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24 Stunden Burgenland Extrem Tour am 31.01.2014 - Laufbericht von Thomas Eller

Teil 1

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Burgenland Extrem Tour am 31.01.2014

Im Ziel bei der 24 Stunden Burgenland Extrem Tour 2014

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Hochschwab rauf und runter

„John J Rambo“ habe ich im Pitztal kennen gelernt. Am Tag nach dem Pitztal Gletscher Marathon und dem Pitztal Gletscher Ultra.
Ich hatte das Vergnügen, mit einer kleinen Gruppe Läufern zu frühstücken, die sich um den Veranstalter TRAIL-MANIAK und um den befreundeten Läufer „B’jak“ Thomas Bosniak geschart haben. Darunter war auch „John J Rambo“, mit dem ich mich ein wenig über meinen eben erst gefinishten 400-Kilometer-nonstop-Lauf „250 Miles Thames Ring Race“ geplaudert habe.

Es kam, wie es kommen musste, man verbindet sich auf Facebook und so hatte ich die Gelegenheit, ihn mit seinen wilden Aktionen aus gebührendem Abstand zu begleiten. Dabei war es vor allem ein Berg, der es ihm angetan hat, der Hochschwab.
Der Hochschwab in der österreichischen Obersteiermark ist mit 2.227 Metern über N.N. der höchste Berg der Hochschwabgruppe. Und auf den wollte „John J Rambo“ rauf.
Soweit ist das nichts Besonderes, das geschieht mehrmals täglich. Aber 7 Mal hintereinander in kaum mehr als 26 Stunden? Da gehört schon mehr als nur eine Portion Mut, Stärke und Verrücktheit dazu.

Der 24 Stunden Burgenland Extrem

Und beim „24 Stunden Burgenland Extrem“, einem Lauf, einem Marsch, einer Wanderung über 120 Kilometer rund um den Neusiedler See, war „John J Rambo“ auch gemeldet. Und er war der Beste, der Schnellste, der Extremste, natürlich. Wer denn sonst?

Der „24 Stunden Burgenland Extrem“ war für mich mehr als nur ein Lauf. Gerade von einem Rückenleiden genesen, wenig bis gar nicht trainiert, wollte ich mal testen, ob alle Knochen noch an der richtigen Stelle sind, was die Muskeln machen und wie ich überhaupt so drauf bin zurzeit. Dass das Ergebnis eher ernüchternd war, sei nur am Rande erwähnt. Erwähnenswert aber war das Veranstalter-Team, das einen Lauf auf die Beine gestellt hat, den ich so noch nicht erlebt habe. Dem Gedanken der Völkerverständigung folgend, verlaufen ein Drittel der 120 Kilometer auf ungarischem Staatsgebiet. Und da war es schon etwas beklemmend, wenn man auf dem Fahrradweg, der einen Gutteil der Strecke dargestellt hat, eben mal rechts ein kleines Schild sah und schon war man in Ungarn.
Kein Anstehen, keine Schlangen, keine Kontrollen, ganz ehrlich: wer hätte das vor 25 Jahren geglaubt? Es war ja die Botschaft in Ungarn, über die ein Teil der DDR-Bürger in den verheißungsvollen Westen fliehen wollten. Und die Worte von Hans-Dietrich Genscher, die kaum verständlich im Jubel der Massen untergingen, wird jeder von uns ständig im Kopf haben.
Und nun liefen wir durch Ungarn, als hätte es diese dunkle Zeit nicht gegeben. Und Ungarn ist schön, vielleicht gibt es da ein paar Hunde zuviel, die uns aus fast jedem Garten anbellten, es gibt Zahnklinik an Zahnklinik und die wenigen Menschen, die wir gesehen haben, grüßten stets freundlich und man sah ihnen an, dass sie stolz waren, Teil dieser Veranstaltung zu sein.

In der Nacht vor dem Start gab es Eisregen auf den gefrorenen Boden, das Geläuf würde also schwer werden, das wussten wir alle. Ich wählte trotz des flachen Parcours die Trail-HOKAS, um mehr Halt zu haben, zudem packte ich mich warm ein. Es war richtig kalt am Neusiedler See und die Startzeit und 4.30 Uhr versprach auch keinen Sonnenschein.

Um 3.30 Uhr gab es im Gemeindezentrum von Oggau ein gemeinsames Frühstück. Die Tische bogen sich unter dem Angebot und so konnte jeder ohne ein schlechtes Gewissen sich auch ein „Jausensackerl“ packen und mitnehmen. Die meisten der Teilnehmer wollten marschieren, wandern, walken. Läufer gab es unter den 600 Teilnehmern nur wenige. Aber „John J Rambo“ war ja dabei und der hatte hohe Ambitionen, wie er mir vor dem Start verriet. Ein kurzes Briefing mit den Hinweisen auf das Wetter, den Wind und die wichtigsten Punkte auf der Strecke folgte, gepaart mit dem Dank an die Sponsoren, vor allem an BILLA, die alleine mit ihrem finanziellen und zeitlichen Einsatz dafür Sorge getragen hatten, dass kein Startgeld für dieses Event erhoben wurde. Der Hausverstand, um mal den BILLA Werbespruch zu verwenden, sagt: „24 Stunden Burgenland Extrem“, da musst Du hin!

