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Nun streben wir der Alten Mainbrücke entgegen, wo
uns besonders viele Zuschauer anfeuern. |
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Zufälligerweise treffe ich Andreas (im Vordergrund), den
ich 2003 beim Jungfrau Marathon
kennen lernte. Ja die Marathonwelt ist schon klein. Lauf mal 2 Marathons
und schon siehst Du wieder bekannte Gesichter. :-) Wenn es wie bei mir
allerdings schon 39 sind, da ist es schon das eine oder andere Gesicht
mehr ... |
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Nun überqueren wir die Mainbrücke. Ich freue mich als
Bergläufer über einen der winzigen Anstiege der Strecke. Die Strecke des
Würzburg - Marathons ist als durchwegs flach anzusehen und so ist die
Strecke auch für persönliche Bestleistungen gut. Allerdings macht heute das
etwas drückend warme Wetter den einen oder anderen dabei einen Strich
durch die Rechnung. Petra und ich sind aber froh, dass der Himmel nicht
wie zuerst von den Meteorologen angekündigt seine Schleusen geöffnet hat.
Petra hat da mit ein paar Stoßgebeten zu ihrem Namensvetter Petrus sicher
etwas nachgeholfen und so blitzt über der Mainbrücke sogar etwas die Sonne
hervor ... |
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Wenige Hundert Meter dahinter erreichen wir schließlich
die Halbmarathonmarke. Da ich beim vielen Fotografieren in der Altstadt
meine Schwester und auch viel Zeit verloren habe, muss ich nun zu einem
brutalen Zwischensprint ansetzen, um sie wieder einzuholen. Das kostet mir
so viel Kraft, dass ich in der zweiten Runde nur noch wenig Fotos schießen
kann, um mich erst einmal wieder von den Strapazen zu erholen. Wir wollen
ja immer noch eine Zeit knapp unter 4 Stunden laufen. Meine Schwester ist
noch sehr fit, während ich von den vielen Zwischensprints wegen der vielen
Fotosessions schon recht erschöpft bin.
Ja so ein Marathon - Biathlon ist schon seine eigene Disziplin. Erst läufst
du. Dann folgt ein Halt. Du zückst die Kamera, atmest tief durch, um das
Foto nicht zu verwackeln. Dann schießt du das Foto und schon setzt du zum
Zwischensprint an, während du die Kamera weg steckst und versuchst Deinen
Laufpartner wieder einzuholen.
Solche Sprints kosten natürlich Kraft.
Außerdem steckt mir noch der bergige
Obermain - Marathon vom letzten Wochenende in den Gliedern und
meine Oberschenkel rufen mir zu: "Hallo wir sind auch noch da!"
Aber so allmählich fange ich mich wieder und wir spulen die nun folgenden
Kilometer im sehr gleichmäßigen Tempo ab. Es ist um uns jetzt viel ruhiger
geworden, weil all die Halbmarathonläufer nicht mehr mit uns laufen,
sondern sich schon im Zielbereich erholen.
Als wir für das Ziel Marathonendzeit unter 4:00 ganz gut in der Zeit
liegen und meine Schwester noch so fit aussieht, lasse ich sie bei
Kilometer 32 in Heidingsfeld ziehen. Ich lege einen etwas niedrigeren Gang
ein. Dabei lerne ich einen Marathonnovizen kennen, der für den ersten
Marathon auf eine ordentliche Zeit unter 4:00 entgegenstrebt. Er liegt
auch besser in der Zeit als ich, da er erst 3 Minuten nach mir über
die Startlinie gelaufen ist. Bevor wir den Main überqueren mache ich
dieses Foto von ihm: |
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Ich lass auch ihn ziehen und versuche locker mein gewähltes Tempo zu
laufen. Bei der Wahl dieses Tempos profitiere ich sicher von den
Erfahrungen früherer Marathons und so komme ich auch ohne Quälerei oder
gar Selbstverstümmelung noch ganz gut voran.
Das zeigt sich auch darin, dass ich weiterhin die meisten Läufer überhole.
Als ich die Kilometermarke 35 passiere, freue ich mich über diesen Applaus
aus Balkonien und über den netten Drehorgelspieler, der hier auch
schon stundenlang seine Kurbel dreht. |
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Einen Kilometer später habe ich Petra wieder eingeholt.
Leider hat auch sie jetzt mit dem etwas drückenden Wetter und zusätzlich
noch mit Rückenschmerzen
zu kämpfen. So packen wir unsere "Tour des Leidens" auf den letzten
Marathonkilometern gemeinsam nach dem Motto an: Geteiltes Leid ist
halbes Leid!
Wie schön, dass wir jetzt wieder in die belebte Altstadt
mit all ihren fröhlichen Zuschauern und den vielen Musikbands einlaufen. Das lässt uns unsere Schmerzen wieder
vergessen.
Trotzdem empfinde ich den dann wieder etwas ruhigeren Streckenabschnitt
von Kilometer 38 auf 39 als den härtesten Abschnitt. Mit einer
Kilometerzeit von 6:16 ist er auch unser langsamster Kilometer. Trotz des
langsameren Tempos überholen wir viele
Läufer, die hier gehen müssen. Also haben auch andere so ihre Probleme und
das muntert uns wieder auf.
Ach wie freuen wir uns, als wir endlich die 40 er Marke sehen. Heute kein
Spruch mehr von mir "Oh je jetzt ist schon bald wieder alles vorbei". Nein
heute doch lieber der Gedanke: Nun kann es nicht mehr weit sein! Dabei
sorgen die
schönsten Punkte der Altstadt für die nötige Abwechslung.
Als wir zum zweiten Mal die Mainbrücke überquert haben, haben wir auch
schon längst Kilometer 41 hinter uns gelassen. Trotzdem will die lange Gerade
dahinter einfach nicht enden. Ja diese langen Geraden vor dem Ziel. Die
hat schon so mancher Marathonläufer verflucht.
Aber auch diese endet
einmal und so können wir schließlich in den Zielkanal abbiegen: |
100 Meter vor dem Ziel |
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