damit wirklich wieder ein Jahreshöhepunkt für die Sportler der Region aber auch für die Gäste von weither. Live-Musik zwischendrin, eine gute Verpflegung, tolle Stimmung und viele viele Helfer machten das Ganze zu einem großen Erfolg.

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