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Trailrun - Worldmasters vom 06. - 08.11.2009 in Dortmund - Drei supertolle Lauftage - Bildbericht von Günter Kromer

Teil 3 - Der dritte Tag

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Mehr über den Autoren Günter Kromer

Trailrun-Worldmasters 2009
Torhaus bei den Trailrun - Worldmasters 2009 in Dortmund

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Sonntag 11 Uhr: Bittermark-Run 20,5 km, 339 Höhenmeter

Gegen neun Uhr treffen die meisten Läufer bei der Phoenix-Halle ein. Einige sitzen im Foyer der Halle und trinken von dem kostenlos angebotenen Tee.

Trailrun-Worldmasters 2009
Foyer der Halle
Dann fahren wir wieder zum Augustinium. Heute ist der Himmel wolkenlos, es ist windstill und ein zum Laufen idealer Tag. Nach dem Start sind meine ersten Schritte noch etwas schwerfällig, doch nach einem Kilometer ist der Muskelkater überwunden und ich laufe frei und unbeschwert. Überraschend fühle ich mich heute sogar besser als gestern und vorgestern.
Anfangs laufen wir nur eine leichte, später mittlere Steigung auf normalen Waldwegen. Ich wundere mich, wo der angekündigte schwere Aufstieg bleibt, denn ich finde diese Route eher bequem, doch später erzählen mir am Ziel andere Läufer, dass ihnen dieser lange Aufstieg zu Beginn ordentlich „die Zähne gezogen“ hat.
Erstmals bei dieser Veranstaltung machen an einer Wegkreuzung ein paar Leute Musik, nicht gerade hitparadenverdächtig, aber dafür mit guter Laune. An denen komme ich später noch zwei Mal vorbei.
Trailrun-Worldmasters 2009
Trailrun sucht den Superstar
Für meine Reportagen muss ich nur eine winzig kleine Kamera tragen, aber es gibt Leute, die viel mehr Aufwand betreiben. Zu denen gehört der Gripmaster, der für seine Seite www.gripmastertrails.com  mit einer großen Filmkamera beim Laufen Aufnahmen macht und die Ultra-Reportagen dann ins Netz stellt. Erst vor wenigen Tagen habe ich den Film über seine Nonstop-Teneriffa-Überquerung gesehen und freue mich daher, als ich ihm heute begegne.
Trailrun-Worldmasters 2009
Gripmaster
Mich fragen immer wieder Läufer, warum ich unterwegs so viel Zeit mit den Fotos „verschwende“ und dadurch am Ende einige Plätze weiter unten auf der Finisherliste stehe. Während ich für eine Aufnahme stehen bleibe, laufen die anderen jeweils zwanzig bis sechzig Meter weiter. Bei (inklusive der vielen unveröffentlichten) etwa hundert Bildern pro Wettkampf bedeutet dies einen ordentlichen Rückstand. Doch das ist mir völlig egal. Ich bin selbst eifriger Leser der Laufreportagen auf den verschiedenen Internetseiten. Sie bieten die beste Möglichkeit, umfassend anhand von Text und Fotos aus dem unüberschaubar großen Angebot an Läufen auszuwählen, wo man selbst laufen will. Daher will ich mit meinen Reportagen ebenfalls dazu beitragen, Tipps für tolle Events zu geben, aber notfalls auch mal vor schlechten Veranstaltungen zu warnen.
Trailrun-Worldmasters 2009
Volkslauf?
Trailrun-Worldmasters 2009
Trailrunners Paradise
 Nach wenigen Kilometern folgt der Höhepunkt dieses Tages. Auf dem wie angekündigt recht matschigen Reitweg rennen wir bergauf und bergab. Meist kann man dem Schlamm rechts oder links ausweichen, aber manchmal geht es mitten hindurch. Wie ich später höre bleibt einem Läufer hier sogar ein Schuh stecken. Hier muss man sehr aufpassen, aber mir macht genau dies wieder höllisch Spaß. So hätte von mir aus die halbe Strecke sein können. Genau wegen so etwas bin ich ja nach Dortmund gefahren. Dagegen war die gestrige Route meist nur Volkslaufgelände.
Leider endet schließlich auch dieser Pfad, und die weniger trittsicheren Läufer können sich auf normalen Wegen etwas erholen. Recht moderate Abschnitte wechseln nun mit steilen Bergauf-Bergab-Passagen. Noch immer begeistert mich der herrliche Sonnenschein über dem farbenfroh leuchtenden Herbstwald.
Besonders gut finde ich in den Wettkampfregeln den Hinweis, dass das Wegwerfen von Abfall jeder Art außerhalb der Kontrollstellen zur sofortigen Disqualifikation führen kann. Leider meinen meist ein paar Läufer, sie müssen unterwegs den Weg mit Gel-Packungen „markieren“. Doch zum Glück halten sich die Teilnehmer dieses Mal an die Spielregeln. Obwohl ich fast ganz hinten laufe finde ich nirgends Müll auf der Strecke.
Ab dem Augustinium laufen wir wieder auf der bereits von gestern bekannten Strecke, die aber heute bei Sonnenschein viel freundlicher wirkt. Da ich mich heute viel besser als gestern fühle und viel lockerer laufe gebe ich Gas. Mir macht jeder einzelne Kilometer Spaß.
Trailrun-Worldmasters 2009
Noch immer im Grünen
Trailrun-Worldmasters 2009
Torhaus
Trailrun-Worldmasters 2009
Torhaus
Schließlich erreiche ich zufrieden das Ziel. Dort setze ich mich auf eine bequeme Liege vor den coolen Pavillons und bin rundum zufrieden.
Trailrun-Worldmasters 2009
Ich bin am Ziel!
Die Pastaparty hat bereits begonnen. Danach folgt eine kleine Akrobatikshow.
Trailrun-Worldmasters 2009
Akrobatikshow

