| Baku Boulevard Marathon am 18. Oktober 2018 - 
Laufbericht und Bilder von Jürgen Sinthofen 
 Nachdem es im Frühjahr diesen Jahres offiziell war, dass in Yerevan, Armenien, 
der erste Marathon am 21.10.18 stattfinden sollte, plante ich eine Marathonkombo 
zusammen mit Baku in Aserbaidschan. Ich wollte der erster Läufer sein, der in 
allen Mitgliedsländern der Europäischen Leichtathletik Union einen Marathon 
gelaufen war. Da es in Aserbaidschan aber bis heute noch keinen offiziellen 
Marathon gab, unterstützte ich die Baku Runners bei der Organisation eines 
Marathons im kleineren Rahmen mit knapp 40 Teilnehmern.
 Der Termin Donnerstag, den 18. Oktober 2018 wurde so gelegt, dass ich eine 
Marathonreise, welche den Baku- und den Yerevan Marathon verband, organisieren 
konnte. Somit mussten die noch berufstätigen internationalen Teilnehmer nicht so 
viele Urlaubstage nehmen. Tatsächlich meldeten sich über 20 Teilnehmer, 
hauptsächlich vom Country 
Club, an.
 
 Zuerst liefen wir in Baku, um dann nach Tiflis in Georgien zu fliegen, da es 
zwischen Aserbaidschan und Armenien wegen politischer Spannungen (Karabakh) 
keine Direktverbindungen gibt. Am nächsten Tag ging es mit einem gecharterten 
Bus nach Yerevan in Armenien zum Marathon am Sonntag.
 
 Zehn Wochen vor Beginn der Reise war allerdings eine Hiobsbotschaft zu verdauen. 
Völlig unerwartet musste ich mich einer schweren Herzoperation unterziehen. Dank 
meiner durch den Sport sehr guten körperlichen Konstitution konnte ich aber 
bereits 2 Wochen nach der OP mit leichtem Gehtraining beginnen. Laufen war mir 
wegen der Verheilung des Brustkorbes noch bis Anfang November verboten.
 Da kein Arzt sagen konnte, was bezüglich des Gehtrainings keine Überlastung 
wäre, baute ich auf meine über 32jährige Marathonlauferfahrung. Ich steigerte 
die fast täglichen Geheinheiten von 6 auf 11km bei einer Pace von zuerst 
11min/km auf bis zu 9 min/km. In der 8. und 9. Woche machte ich dann auch mal 
eine Strecke von 18 bzw. 28km. Ich fühlte mich prima. Es sprach also nichts 
dagegen, die geplante Reise anzutreten und zu versuchen, die beiden Marathons 
marschierend zu finishen.
 In Baku angekommen traf ich mich mit Trevor, dem Race Director des Baku 
Boulevard Marathons, um letzte Details abzusprechen. Am Mittwochnachmittag gab 
es für die internationalen Läufer/Innen nach einer Stadtführung ein gemeinsames 
Abendessen in einem urigen Lokal.
 
  Die „early starters“
 
  Start
 
  Es geht noch schneller
 
  Immer am kaspischen Meer entlang
 
  Die zweite Startergruppe
 
  Start
 Donnerstag, Renntag, um 11.30 Uhr trafen wir uns am prächtigen Boulevard in der 
Nähe des Baku Boulevard Hotels. Die Startnummernausgabe mit sehr schön gestalteten individuellen Startnummern 
und einem sehr schönen T-Shirt erfolgte reibungslos. Nach einer kurzen 
Rennbesprechung gingen dann Läufer/innen mit einer zu erwartenden Laufzeit von 
mehr als 6 Stunden an den „early Start“. Die schnelleren Marathonis starteten 
dann zwei Stunden später.
 Zu laufen waren zehn out/back Runden a 4,22 km. Die Verpflegungsstelle mit 
Wasser, Cola, Bananen, Salzstangen und Energieriegel lag ungefähr in der Mitte 
des Kurses bei Start/Ziel. Somit gab es etwa alle 2km Verpflegung. Auch die 
Zeitnehmer hatten hier Platz genommen.
 
