Die einen haben ihren Lauf bei km 25,4 beendet, wir Marathonis müssen bei trüben
Wetter rechts ab gleich weiter bergauf.
Über Hochalmen und auf gepflegten mineralisierten Wegen strebten wir mal wieder
ohne Wasserkühlung zur nächsten Verpflegung. Mist, Speicherkarte voll. Warum?
Ich hatte vergessen, die Italienurlaubsbilder zu speichern. Also einige Bilder
löschen, um den geneigten Lesern weitere Fotos vom Marathon anbieten zu können –
wer hat schon auf dem LGT Venedigbilder angesehen? |
Die Halbmarathonis plus haben es gleich geschafft |
Die Marathonis müssen weiter |
Weiter auf schmalen Wiesenpfaden, kleinen Holzstegen über Wildbäche und
ausgetretenen Bergpfaden strebten wir dem höchsten Punkt der Strecke bei km 34,
dem Sassförkle, zu.
Schade, so viele Höhenmeter erlaufen, aber der Nebel verhindert jegliche Chance,
eine Aussicht auf die Berge oder das Rheintal zu genießen. Mitläufer erzählten
mir allerdings, dass wir noch Glück hatten, beim Jubiläumslauf vor einem Jahr
hatte es wohl nur Strippen geregnet. |
Verpflegung bei km 30 |
Und weiter bergan |
Romantisch |
Die Knie wurden weich, aber dann hörten wir Alphörner. Stimmung, es zog uns
magisch nach oben. Noch ein paar Kehren, dann waren wir oben. Verpflegung, wir
dachten jetzt ginge es nur noch bergab ins Ziel. Aber nein, im Wolkennebel ging
es nach kurzen Gefälle wieder bergauf. Vorbei an vereinzelten Altschneefeldern
erreichten wir km 35 und hörten bereits die Durchsagen zu den Zieleinläufen in
Malbun. Gemein, denn wir mussten weiter, noch eine knackige Steigung, eine
gewellte Wiesenpassage, dann ging es auf einem guten Waldweg die letzten 2 km
bergab endlich nach Malbun rein. Wieder ein paar Zuschauer im Zielbereich, dann
auf blauem Teppich durch das Ziel. |
Die Alphörner haben für den Ansturm auf den
höchsten Punkt echt motiviert |
Sassförkle mit knapp 1.800m üNN ist erreicht |
Letzter Schnee an der Strecke |
Malbun, fast geschafft |
Geschafft! |
Abgabe des Leihchips (keine Leihgebühr), Abholung einer Finishertüte noch mit
echtem Finisher-Funktions-T-Shirt und einem kleinen Swarovski Anhänger.
Dann eine super Verpflegung mit verschiedenen Isogetränken, Tee, Cola, Wasser,
heißer Bouillon, Pommes, Bananen und Orangen, die fast keine knurrenden
Marathonimägen darben ließ.
Ein älterer Läufer sprach mich an, ob ich vor drei Wochen den Riga Marathon
gelaufen wäre. Ja, bestätigte ich, da rief er seine Frau und es stellte sich
heraus, dass seine lettische Ehefrau mich dort gesehen und hier erkannt hatte.
Kleidersack abholen und ab zum Duschen. Edel, schönes großes Zelt, Plastikboden
und warme Duschen. Vor dem Duschzelt, ein kleineres Zelt mit Spiegeln und Föhns! |
Verpflegung im Ziel |
Föhns vor dem Duschzelt, edel |
Der kostenlose Shuttlebus wieder zurück zum Start in Bendern ließ lange auf sich
warten, zu lange. Da ich noch mit dem Motorrad zurück nach Bamberg fahren
wollte, suchte und fand ich eine Alternative. Mit dem VIP-VW-Bus fuhr ich mit
der Siegerin des Marathons, Simona Staicu und ihrer Familie runter nach Bendern.
Tipp, wahrscheinlich ist es besser, mit dem eigenen Auto zum Ziel zu fahren und
in der Früh mit dem auch kostenlos angebotenen Shuttlebus zum Start fahren.
Simona erklärte, dass sie trotz des außergewöhnlich engem Zieleinlaufes bei den
Damen (die ersten drei innerhalb von 18,5 Sekunden bei einer Siegerzeit von
3.35, 30) den Sieg jederzeit unter Kontrolle hatte. Sie mochte allerdings die
durch den Regen sehr rutschigen Bergabpassagen nicht und da auch der
Streckenrekord nicht mehr zu erreichen war, verwaltete sie nur noch den Sieg
nach Hause. Erwähnenswert vielleicht noch, dass Simona erst vor zehn Monaten
ihre zweite Tochter zur Welt brachte.
Bei den Herren gewann der Schweizer Patrick Wieser in 3.02,10 mit über 16 Min.
Vorsprung vor dem Tschechen Jan Blaha.
Alle weiteren Ergebnisse unter
http://services.datasport.com/2010/lauf/lgtalpin/
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Die Marathonsiegerin Simona Staicu mit dem Autor |
Mein persönliches Resümee:
Für ein Startgeld von 54,- Euro bei Anmeldung bis 23. Mai bekommt man ein sehr
gutes Preis-/Leistungsverhältnis für einen doch aufwändiger zu organisierenden
Bergmarathon mitten in Europa. Super Verpflegung vor, während und nach dem Lauf,
ein geschmackvolles echtes Finishershirt und ein originelles Erinnerungsgeschenk
von Swarovski, gepflegte, warme Duschen und überall freundliche Helfer an
lauflogisch aufgebauten Verpflegungsständen und allgegenwärtig die meist
jugendlichen Streckenposten, welche für etwas Stimmung sorgten, sowie eine gute
Homepage rundeten für mich das sehr positive Bild dieser Veranstaltung ab.
Der 12. Liechtensteiner Marathon findet am 12. Juni 2011 statt:
http://www.lgt-alpin-marathon.li
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