Die Strecke hat auf die 120 Kilometer nur knapp 400 Höhenmeter aufzuweisen, die meisten davon aber waren in Ungarn zu finden. Auf eisigen, teils verschneiten, meist aber sehr rutschigen Wegen ging es die eine oder andere giftige Anhöhe hinauf und nur selten war der See mit dem umliegenden Schilfland zu sehen. Nach 34 Kilometern gab es erstmal eine kleine mobile Labestation, um Wasser zu tanken, etwas Cola zu sich zu nehmen und auch, um sich eine Banane zu gönnen. Das war an dem Punkt, wo der Weg in Ungarn den Fahrradweg verließ und wir wechselten auf einen Feldweg, auf dem zu laufen aber alles andere als angenehm war.
Also dann noch Graupel vom Himmel fiel und ein kalter Wind aufkam, wurden die weiten offenen Flächen, die zu überwinden waren, unangenehm und ich war froh, irgendwann irgendwo ganz bescheiden ein österreichisches Schild zu sehen. Genau unproblematisch und unspektakulär wie der Einlauf nach Ungarn war es auch, Ungarn wieder zu verlassen.

Ich hatte für meinen aktuellen körperlichen Zustand viel zu schnell begonnen und ich war zu dünn angezogen. Ich fror und dachte, dass mir die Finger abfallen würden, also war ich froh, in Apleton die erste richtige Labestation erreicht zu haben. Es gab dort gratis ein Paar Würste, für mich als Vegetarier gab es zwei Semmeln mit Senf.

Es hat sehr lange gedauert, bis meine Finger wieder warm waren, ich zog meine Wechselkleidung an und gönnte mir eine lange, eine sehr lange Pause. Und am Ende war die Pause so lange, dass ich viele Bekannte begrüßen konnte, die sich weiter durch die Kälte Richtung Oggau kämpften. Ich aber wollte nicht mehr weiter. Zwar bin ich angetreten, 120 Kilometer zu laufen, aber 60 Kilometer reichten mir auch. Ich brauchte bis dahin 6 Stunden und 35 Minuten, eigentlich eine ganz passable Zeit, aber die Oberschenkel schmerzten sehr und ich war auf den letzten dieser Kilometer atemberaubend langsam geworden. Und so weiter zu gehen hatte ich keine Motivation.

Wir alle haben unseren Standardschritt und wenn Du permanent wegen des Eises und der Glätte kleinere Schritte als gewohnt machen musst, wenn Du bei jedem Schritt überlegst, wo Du den Fuß hinsetzt, mal rechts, mal links gehst, dann schmerzen eben die Oberschenkel. Und da die von mir angepeilten 14 – 16 Stunden für dieses Abenteuer nicht mehr erreichbar waren, siegte das kleine Teufelchen auf meiner Schulter, das mir vom warmen Bett im Hotel erzählt hat. Das Engelchen auf der anderen Schulter, das mich ermahnte, doch für 120 Kilometer angetreten zu sein, bekam in diesem Moment Redeverbot.

All das ändert aber nichts daran, dass sich da im Burgenland ein Team von Menschen zusammengefunden hat, das ein Event durchführt, dass man unbedingt mal erlebt haben muss. Aufopferungsvoll schlagen sich die Veranstalter die vielen Stunden um die Ohren, um stets präsent und greifbar zu sein. Und ganz am Ende gab es eine Fotowand, an der man seinen Erfolg als Läufer, Walker, Marschierer oder Wanderer festhalten konnte.

Ein toller Abschluss einer tollen Veranstaltung:

Burgenland Extrem Tour am 31.01.2014

Durch mein abruptes Ende und die anschließende Busfahrt kam ich gerade rechtzeitig wieder in Oggau an, um den Zieleinlauf von „John J Rambo“ zu sehen. Mir schien es, dass er eben erst losgelaufen wäre, so leicht waren noch immer seine Schritte. 120 Kilometer in 11:24 Stunden, unglaublich bei diesen äußeren Bedingungen. Für einen Moment fühlte ich mich alt und schwach.

Und was macht „John J Rambo“ jetzt?

Er wird wieder den Hochschwab besteigen, aber eine ganze Woche lang und dabei will er unglaubliche 50.000 Höhenmeter absolvieren.
Die Portion Mut, Stärke und Verrücktheit, um so etwas zu tun, hat er dazu!

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