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Mountain Man 2010

Starterfeld beim Mountain Man 2010

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Mountain Man Alpin Run Challenge am 21.08.2010 - Der Mountain Zwerg beim  Mountain Man - Bildbericht von Thomas Schmidtkonz

Teil 1: Der Start

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Dr. Willmar Schwabe Arzneimittel

Einleitung und tragischer Prolog

81 Kilometer durch hochalpines Gelände und dazu noch knapp 5000 Höhenmeter bergauf und über 4500 Höhenmeter bergab, nicht nur das hat der Mountain Man zu bieten, sondern auch eine wunderschöne Laufstrecke in atemberaubender Hochgebirgslandschaft.
Mich lockte weniger die Herausforderung sondern als Genussläufer einfach die herrliche Panoramalaufstrecke.

Als ich mich anmeldete, war mir die Zielschlusszeit noch nicht bekannt. Aber als die Veranstalter diese dann auf 14,5 Stunden festlegten, war ich schon etwas geschockt, denn schon für die rein rechnerischen Daten ist das für mich verdammt knapp. Sollte die Strecke dann auch noch technisch sehr schwierig sein, wäre das für mich ohne hartes Training im Vorfeld kaum machbar. Also legte ich mir ein entsprechendes Vorbereitungsprogramm zurecht.

Es begann im Mai mit dem Rennsteiglauf für die Ausdauer und Mannheim Marathon für die nötige Tempohärte. Im Juni folgten dann Frankenweg - Marathon und Graubünden Marathon.

Nach dem Graubünden Marathon, den ich locker in gut 6 1/2 Stunden finishte, fühlte ich mich schon ganz gut und war guter Hoffnung für den Brixen Marathon eine Woche später. Dazwischen wollten Gaby und ich eine Woche in der Schweiz verbringen und dabei etwas trainieren. Bei einem dieser Trainingsläufe, just unterhalb der schönen Diavolezza,  verstauchte ich mir völlig grundlos den Knöchel und musste noch 5 km den Berg hinunter humpeln, was eine fast größere Leistung als ein Marathon war.
Aber nicht das bekümmerte mich, sondern dass meine ganze Berglaufplanung für den Sommer auf den Kopf gestellt war.
Brixen fiel aus und wir fuhren vorzeitig heim. Wenigstens schien nichts gebrochen oder gerissen zu sein und die anfangs furchterregende Schwellung ging Dank Kühlung, Ruhe und einer Pferdesalbe bald wieder zurück.

Übel verstauchter und angeschwollener Knöchel am 29.6.2010

Als nächster Lauf stand nun der Run and Bike Marathon Coburg Mitte Juli auf der Kippe. Heidi konnte mich überzeugen dort doch als ihr Partner teilzunehmen. Sie musste halt dann die längste Zeit laufen, während ich mit meinem bandagierten Bein Rad fuhr oder auch mal ein Stück mehr schlecht als recht herumhumpelte. Letztlich war ich da aber doch überrascht, dass es überhaupt so gut ging.

Die Herausforderung Swiss Alpine K78 zwei Wochen später war dann schon härter. Mein Glück war es, dass sie da die Zielschlusszeit von 12 auf 14 Stunden erhöht hatten. Also bandagierte ich wieder mein Bein und schwitzte speziell zwischen Keschhütte und Dürrboden Blut und Wasser, weil es dort mindestens 10.000 Fußfallen für meinen Knöchel gab. Wie war ich da froh, als ich nach 13:20 Stunden die Ziellinie überschritt. Aber da war es mir eigentlich schon klar wie winzig meine Chance war drei Wochen später in 14 1/2 Stunden den Mountain Man zu schaffen. Zuerst wollte ich mich dann auch zur Lightversion ummelden, aber dann sagte ich mir, ich laufe halt so weit es geht. So gesagt so getan ...

Der Vortag

Gaby und ich reisen am Vortag an und übernachten am Zielort in Engelberg. Wir fahren noch am gleichen Abend ins etwa 30 km entfernt gelegene Alpnachstad, wo es am Bahnhof die Startunterlagen gibt. Von hier aus werden wir auch morgen in aller Frühe mit der Pilatusbahn bis zur Station Ämsigen zum Start hochfahren.

