Die Sonne brennt uns unangenehm in den Nacken, während
wir die ersten Meter hoch marschieren oder wie ich in kleinen
Trippelschritten die ersten Höhenmeter hoch laufen. So fehlt gar manchen
schon jetzt der Blick auf die schöne Villa und die mediteran anmutenden
Weinberge nebenan. |
Hübsche Villa am Streckenrand |
Davor Weinberge. Solche Vegetation werden wir bald nicht mehr genießen
können. |
Die vereinzelten Zuschauer am Streckenrand machen
jedenfalls einen deutlich entspannteren Eindruck als wir. Dafür honorieren
sie aber unsere Leistung mit regem Applaus. |
Immer wieder motivierte Zuschauergruppen |
Wir tauchen nun in ein kühlendes Waldstück ab, wo der
Weg schließlich auch flacher wird. Als wir ihn verlassen, eröffnet sich
ein herrlicher Blick auf das weltbekannte
Vaduzer Schloss,
wo schon seit fast 70 Jahren die fürstliche Familie zu Liechtenstein
residiert. |
Nun laufen wir auf das
Schloss Vaduz zu |
Wir sind zwar nicht zum fürstlichen Bankett im
Schloss geladen, aber immerhin vor den Toren des Schlosses ist ein
reichliches Läuferbüffet gedeckt. So langt hier in klassenloser
Laufgesellschaft jeder zwanglos und ohne Etikette zu. Egal, ob er
sich zum laufenden
Proletariat oder den sich bewegenden
Bourgeoise oder zum
blaublütigen
Herrenläufer zählt, jeder zeigt sich völlig ungezwungen und fühlt sich
in die sozialistische Utopie einer Gesellschaft von gleichen und freien
Läufern versetzt. |
Vor dem Schloss können wir uns nach dem ersten Anstieg an der
Verpflegungsstation stärken |
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Sozialistische Utopie hin oder her, die brutale Realität des
Bergläuferdaseins holt uns schnell wieder ein, als es zurück in den
finsteren Liechtensteiner Bergwald geht. Die Luft ist zwar angenehm kühl,
aber die Anstiege dafür umso steiler. Ging es hier wirklich so lange und
so steil den Berg hoch? Jedes mal vergesse ich das von neuem und muss dann
jedes mal erneut feststellen, dass dieser lange schwere Abschnitt einfach
nicht enden will. So ist aber das Denken des Menschen. In der Regel bleibt
das Angenehme in Erinnerung, und eigentlich ist das auch so gut. |
Danach geht es immer recht steil bergauf ein langes Stück durch den
grünen Liechtensteiner Bergwald |
Auch jeder Wald hat sein Ende und so freue ich mich als
wir wieder in das Licht der strahlenden und güldenen Sonne in offener
Bergwiesenlandschaft hinaustreten, um kurzerhand die alles verbrennenden
Sonnenstrahlen zu verfluchen. |
Hier verlassen wir den Bergwald |
Thomas, du alter Griesgram, dir kann man aber wirklich
nicht alles recht machen. Da hast du die schönste Berglandschaft mit
herrlichem Ausblick vor Augen, kein Regentropfen trübt deine Brillengläser
und du kannst nur jammern! Ich kühle mein erregtes und erhitztes Haupt mit
frischem Nass aus einer meiner Trinkfläschchen und gelobe Besserung. In
der Tat beginne ich nun diesen herrlichen Lauf in vollen Zügen zu
genießen. |
Nun geht es diese Straße immer höher den Himmel entgegen |
Dabei eröffnen sich immer Atem beraubendere Ausblicke |
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