Siegerehrung

Die Siegerehrung verzögert sich ein wenig, da man noch auf den vorletzten Läufer warten will, der gleich das Ziel erreicht. Die letzte Läuferin ist zu dem Zeitpunkt noch einige Kilometer entfernt. Zusätzlich zu den vielen Sachpreisen, die es jeden Tag für die drei schnellsten aller vier Kategorien gab, wird nun das Preisgeld von insgesamt 20.000 Euro auf Platz 1 - 5 jeder Klasse verteilt.
Frauen bis 49 Jahre
1. (mit 19 Minuten Vorsprung!) Luminita Zaituc, 2. Caitlin Smith, 3. Silvia Balbach
Männer bis 49 Jahre
1. Michael Smith, 2. Carsten Bresser, 3. Philipp Nawrocki
Frauen ab 50 Jahre
1. Antje Wietscher, 2. Carmen Fuhrmann, 3. Ingrid Perkampus
Männer ab 50 Jahre
1. Hans Hörmann, 2. Karl Berndstrotmann, 3. Roland Pflieger

Trailrun-Worldmasters 2009
Fuhrmann, Wietscher, Perkampus
Trailrun-Worldmasters 2009
Berndstrotmann, Hörmann, Pflieger
Trailrun-Worldmasters 2009
Smith, Zaituc, Balbach
Trailrun-Worldmasters 2009
Bresser, Smith, Nawrocki

Fazit

Mit meinem Platz in der Gesamtwertung bin ich sehr zufrieden. Alles ist nur eine Frage der eigenen Perspektive. Es mag sein, dass es Läufer gibt, für die Platz 20 oder 30 eine große Enttäuschung ist, aber für mich persönlich bedeutet bei dieser Veranstaltung Platz 118 von 130 in der Kategorie „Männer bis 49 Jahre“ einen Erfolg.
Veranstalter und Bürgermeister sind sich über den Willen zur Fortsetzung im nächsten Jahr einig. Bereits jetzt wird versprochen, dass der Wettkampf auf neuer Strecke nächstes Mal anspruchsvoller und anstrengender wird.
Die meisten Anwesenden wollen auch 2010 wieder dabei sein. Ein paar finden natürlich immer etwas zum Meckern, aber die große Mehrheit war mit dieser professionell, gleichzeitig aber sehr sympathisch und herzlich organisierten Veranstaltung sehr zufrieden. Für die bei der Ausschreibung recht hoch erscheinende Startgebühr gibt es entsprechend auch viel Leistung, so dass rückwirkend betrachtet der Preis in Ordnung ist: Drei Läufe, drei Tage Pasta mit Salat- und Dessert-Buffet, abends Rahmenprogramm, dazu ein Funktions-Shirt, ein langärmliges Baumwoll-Shirt, eine Windstopper-Mütze, Kompressions-Socken und verschiedene Dinge aus den Bereichen Sportnahrung und Medizin.

Zurück zur Frage am Beginn dieser Reportage: Was ist das Besondere an dieser Veranstaltung? Es sind nicht die Wettkämpfe, denn überall in Deutschland finden wir sowohl schönere als auch schwerere Strecken. Es ist die einzigartige Atmosphäre und die Gemeinsamkeit der Läufer, die drei Tage zusammen verbringen. Leute, mit denen man an den letzten Tagen ein paar Worte gewechselt hat, begrüßen einem wie alte Freunde, jeder redet mit jedem, egal ob erfolgreicher Profi oder erst Anfänger, egal ob Leistungsorientiert oder Genussläufer. Ähnliches wurde mir schon oft von anderen Kult-Veranstaltungen aus der Ultra-Szene erzählt, aber hier hat man das Vergnügen gleich drei Tage lang. So wie jemand mit ganz anderer Vorstellung von Freizeitgenuss jedes Jahr zu den Discos nach Ibiza oder zu den Kneipen auf Mallorca fliegt, um „lauter coole Leute“ zu treffen, können begeisterte Trail-Runner nun jedes Jahr zu den Worldmasters fahren. Diese Drei-Tage-Droge, deren einzige Nebenwirkung Muskelkater ist, werde auch ich mir wieder leisten. Vielleicht sehen wir uns nächstes Mal dort.

Links

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