Der Rennsteigveteran
Ein Stück weiter hole ich Rennsteigveteran Frank Ulrich Etzrodt
ein. Ich weiß nicht wie oft er schon dabei war, aber über 20 Supermarathons
waren es bestimmt. Natürlich kann Uli so manches von seinen Rennsteigerlebnissen
erzählen. |
Frank Ulrich Etzrodt hat es nicht eilig. Dafür lief er aber schon über 20 x
beim Rennsteig mit. |
Hinter der nächsten Trinkstelle türmen sich Berge leerer Becher |
Wieder ein kleines Grüppchen von Zuschauern, die uns begeistert anfeuern
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Am Großen Inselsberg
hängen sich wie so oft die Wolken rein. |
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Läuferbüffet an der Glasbachwiese
Das Läuferbüffet an der Glasbachwiese kündigt sich mit einer
ellenlangen Menükarte an. Als Vorspeise empfiehlt uns die Karte Haferschleim mit
Orangen- oder Himbeergeschmack. Für den Hauptgang steht festere Kost zur Wahl.
Man kann zwischen Schmalzbroten und Schnittlauchbroten wählen. Als Dessert
bieten sich Bananen und Äpfel an. |
Menükarte zum morgendlichen Läuferbüffet |
Ich verzichte wegen meiner Neigung zu Allergien auf den
berühmten Rennsteigschleim und greif gleich bei den Schmalzbroten zu. Da ich ja
heute beim dritten Anlauf endlich mal über 10 Stunden Laufzeit bleiben möchte,
ist das sicher eine gute Wahl.
Lecker, lecker mit dem Schnittlauch drauf! Zum Dessert noch ein Stück Banane und
Apfel und weiter geht's ... |
Dabei dürfen die obligatorischen Schmalzbrote nicht fehlen. Diese Kost ist
dann schon eher für so langsam laufende Läufer wie mich geeignet, einen robusten
Läufermagen vorausgesetzt! |
Fette Schmalzbrote im Magen liegend, stolpere ich nun
über Wurzeln bergauf. Als Läufer mit Bauch bin ich da im Vorteil, da die
Ausbuchtung nach vorne einen nach oben zieht. So ziehe ich bei den ansteigenden
Passagen an den meist gehenden Läufern vorbei. |
Die Wurzeln beweisen es: Der Rennsteig Supermarathon ist als Cross Ultra
ausgeschrieben, ... |
Meine Renntaktik zum Laufziel 10 Stunden + x Minuten
Laufzeit
Ich bin bei meinem Bericht noch nicht auf meine Renntaktik
eingegangen, möchte diese aber gerade dem geneigten Leser oder in diese Richtung
ambitionierten Läufern, die gleiches tun wollen, nicht vorenthalten:
Zweimal,
2007 und 2008,
scheiterte ich mit 9:48 und 9:55 an der geplanten Zielzeit von 10+X. Das soll
sich heute nicht noch einmal wiederholen! Daher überlegte und analysierte ich
lange im Vorfeld woran und warum ich jedes mal so knapp und kläglich scheiterte.
2007 war ich einfach zu fit, zu schlank und zu rank. Außerdem
verausgabte ich mich nicht genügend auf den ersten 25 km zum Inselsberg hoch.
Später trödelte ich zwar reichlich rum, aber dann einfach 15 Minuten kurz vor
der Ziellinie zu verweilen, das wäre natürlich unfair gewesen. Auch das damalige
Angebot von Olaf bei Schmücke mit ihm ein paar Bierchen zu trinken, wäre nicht
fair gewesen!
2008 war ich zwar schon recht fett und untrainiert,
trank 3 Schwarzbiere am Abend zuvor und schlief nur 1 Stunde und legte auch auf
den Weg zum Inselsberg so manchen Kräfte zehrenden Bergsprints ein. Auch aß ich
unterwegs reichlich Schmalzbrote und fette Wurst. So wurde ich dann auch ab etwa
KM 40 / 45 deutlich langsamer. Aber dann packte mich auf den letzten Kilometern
falscher Ehrgeiz, als mich ein Laufkollege dazu ermunterte einen
Schlusssprint einzulegen. Dann lag ich doch noch knapp unter der magischen
Marke von 10 Stunden.
Von diesen Fehlern habe ich gelernt! Zwar schlief ich gestern
sogar zwei Stunden und trank auch nicht mehr Bier, auch bin ich nicht viel
weniger trainiert als letztes Jahr, aber ich arbeite heute hart an meiner
Renntaktik, während des Laufs.
Diese lautet bis zur Ebertswiese bei KM 37,5 den persönlichen Übermut mit
Zwischen- und Bergsprints abbauen. In der zweiten Hälfte will ich dann im
konstanten, aber sehr langsamen Lauftempo und ohne längere Gehpausen mit
Fairness die nötige Laufzeit gewinnen. Diese Taktik schont auch meinen Körper.
Ob es klappen wird? |
... wenn wir auch meist auf unproblematischen Fahrwegen joggen. |
Bergsprint am steilsten Stück
Endlich folgt eine der wenigen richtig steilen Abschnitte,
die ein klein wenig an Alpenmarathons erinnern. Hier kann ich mit einem
Bergsprint Übermut abbauen und Glücksgefühle aufbauen.
Ach, macht das hier mir Spaß, als ich in kurzen aber flotten Laufschritten an
den Gehern vorbeiziehe. Sicher werden sie an einem späteren Flachstück nicht
minder hämisch dann an mir vorbeirauschen.
:-) Aber das liegt ja noch in ferner Zukunft und schließlich soll man den
Augenblick genießen! |
Wenige Kilometer vor dem Inselsberg geht es mal richtig steil
bergauf. Aber solche Ansteige wie sie bei Alpenmarathons oft die Norm sind, sind
hier doch eher die Ausnahme. |
Kurze Kletterparty
Wow, da links ist ein schöner Felsen. Da muss ich hoch, mach
einen kurzen Umweg und sprinte da hoch. Leider ist es hier so nebelig, ich kann
kaum was sehen. Die tolle Aussicht fällt leider aus.
Kurz dahinter entdecke ich einen weiteren Aussichtspunkt. Zu meiner Freude hat
sich hier ein Lücke in der zähen Nebeldecke gebildet. Ich werde endlich mit
einem schönen Ausblick belohnt. |
Bei diesem Aussichtsfelsen, auf den ich auf Umwegen kurz hoch klettere,
verdeckt leider Nebel die Aussicht. |
Kurz dahinter hinter dem Dreiherrenstein habe ich etwas mehr Glück. |