Mein Bericht als Zugläufer beim Fürth Marathon 
	- von Jürgen Löwenstein
	Im Mai 2008 wollte ich mich zum Metropolmarathon in Fürth 
	anmelden. Auf dessen Startseite sah ich folgende Mitteilung: Es werden noch 
	Zugläufer gesucht! Das klang recht interessant. Zugläufer, Pacemaker ... das 
	sind doch jene Läufer, die einen Marathon in einer vorgegebene Zeit laufen 
	und dabei eine möglichst große Schar von Mitläufern mit dieser Zeit ins Ziel 
	bringen. Und so wollte ich mich auch einmal an diesem Job versuchen. Also 
	habe ich mich mit dem Veranstalter in Verbindung gesetzt und wurde als 
	Zugläufer für den Marathon mit Zielzeit 4:30h eingeteilt. Diese Zeit, sollte 
	für mich kein Problem darstellen. Nun begann ich mich mit der Rolle als 
	Zugläufer auseinanderzusetzen. In Gesprächen mit Bekannten, kam ich zu der 
	Erkenntnis, dass es für den Zug- und Bremsläufer nur darauf ankommt, die 
	Strecke möglichst gleichmäßig durchzulaufen und in der geplanten Laufzeit im 
	Ziel anzukommen. Erwin Bittel sagte mir: "Sei am Anfang Bremsläufer, damit 
	die Leute nicht zu schnell loslaufen. Und am Ende wirst du vermutlich 
	sowieso im Ziel allein ankommen." Seine Begründung leuchtete mir vollkommen 
	ein. Deshalb begnügte ich mich mit der Rolle, dass ich anderen Läufern nur 
	als Orientierung für eine bestimmte Zielzeit dienen konnte. Für jede 
	angebotene Zielzeit wurden zur Sicherheit zwei Läufer eingeteilt. Wir wurden 
	mit auffälligen gelben Laufshirts ausgerüstet und bekamen jeder noch einen 
	orangen Luftballon, auf dem die Zielzeit aufgemalt war. Luftballons sind 
	sehr empfindlich. Entweder platzen sie oder fliegen einem davon. Ich war 
	gespannt, ob wir unsere Luftballons die Reise heil überstehen werden. 
	
	Ausgabe der gelben Laufshirts und Luftballons
	
	
	Kurz vor dem Startschuss. Im Starterfeld leuchten viele orange Luftballons
	
	
	
	Günter und 
	
	
	Jürgen laufen zusammen den Marathon in 4:30h
	Den Startschuss zum Marathon bekam ich gar nicht mit. Ich 
	sah nur, wie sich die Läufer vor mir auf den Weg machten. Eigentlich war ich 
	noch nicht startbereit. So kam es, dass ich meine Stoppuhr erst nach 
	ungefähr hunderte Meter hinter der Startlinie aktivieren konnte. Ich nahm es 
	mit Humor. Auf dem ersten Kilometer ging es schon gleich gefährlich nah an 
	Sträuchern und Bäumen vorbei. Die Luftballons nahmen es mit Fassung. Aber 
	schon nach etwa 800m löste sich der Luftballon von Günters Seil und flog 
	davon. Von nun an hütete ich meinen Luftballon wie meinen Augapfel. 
	
	
	Schon bald ging es durch die herrlich grünen Pegnitzwiesen
	 
	Im Knoblauchsland werden die Kartoffeln gewässert 
	
	
	Früh übt sich 
	
	
	In Unterfarrnbach geht's durchs Festzelt 
	Nun hat sich auch mein Luftballon selbstständig gemacht. 
	Günter und ich sind nur noch an unseren Shirts zu erkennen. Aber da die uns 
	folgenden Läufer ja schon über längere Zeit folgten, war es kein großer 
	Verlust. 
	
	
	In Unterfürberg war unsere Gruppe schon überschaubar 
	
	
	Eine Ehrenrunde über Laufbahn beim LAC. Hier war unsere Gruppe schon 
	kleiner. 
	
	
	Wieder im Stadtkern von Fürth 
	
	
	Auf den letzten Kilometern laufen Günter und ich allein 
	
	
	Cheerleader begleiten die Läufer auf den letzten Metern ins Ziel 
	
	
	Geschafft! - und nur 2 Sekunden schneller als geplant. 
	Was will man mehr. Doch von der anfangs recht großen Gruppe, die mit uns 
	4:30h laufen wollten, war am Ende keiner mehr übrig. Woran lag es? Ich 
	glaube, dass wir die Strecke eigentlich recht gleichmäßig liefen (bei einer 
	Bandbreite etwa von 5:55 bis 7:10 pro km). Ab km 25 verloren wir immer an 
	den Verpflegungsstationen Mitläufer, die sich dann immer wieder mühsam 
	heranzogen. Und am Ende fehlte dann wohl die Kraft.