Der 5000m-Lauf
Als Höhepunkt der Laufserie wurde am letzten Dienstag der 5000m-Lauf
ausgetragen, in der auch die mittelfränkischen Meister ermittelt wurden. Wem
diese Strecke zu lang war, konnte alternativ auch über 800m starten.
Schon am späten Nachmittag zogen dunkle Wolken von Westen her auf. Das verhieß
nichts Gutes. Deshalb ging ich mit einem Schirm bewaffnet schon sehr zeitig die
kurze Strecke von zu Haus bis zum Sportplatz. Ich wollte mich informieren, ob
der Wettkampf bei dem zu erwartenden schlechten Wetter stattfinden würde. Da
diese Frage bejaht wurde, konnte ich mich in Ruhe zu Hause umziehen, um dann wieder
rechtzeitig vor dem Start des ersten Wettkampfes am Sportplatz zu sein.
Zuerst wurden die beiden 800m-Läufe gestartet. Hierbei waren aus meiner Sicht
die Wettkampfbedingungen noch gut, wenn auch stark böiger Wind vorherrschte.
Beim Zieleinlauf zog sich das Läuferfeld doch recht auseinander
Einem Läufer war es viel zu windig und nach einigen hundert Metern gab er
entnervt auf und schimpfte über die schlechten Wetterbedingungen. - Es kann
leider nicht immer jedem alles recht gemacht werden.
Aber kurz vor Beginn des 5000m-Wettkampfes begann es, wie erwartet, zu
regnen. Und in großer Entfernung konnte man auch einige Blitze sehen.
Glücklicherweise zog das Gewitter in einem weiten Bogen um den Sportplatz herum.
Der eingebaute Kamerablitz reicht nicht für gute Aufnahmen. Kurz nach dem
Start hielt sich Joseph Katib, einer der schnellsten Läufer Erlangens, noch etwas
zurück. Einige Runden später gab er Gas und zeigte was in ihm steckt
Die ganze Laufbahn steht unter Wasser und bei jedem Schritt
spritzt eine Wasserfontäne hoch.
Es war schon interessant zu sehen, wie leicht und locker Joseph Katib sich im
Gegensatz zu vielen anderen Läufern vorwärts bewegte. Laufkultur vom feinsten!
Mittlerweile war die Innenbahn nur noch eine einzige große Wasserpfütze. Die
meisten Läufer ließen sich davon nicht abhalten und nahmen trotzdem den
kürzesten Weg.
Beim zweiten Lauf war ich dabei. Es regnete immer noch sehr stark und sollte
so schnell auch nicht mehr aufhören. Aufgrund der Erfahrungen vom letzten
3000m-Lauf, hatte ich insgeheim gehofft, die 5000m in einer Zeit um die 20
Minuten zu schaffen.
Nach dem Startschuss setzten wir uns schnell in Bewegung. Schnell reihte sich
jeder ein. Die erfahreneren Läufer nahmen die Innenbahn. Mir stand dort viel zu
viel Wasser. Also nahm ich Bahn 2, auf der weniger Pfützen standen. Aber wenn
man nah beisammen läuft, bekommt man trotzdem viel Spritzwasser ab.
Normalerweise bin ich nicht wasserscheu. Aber wenn die Schuhe nass werden und
sich mit Wasser voll saugen, habe ich schon etwas dagegen. Aber der Versuch
einigermaßen trocken zu bleiben misslang.
Im Gegensatz zu Straßenläufen, wurde einem jede halbe Runde die aktuelle Zeit
durchgesagt. So konnte ich mich ganz gut orientieren und mein Lauftempo
entsprechend dosieren. Und es gelang mir auch einigermaßen in der geplanten
Laufzeit zu bleiben. Aber so ab 4400m ließ meine Kraft leider etwas nach und
deshalb musste ich etwas Tempo herausnehmen. Am Ende hatte es leider doch nicht
ganz für meine insgeheim geplante Zielzeit gereicht.
Egon Landgraf, der älteste Sportler im Wettkampf zog immer noch einsam seine
letzten Runden. Und damit er nicht so ganz allein ins Ziel kommt, habe ich ihn
noch die letzte Runde noch begleitet.
Egon Landgraf im Ziel
Im Ziel bin ich vom Regen gezeichnet.
Siegerin der Damen: Annette Schütz
Die Siegerehrung fand im Container statt. Ich habe nur das Bild von der Siegerin
der Damen Annette Schütz. Auch ihr sieht man noch die Spuren des Regenlaufs an.
Es war für mich, wie gewollt eine Wettkampfserie, in der man mal so richtig
alles geben und sich völlig verausgaben konnte. Leider gibt es nur sehr wenige
Sportler, die an derartigen Wettkämpfen teilnehmen. Aber andererseits kann man
sehr leicht in seiner Altersklasse einmal siegreich sein, oder zumindest einen
Podestplatz erreichen.
Außer bei mir. Da gab es bei jedem der drei Wettkämpfe immer drei schnellere
Athleten in meiner Altersklasse (gute Trainingspläne zur Verbesserung meiner
Schnelligkeit werden von mir noch angenommen). Vielleicht werde ich nächstes
Jahr dort wieder starten, aber dann mit etwas gezielterer Vorbereitung. |