Die ersten Kilometer
Die ersten drei Kilometer sind recht flach und so
ideal zum Einrollen und Warmlaufen. Eberhard und ich gehen es sehr
locker an. Wir wollen uns erst einmal in Ruhe warmlaufen.
So schließen wir bald auf einsamer Flur das Läuferfeld ab.
Zwischen hinterem Feld und uns klappt eine immer größere Lücke. So
belächelt uns der eine oder andere Zuschauer in Chur oder versucht
uns mit Anfeuerungsrufen mehr Mut zu machen. Daher muss ich dann doch einmal zur
Freude der Zuschauer demonstrativ einen Freudensprung machen. Er soll
zeigen, dass wir auf den ersten Tausend Metern unser Pulver noch nicht
ganz verschossen haben und unser Treibstofftank trotz der momentan
sündhaft hohen Spritpreise noch nicht ganz ganz leer ist ... |
Zuerst laufen wir durch die Innenstadt von Chur, ... |
... bevor es dann die ersten drei Kilometer durch Tal der Plessur
stadtauswärts geht. Dabei laufen wir an diesen schönen Wasserfall vorbei. |
Das hintere Hauptfeld hat sich schon etwas von mir abgesetzt |
Nach der 3 Kilometer langen Einrollphase ist dann
plötzlich Schluss mit lustig. Nun führt uns ein Fahrweg steil in die
raue Bündner Gebirgswelt
hoch. Zwischendurch wechselt der Fahrweg in Wanderwege mit besonders steilen
Passagen über. Da geht es dann schon etwas zur Sache. Aber mir macht diese Abwechslung mit mal flacheren und dann wieder
steileren Abschnitten viel Laufspaß.
Ich versuche auch in den
steileren Passagen noch zu joggen, da mich das bis etwa 20 % Steigung
weniger anstrengt als der Gehschritt. Dabei verkürze ich die Schritte
und jogge so gemütlich hoch, dass da mancher Geher gut mithalten kann.
So laufe ich die Berge gerne hoch! |
Chur liegt nun schon tief unter uns |
Hier lauf ich mit Eberhard in Passug ein (Foto Rita Eigenmann) |
Erste Verpflegungsstelle nach etwa 5 Kilometern Laufstrecke |
Wieder müssen wir eine steile Rampe hoch laufen oder gehen |
|
Hier im Wald ist es noch angenehm. Als wir aber den
Wald verlassen, brennt bereits die Sonne auf unsere Häupter. Das kann
heute ab der Mittelstation bei KM 35 ein Problem werden, da wir ab dort
den Bergwald hinter uns lassend, der oft sehr starken Bergsonne voll
ausgesetzt sein werden.
Nach etwa 8 Kilometer Laufstrecke und einer guten
Laufstunde hole ich Renate Werz ein, die gerade den 3. Platz in ihrer
Altersklasse entgegenläuft ohne noch was von ihrem Glück zu wissen. |
Renate Werz wird später Dritte ihrer Altersklasse |
Vor Churwalden verläuft der zu laufende Fahrweg,
immer steiler werdend, in der prallen Sonne. Optisch unterschätzt man
die Steigung, aber meine Beinen sagen mir, was für eine Schwerstarbeit
sie nun leisten müssen. Dennoch hole ich hier traditionell auch heute
wieder die ersten
Läufer des hinteren Feldes ein. Wahrscheinlich sind die meisten von
ihnen am Anfang etwas zu schnell losgerast!
Mein Schweizer Lauffreund und Waffenläufer Hans Peter, selbst auch
gewiefter Ultra- und Bergläufer hat aber sein Lauftempo sicher richtig
eingeteilt. Ich entdecke ihn hier, wie er gerade sein Enkelkind begrüßt.
Vielleicht wird es ja auch mal ein großer Bergläufer? |
Hans Peter nimmt sich Zeit für sein Enkelkind |
Hans Peter und ich und der Läufernachwuchs (Foto Rita Eigenmann) |
Wir nutzen die Gelegenheit und laufen gemütlich, uns
gut unterhaltend, ein Stück zusammen der Passhöhe Foppa entgegen. Hans
Peter erzählt mir, dass er mittlerweile über 100 Waffenläufe gelaufen
ist. Leider wird es immer schwerer an solchen Läufen teilzunehmen, da
immer mehr Veranstalter diese Läufe einstellen. Da diese gerade in der
Schweiz auch schon so was wie ein Stück Kulturgut sind, ist das wirklich
schade. |
Hans Peter auf dem Weg zur Passhöhe Foppa |