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Würzburg Marathon

Wir Marathonläufer auf der Alten Mainbrücke

laufspass.com -  Würzburg Marathon am 17.4.2005 - Bildbericht von Thomas Schmidtkonz

Teil 6 - Alte Mainbrücke und schwere zweite Runde

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Nun streben  wir der Alten Mainbrücke entgegen, wo uns besonders viele Zuschauer anfeuern.

Vom Würzburg Marathon

Vom Würzburg Marathon

Zufälligerweise treffe ich Andreas (im Vordergrund), den ich 2003 beim Jungfrau Marathon kennen lernte. Ja die Marathonwelt ist schon klein. Lauf mal 2 Marathons und schon siehst Du wieder bekannte Gesichter. :-) Wenn es wie bei mir allerdings schon 39 sind, da ist es schon das eine oder andere Gesicht mehr ...

Vom Würzburg Marathon

Nun überqueren wir die Mainbrücke. Ich freue mich als Bergläufer über einen der winzigen Anstiege der Strecke. Die Strecke des Würzburg - Marathons ist als durchwegs flach anzusehen und so ist die Strecke auch für persönliche Bestleistungen gut. Allerdings macht heute das etwas drückend warme Wetter den einen oder anderen dabei einen Strich durch die Rechnung. Petra und ich sind aber froh, dass der Himmel nicht wie zuerst von den Meteorologen angekündigt seine Schleusen geöffnet hat. Petra hat da mit ein paar Stoßgebeten zu ihrem Namensvetter Petrus sicher etwas nachgeholfen und so blitzt über der Mainbrücke sogar etwas die Sonne hervor ...

Vom Würzburg Marathon

Vom Würzburg Marathon

Wenige Hundert Meter dahinter erreichen wir schließlich die Halbmarathonmarke. Da ich beim vielen Fotografieren in der Altstadt meine Schwester und auch viel Zeit verloren habe, muss ich nun zu einem brutalen Zwischensprint ansetzen, um sie wieder einzuholen. Das kostet mir so viel Kraft, dass ich in der zweiten Runde nur noch wenig Fotos schießen kann, um mich erst einmal wieder von den Strapazen zu erholen. Wir wollen ja immer noch eine Zeit knapp unter 4 Stunden laufen. Meine Schwester ist noch sehr fit, während ich von den vielen Zwischensprints wegen der vielen Fotosessions schon recht erschöpft bin.
Ja so ein Marathon - Biathlon ist schon seine eigene Disziplin. Erst läufst du. Dann folgt ein Halt. Du zückst die Kamera, atmest tief durch, um das Foto nicht zu verwackeln. Dann schießt du das Foto und schon setzt du zum Zwischensprint an, während du die Kamera weg steckst und versuchst Deinen Laufpartner wieder einzuholen.
Solche Sprints kosten natürlich Kraft.
Außerdem steckt mir noch der bergige Obermain - Marathon vom letzten Wochenende in den Gliedern und
meine Oberschenkel rufen mir zu: "Hallo wir sind auch noch da!"
Aber so allmählich fange ich mich wieder und wir spulen die nun folgenden Kilometer im sehr gleichmäßigen Tempo ab. Es ist um uns jetzt viel ruhiger geworden, weil all die Halbmarathonläufer nicht mehr mit uns laufen, sondern sich schon im Zielbereich erholen.

Als wir für das Ziel Marathonendzeit unter 4:00 ganz gut in der Zeit liegen und meine Schwester noch so fit aussieht, lasse ich sie bei Kilometer 32 in Heidingsfeld ziehen. Ich lege einen etwas niedrigeren Gang ein. Dabei lerne ich einen Marathonnovizen kennen, der für den ersten Marathon auf eine ordentliche Zeit unter 4:00 entgegenstrebt. Er liegt auch besser in der Zeit als ich, da  er erst 3 Minuten nach mir über die Startlinie gelaufen ist. Bevor wir den Main überqueren mache ich dieses Foto von ihm:

Vom Würzburg Marathon

Ich lass auch ihn ziehen und versuche locker mein gewähltes Tempo zu laufen. Bei der Wahl dieses Tempos profitiere ich sicher von den Erfahrungen früherer Marathons und so komme ich auch ohne Quälerei oder gar Selbstverstümmelung noch ganz gut voran. Das zeigt sich auch darin, dass ich weiterhin die meisten Läufer überhole.
Als ich die Kilometermarke 35 passiere, freue ich mich über diesen Applaus aus Balkonien und über den netten Drehorgelspieler, der hier auch schon stundenlang seine Kurbel dreht.

Vom Würzburg Marathon

Einen Kilometer später habe ich Petra wieder eingeholt. Leider hat auch sie jetzt mit dem etwas drückenden Wetter und zusätzlich noch mit Rückenschmerzen zu kämpfen. So packen wir unsere "Tour des Leidens" auf den letzten Marathonkilometern gemeinsam nach dem Motto an: Geteiltes Leid ist halbes Leid!
Wie schön, dass wir jetzt wieder in die belebte Altstadt mit all ihren fröhlichen Zuschauern und den vielen Musikbands einlaufen. Das lässt uns unsere Schmerzen wieder vergessen.
Trotzdem empfinde ich den dann wieder etwas ruhigeren Streckenabschnitt von Kilometer 38 auf 39 als den härtesten Abschnitt. Mit einer Kilometerzeit von 6:16 ist er auch unser langsamster Kilometer. Trotz des langsameren Tempos überholen wir viele Läufer, die hier gehen müssen. Also haben auch andere so ihre Probleme und das muntert uns wieder auf.

Ach wie freuen wir uns, als wir endlich die 40 er Marke sehen. Heute kein Spruch mehr von mir "Oh je jetzt ist schon bald wieder alles vorbei". Nein heute doch lieber der Gedanke: Nun kann es nicht mehr weit sein! Dabei sorgen die schönsten Punkte der Altstadt für die nötige Abwechslung.

Als wir zum zweiten Mal die Mainbrücke überquert haben, haben wir auch schon längst Kilometer 41 hinter uns gelassen. Trotzdem will die lange Gerade dahinter einfach nicht enden. Ja diese langen Geraden vor dem Ziel. Die hat schon so mancher Marathonläufer verflucht.
Aber auch diese endet einmal und so können wir schließlich in den Zielkanal abbiegen:

Vom Würzburg Marathon

100 Meter vor dem Ziel

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