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Tiroler Abenteuerlauf 2009

Kapelle beim Tiroler Abenteuerlauf

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Tiroler Abenteuerlauf am 18.04.2009 - Laufhöhepunkte auf 60 Kilometern und 1500 Höhenmetern - Bildbericht von Thomas Schmidtkonz

Teil 4: Halbzeit und schwerer Anstieg nach der Mittagspause

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Tiroler Abenteuerlauf 2009

Wir erreichen nun langsam das Ende unserer nördlichen Bergtour. Bald werden wir den Hang verlassen, ins Tal hinunterlaufen, den Inn queren und auf den südlichen, lieblicheren und sanfteren Anhöhen unseren Rückweg nach Hall antreten.

Tiroler Abenteuerlauf 2009

Da es nun meist bergab geht, fällt uns das Läuferleben leicht.

Anfangs ging es meist sanft bergab, aber nun folgt auf schmalem Pfad ein recht steiler Abstieg. Für die meist geübten Cross- und Ultraläufer unter uns, stellt aber auch dieser Abschnitt kaum ein Problem dar.

Tiroler Abenteuerlauf 2009

Hier geht's im Gänsemarsch steil bergab

Tiroler Abenteuerlauf 2009

Bei der Eisenbahn endet die steile Bergabpassage

Tiroler Abenteuerlauf 2009

Bald geht es wieder sanfter bergab und so können wir es laufen lassen. Alex feuert uns dabei mit "Zicke Zacke Abenteuerlauf!" lautstark an. Das gibt dann auch noch den letzten müden Laufkrieger den nötigen Schwung!

Tiroler Abenteuerlauf 2009

Alex: "Zicke Zacke Abenteuerlauf!"

Tiroler Abenteuerlauf 2009

Kapelle in Kranebitten

Mittagspause in Kranebitten

Bei der Kapelle in Kranebitten kehren wir zur Mittagspause ein. Hier rasten wir ausnahmsweise gute 15 Minuten. So können wir in Ruhe speisen, Kleidung wechseln, im Restaurant nebenan auf die Toilette gehen, uns massieren lassen oder das tun, was uns sonst noch so alles wichtig ist.
Ich lass mir dabei speziell den leckeren Obstkuchen munden, während die Veranstalter und auch einzelne Läufer sich vom anwesenden Radiosender interviewen lassen.

Tiroler Abenteuerlauf 2009

Dazu leckerer Obstkuchen

Tiroler Abenteuerlauf 2009

Käse, Wurst, Schokolade, Oliven uvm.

Tiroler Abenteuerlauf 2009

Wer rastet der rostet

Nach der langen Rast fällt mir das Anlaufen mit gefüllten Magen und kalt gewordenen Gliedern und Muskulatur recht schwer. Leider gibt nun der Bremsläufer von Anfang an Gas. Die gemütliche Einrollphase nach der Mittagspause fällt so aus.
Er zeigt sich hier aus meiner Sicht(!) im flachen Terrain mehr als vorauseilender Zug- denn als ausbremsender Bremsläufer.

Tiroler Abenteuerlauf 2009

Wir haben soeben den Inn überquert

Tiroler Abenteuerlauf 2009

"Fahrtenspiel" beim Ultra und Flasche leer

Als wir dann eine asphaltierte Straße erreichen, geben unsere Zugläufer noch mal Gas. Oder ist bei mir nach etwa 30 Laufkilometern wegen meinem immer noch mangelhaften Trainingsstand schon "Flasche leer"?
Mir gehen dabei frei nach Trapattoni folgende Worte durch den Kopf: "In diese Lauf es waren zwei, drei oder vier Läufer, die waren schwach wie eine Flasche leer ...Diese Läufer beklagen mehr als laufen ..."

