Das Voralpenland ist Weideland. Daher müssen wir
Weideschranken passieren, wo es immer wieder einen kleinen Stau gibt, da
wir diese nur einzeln passieren können. Aber jeder kommt zu seiner
Zeit dran. Derweil schauen uns die vielen
vierbeinigen Zuschauer erstaunt nach dem Motto an, was für ein
Almabtrieb denn heute los sei. |
Vierbeinige Zuschauer |
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Auch dieses Eselpaar schaut ganz erstaunt drein
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Nach etwa 14 Kilometern Laufstrecke, treffe ich meine
halb erfrorene Gaby am Streckenrand. Dennoch reiche ich ihr mein
langärmeliges Laufshirt, da ich nun kurzärmelig weiter laufen will, was
ich später bei der einen oder anderen kalten Windböe fast bereue.
Gaby hat zuvor schon schöne Fotos von
den Läufern, die weit vor mir sind, machen können.
Nach einer kurzen Begrüßung trennen wir uns wieder voneinander. |
Läufer des vorderen Feldes von meiner Frau etwa bei KM 14
fotografiert
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Läufer des vorderen Feldes von meiner Frau etwa bei KM 14
fotografiert
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Erwin Bittel mit Begleitung von meiner Frau etwa bei KM 14
fotografiert
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Oberhalb des Eschacher Weihers erreichen wir in
idyllischer Voralpenlandschaft einen weiteren Verpflegungspunkt. War ich
mit meiner Wahl von Schwarz-Gelb bei einer der vorherigen Labestationen
nicht ganz zufrieden, so will ich nun "Rot-Grün" austesten. Dazu öffne ich
eins der selbst mitgenommen grün gefärbten Powergels und trinke einen
Becher des rot gefärbten Tees, der hier angeboten wird. Aber im Gegensatz
zur rot-grünen Koalition, wo wir nun schon sieben Jahre auf den
entscheidenden Kick
warten, versetzt mir diese Mischung wirklich den nötigen Power für die
folgende lange Gerade. Diese zieht sich zwar nicht steil, aber ewig
leicht ansteigend durch einen endlosen Bergwald hin. |
Voralpen-Idylle oberhalb des Eschacher Weihers
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Wir laufen nun durch Wald, Wald und Wald. Gemischt mit der
langen Gerade verfalle ich fast in Trance.
Da mittlerweile die 28 km - Läufer von uns abgebogen sind, ist es um mich recht
einsam geworden. Ich sehe vor mir keinen Läufer mehr, und die
hinter mir scheinen ein gutes Stück zurückgefallen zu sein. Bei so viel
Einsamkeit zweifle ich manchmal noch auf dem richtigen Weg zu sein. Sollte
ich vom rechten Weg abgekommen sein? Nein, da wir nun immer auf einen
Höhengrat Richtung "Schwarzen Grat" entlang laufen, gibt es eigentlich
keine Möglichkeit sich zu verlaufen, zumal es gerade zur linken
aber auch zur rechten Seite hin nur steil bergab geht.
Immer wieder öffnen sich Lücken in der Vegetation, so dass
man gerade in Richtung Süden einen schönen Ausblick hat. Leider verdeckt
die Wolkenschicht weiterhin den Blick zum nördlichen Alpenkamm. Aber
zur Entschädigung wird die Landschaft nun doch immer alpiner und ist immer schöner
anzusehen. |
Ausblicke auf dem Weg zum Wenger Egg
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Nach 2 Stunden und 16 Minuten passiere ich in etwa 1100
Meter Höhe an einem der höchsten Punkte der Strecke die Halbmarathonmarke.
Kurz dahinter überschreiten wir die große europäische Wasserscheide. Alles
was flüssig ist, fließt nun ins Schwarze Meer statt in die Nordsee.
Darüber mache ich mir aber momentan wenig Gedanken.
Schließlich öffnet sich der Wald. Der Weg führt, links
und rechts von Wald eingerahmt, durch eine ewig lange Wiese. Hier in der
Höhe bläst uns ein kalter und unangenehmer Wind heftig in den Rücken. Wie
mag das nachher sein, wenn wir die Richtung wechseln und diese Sturmböen
sich gegen uns wenden? Ja mit Sturm und Wind hatte ich auch
dieses Jahr schon so meine Erfahrungen
gemacht.
Ich hoffe auf viel schützenden Wald beim Rückweg. Aber momentan bin ich
von der Kälte abgesehen dankbar, dass mich eine unsichtbare helfende Hand
so angenehm nach vorne schiebt. |
Auf dem Weg zum Wenger Egg
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Plötzlich fällt die Wiese zu einer Alm steil bergab. Der
Schlammpfad zur Alm hinunter erweist sich als besonders glitschige
Schlammspur. Ich weiche auf die holprige Wiese aus, um nicht auf dieser
Schleimspur auszurutschen und so ein ungewolltes Schlammbad zu nehmen. |
Alm am Wenger Egg
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Das Läuferbüffet ist hier am Wenger Egg wieder
reichlich gedeckt. So haben wir heute wieder mal nicht nur auf dem
Wahlzettel die Qual der Wahl. |
Am Wenger Egg erreichen wir einen Verpflegungspunkt und quasi den
Wendepunkt der Strecke
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Nach etwa 24 km Laufstrecke haben wir sozusagen auch den
Wendepunkt der Strecke erreicht.
Liefen wir bislang mehr nach Südwesten immer mehr Richtung Alpen, so führt
die Strecke nun entgegen gesetzt, aber nicht auf demselben Weg, nach
Kempten zurück. |
Am Wenger Egg
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