Prolog
Andreas Hofer: "Mander - 's isch Zeit!"
Übersetzung für Nicht Tiroler: "Männer - es ist Zeit!"
|
Einleitung
Fast auf den Tag genau exakt 200 Jahre nach
Andreas Hofers Aufstand
in Innsbruck mit seinen Tiroler Schützen gegen die damalige bayerische
Fremdherrschaft und Napoleonische Bevormundung, reise ich aus dem kurz vor
dieser Zeit ebenfalls von den Bayern okkupierten
Frankenland ins Tiroler Land.
Da sich die Gemüter zwischen den Alpenländischen Volksstämmen in den letzten 200
Jahren wieder etwas beruhigt haben, soll sich auch kein neues
Schlachtenwirrwarr
um den Bergisel entfachen, sondern meine Wenigkeit und gut 50 weitere
leichtfüßige Kämpen wollen beim
Tiroler Abenteuerlauf
auf historischen Saumpfaden Innsbruck auf den umliegenden Anhöhen umrunden. So
ist auf der mit 60 Kilometern Länge und mit 1500 Höhenmeter hügeligen und
anspruchsvollen Strecke ein Panoramablick auf die Tiroler Landeshauptstadt
vorprogrammiert.
Veranstalter Alexander Pittl hat den Abenteuerlauf als "gemütlichen" Gruppenlauf
ausgeschrieben. Wir wollen also gemeinsam ohne Zeitnahme laufen. Wie "gemütlich"
60 bergige Laufkilometer werden können, muss sich aber noch zeigen! |
Der Tag zuvor
Gaby und ich reisen bereits am Tag zuvor an. Wir übernachten
im Veranstaltungshotel Hotel Geisler in
Judenstein / Rinn, wo uns morgen ein Bus zum Start in Hall fahren wird. Aber
bevor es so weit ist, unternehmen Gaby und ich noch eine kleine Joggingtour und
genießen dabei die wunderschönen Blütenwiesen. |
Schlüsselblumen färben die Bergwiesen gelb. Dahinter die
nördliche Bergkette rund um Innsbruck, wo wir morgen in halber Höhe oder besser
gesagt etwas niedriger entlang joggen werden. |
Die hübsche Kirche in Judenstein neben unserem Hotel |
Abends lernen wir noch beim Abendessen die ersten Teilnehmer
des morgigen Laufs kennen. Ich trinke mir dabei etwas Mut für morgen an, da ich
meinen mangelnden Trainingsstand nur zu gut kenne!
Trotz des Abendtrunks, schlafe ich nicht besonders gut. Ich träume nachts von
schlanken und ranken Rennhasen, während ich mit einem zentnerschweren Bleisack
auf dem Rücken als lahmes Entchen hinterher hechle.
Der Lauftag
So bin ich ganz froh als diese unruhige Nacht für mich kurz
vor 6 endet. Nachdem ich meine Laufausrüstung ein letztes mal gecheckt habe,
nehme ich meine Henkersmahlzeit zusammen mit einigen Leidensgenossen am
Frühstücksbüffet ein. Nur scheinen diese Laufgenossen viel zuversichtlicher als ich zu sein. |
Hier warten wir auf den Bus, der uns vom Hotel abholt |
Taler, Taler ...
Kurz danach fährt uns ein Kleinbus zum Start- und Zielort
Hall in Tirol. Wir
starten in der historischen Altstadt, die mich mit ihren imposanten Bauwerken
begeistert.
Salzbergwerke, Silberminen und ihre Bedeutung als landesfürstliche Münzstätte
machten diese Stadt sichtlich reich.
Hall ist auch die Wiege des Talers,
der die erste große und schwergewichtige Silbermünze in Europa im ausgehenden
Mittelalter war.
Nach dem Motto "Taler,
Taler du musst wandern" wanderte er in die weite Welt hinaus und fand sicher
auch mal ab und zu seinen Weg zurück nach Hall. Wir wollen es ihm heute
gewissermaßen gleichtun.
|
Ballons am Startplatz |
Dekorative Grabplatte ins Kirchengemäuer eingemauert |
Bild von der Kirche dazu. Gleich daneben werden wir starten
|
Die Teilnehmer hören aufmerksam ...
|
... den letzten Infos ... |
... von Alexander Pittl, kurz und einfach auch Alex genannt, zu. |
Der Start
Nachdem wir unser Gepäck abgeliefert haben, ein schönes
Teilnehmershirt bekommen haben, unser Gepäck abgegeben haben, letztes Infos
erhalten haben, fällt schon der Startschuss. Geführt von zwei Bremsläufern mit
Luftballons und gefolgt von zwei Besenradfahrern laufen wir Abenteuerläufer in
Spe los.
|
|
Mit roter Jacke mein Lauffreund Manfred
|
Wir verlassen bald die Haller Innenstadt. Kaum haben wir
diese verlassen, macht sich auch schon der erste Ballon selbstständig und fliegt
von dannen. Ein weiterer zerplatzt kurz danach im Geäst. Bald bleibt nur noch
der Luftballon von einem der Bremsläufer übrig. Ihm gelingt dann sogar das
Wunder ihn bis zum Ziel zurückzubringen. |
Und schon fliegt der erste Ballon von dannen ... |
Zuerst laufen wir mit unserem letzten Ballon der nördlichen
Bergkette entgegen. Da es bald steiler bergauf geht, verfallen wir schnell in
einen gemütlichen Wanderschritt. Von "Kampfwandern" kann man hier sicherlich
nicht sprechen, aber wir haben ja auch noch ein paar Kilometer vor uns ... |
... während wir den Berggipfeln entgegen streben |
Der Bremsläufer in der Mitte, Dank Ballon, mit besonders leichten Schritt. Ihm
bleibt sein Ballon bis zum Ende treu! |
|