 Gelaufen wurde auf einem völlig flachen Kurs, die ganze Zeit direkt auf dem 
Boulevard am Ufer des Kaspischen Meeres bei 27 Meter unter Normal Null.
 Nachdem am Vormittag das Wetter bedeckt war, hatten wir ab 11.30 Uhr wie 
bestellt Sonnenschein bei maximal ca. 23°C. Da sich der Wind auch in Grenzen 
hielt, wehten die Petroleumdüfte nicht ganz so stark von den Ölbohrinseln und 
der Raffinerie zu uns. Dafür wurde der gesamte Marathon nur auf Marmor gelaufen 
- wo gab es das schon mal?
 
  Der spätere Sieger Rico Bogacz
 
  Links die spätere Siegerin Outi Ojala
 
  Am hinteren Wendepunkt
 
  Die Baku LäuferInnen sind stark dabei
 
  Oder?
 
  Der ganze Marathon wurde nur auf Marmor gelaufen und das 27m u.NN
 
  Die Verpflegungsstelle
 
  Kurz vor dem Wendepunkt am Boulevard Hotel
 
  Auch Trevor, der Race Director, ist aktiv dabei
 Nach Einbruch der Dunkelheit um ca. 18 Uhr brachte uns der Lauf neue Eindrücke. 
Die Strecke war sehr gut beleuchtet und wir bewunderten die Skyline von Baku. 
Wunderbar beleuchte „Three Flames Towers“, den Kristallpalast sowie weitere 
interessante Gebäude wurden phantasievoll unterschiedlich beleuchtet. Baku bei 
Tag und bei Nacht in nur einem Marathon – vielleicht auch ein Novum?
 Für mich war die Herausforderung zu sehen, ob ich überhaupt die ganzen 42km 
gehen konnte ohne mich zu überanstrengen.
 Die Bedenken waren aber unnötig, nach ruhigem Beginn und etwas Aufenthalt für 
Organisatorisch erreichte ich das Ziel in 7.08 h. Bereinigt um die Stopps und 
„Bummelrunden“ war dies ca. eine 6.50h Zeit.
 Das gab Hoffnung auch vier Tage später in Yerevan zu finishen...
 
 Gewonnen haben Rico Bogacz aus Deutschland in 3.16,58 und Outi Ojala aus 
Finnland in 4.56,00. Alle weiteren Ergebnisse
findet man hier .
 Im Ziel gab es eine schöne Medaille und etwas zu trinken sowie reichlich 
Bananen.
 
  Abendstimmung mit den „Three Flames Towers“ im Hintergrund
 
  Fast geschafft
 
  Geschafft
 
Mein Resümee:
Für ein Startgeld von 25€ wurde ein gut organisierter Marathon mit Medaille und 
T-Shirt geboten. Evtl. Überschüsse wurden vom Veranstalter an eine gemeinnützige 
Organisation gespendet. Die Streckenverpflegung alle ca. 2 km war auch für die 
letzten Aktiven sehr gut. Die Strecke war völlig verkehrsfrei und sehr gut zu laufen. Durch die vielen 
Begegnungen mit entgegenkommenden Marathonis war es sehr kurzweilig. Eine 
persönliche Bestzeit wäre auf diesem Kurs leicht zu erreichen gewesen.
 
 Der Internetauftritt wurde relativ spät geschaltet und verwies auf die Email des 
Race Directors für weitere Informationen. Die Ergebnisliste wurde am nächsten 
Morgen veröffentlicht.  Ob ein weiterer Marathon im nächsten Jahr folgen 
wird ist noch offen.
 
 Falls Ihr weitere Laufberichte von Jürgen Sinthofen lesen möchtet
 
  Das Organisationsteam
 
  Die Ausbeute
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