Trapattoni hin oder her, egal wie auch immer, ich muss es abreißen lassen und hoffe auf den nächsten Berg, wo der Läufer mit dem letzten Ballon bestimmt wieder langsamer wird.
Nun sind alle Läufer vor mir, nur einer der Besenradfahrer bleibt neben mir. Ich will mich zwar bei diesem Genusslauf nicht hetzen lassen, weil es ja sonst kein Genusslauf mehr wäre, aber versuche doch wenigstens noch mit den letzten Läufern in Sichtkontakt zu bleiben.

Tiroler Abenteuerlauf 2009

Endlich folgt ein Wiesenweg mit Anstieg. Zu meinem Glück besinnt sich hier der Zugläufer wieder auf seine Tugenden als Bremsgeher. Bald habe ich so das Lauffeld wieder eingeholt.

Aber Mensch, das hat ja selbst mit Bergwandern nichts mehr zu tun! Das ähnelt aus meiner Sicht ja mehr einem Sonntagsspaziergang, obwohl es heute erst Samstag ist. Für viele der Teilnehmer ist es sicher angenehm auf der flachen Straßen etwas "Speed" zu geben und im Anstieg zu bummeln. Für meinem Lauffreund Manfred und mich zumindest ist das nicht so. Mal die auch nicht optimalen Zwischensprints zwischen Fotopausen außer Acht lassend, versuchen wir gerade bei Ultra- und Bergläufen den Puls konstant zu halten. Das bedeutet, dass man im Flachen verhalten läuft und den Berg mit kurzen Schritten nach Möglichkeit hoch joggt solange es nicht zu steil wird. Hier ähneln aber unsere Pulskurven wohl mehr der umliegenden Bergwelt, als der norddeutschen Tiefebene wie es eigentlich sein sollte.

Mittlerweile habe ich unsere Laufgruppe wieder eingeholt und überholt. Ich setze mich für kurze Zeit regelwidrig an die Spitze. Rückwärts den Berg hoch laufend wende ich mich unserem Bremsläufer mit dem Ballon zu und frage ihn, was er von diesen Tempowechseln hält: "Unten hast Du das Tempo ganz schön angezogen und nun am Berg gehen wir wirklich extrem langsam hoch. Was meinst Du dazu?"
Als Antwort ernte ich die Aussage, dass er hier das Tempo vorgibt.
OK, das muss ich natürlich bei einem Gruppenlauf so akzeptieren, zumal ich die Problematik von meinem Genusslauf - Marathon her auch kenne. Das Laufindividuum muss sich bei einem Gruppenlauf dem Laufkapitän unterordnen, sonst würde das Läuferfeld schnell auseinander gesprengt werden. Außerdem, wie heißt es schön: Jeden kannst Du es ohnehin nicht recht machen.

Ich versuche nun die Tempowechsel auszugleichen so weit es geht, d.h. im Flachen lasse ich es mal abreißen und werde dann nach hinten durchgereicht und bei Anstiegen arbeite ich mich innerhalb des Feldes wieder langsam vor.

Tiroler Abenteuerlauf 2009

Hübscher Bergbach am Wegrand

Später frage ich während des Laufs den erfahrenen Mehrtagsultraläufer Bruno Scheiter vom Trans Swiss Run, was er von dieser Einteilung des Lauftempos hält. Er bestätigt mir auch, dass das Lauftempo insgesamt, was das Durchschnittstempo betrifft sehr in Ordnung ist, aber auch ihn diese Tempowechsel stören. Auch er kommt damit heute nicht zurecht. Ähnlich äußern sich Brunos Lauffreund vom Trans Swiss Run und auch mein Lauffreund und Laufautor Manfred.

Tiroler Abenteuerlauf 2009

Anschauungsunterricht für angehende Bergultraläufer:
Manfred joggt mit lockeren kleinen Schritten ganz locker und ohne Anstrengung hoch, während der Rest der Mannschaft sich mit zu langen Wanderschritten "hoch quält".

Tiroler Abenteuerlauf 2009
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