Mountain Man 2010

Pilatusbahn am Tag vor dem Lauf

Mountain Man 2010

Am Alpnachstader Bahnhof erhalten wir unsere Startunterlagen

Mountain Man 2010

Studium der Laufstrecke auf der speziellen Streckenkarte des Veranstalters. Erhältlich für 15 sFr

Der Lauftag

Nachts kann ich nur schlecht schlafen, da ich wegen der großen läuferischen Herausforderung viel zu aufgeregt bin. Ich bin daher froh, als ich schon kurz nach 4:00 morgens aufstehen darf. Ich mache mich über mein Lunchpaket her, dass ich im Hotel als Frühstückersatz bekommen habe.
Dann wecke ich Gaby. Gemeinsam fahren wir mit dem Auto zum Start, während sie später zum Zielort zurückfahren wird.

Als wir in Alpnachstad ankommen, treffen wir zufälligerweise gleich Manfred und Heidi. Freudig begrüßen wir uns. Manfred will auch die volle Distanz unter die Hufe nehmen, während Heidi sich mit der "Lightversion" begnügen will, die eigentlich auch alles andere als leicht ist. Einfach ist die vielleicht höchstens aus der Sicht der Extremläufer hier!

Mountain Man 2010

An der Pilatusbahn am frühen Morgen.

Boris

In der Warteschlange bei der Bahn nach oben, entdecke ich Boris aus Ascona. Na, Boris sieht man auch bei fast jeden Berglauf in der Schweiz! Beim Graubünden Marathon war er eher schlecht drauf, aber später wird er hier einer der wenigen Bekannten von mir sein, die bis zum Ende durchkamen.

Ich steige in die Bahn ein, während Boris und Manfred  unten noch irgendwas festhält. Ich will möglichst schnell nach oben kommen, damit ich  dann auf den 1,5 km bis zum eigentlichen Start möglichst viel Zeit habe.

Mountain Man 2010

Zum Start müssen wir zuerst ein Stück mit der Bahn bis nach Ämsigen hochfahren 

Bahnfahrt durch die Nacht

Die Pilatusbahn rumpelt bei bis zu 48 % Steigung den Berg hoch. Sie gehört damit, selbst als wahrer Oldtimer, immer noch zur steilsten Bergbahn der Welt.
Diese Bahnfahrt den steilen, noch nächtlichen Berg hoch weckt in mir eine eigenartige, eigentlich nicht beschreibbare Stimmung. Man muss das einfach mal erlebt haben! :-) Alle sind dazu im Jahr 2011 eingeladen.
Jedenfalls beginnt so für mich würdig ein Bergabenteuer, bei dem ich nicht weiß, was alles auf mich zukommen wird.

Mountain Man 2010

Die Bahn im Morgengrauen bei Ämsigen. Darunter der Vierwaldstättersee

Marsch in den frühen Morgen

Oben angekommen genieße ich die fantastische Aussicht. Mittlerweile graut der Morgen und taucht alles in ein sanftes Violett. Tief unter uns liegt der verwinkelte Vierwaldstättersee. Dazu die Läufer, die sich im Gänsemarsch die Serpentinen zum Startort hocharbeiten.
Wir befinden uns bereits auf den ersten 1,5 Kilometern der Strecke und der Ultra hat damit schon begonnen! Aber auf diesen neutralisierten 1,5 Kilometern wird keine Zeit genommen, was mich bei der insgesamt knappen Zielschlusszeit sehr freut. So werden uns etwa 15 Minuten Laufzeit geschenkt.

Mountain Man 2010

Wir müssen noch etwa 20 Minuten bis zum Start marschieren ...

Mountain Man 2010

... und genießen dabei einen tollen Ausblick im frühen Morgenlicht

Der eigentliche Start in Chretzen

Der Blick auf die Uhr verrät mir, dass ich den Start zum rechten Zeitpunkt um 6:30 verpassen könnte, da ich immer noch nicht den Startort erblicken kann. Um 6:25 wechsle ich daher in den Laufschritt und hinter einer Kurve sehe ich dann auch endlich die versammelten Starter.
Ich höre dort den Sprecher gerade durchsagen, dass der Startschuss um 2 Minuten verschoben wird, da immer noch viele Läufer nicht da sind. So habe ich noch Zeit für ein paar wenige Fotos, bevor der Startschuss, mit einer Leuchtrakete in den scheidenden Nachthimmel abgeschossen, fällt.

Mountain Man 2010

Am Start

Mountain Man 2010
Mountain Man 2010

Gleich neben der Startlinie ein paar Glücksschweine.

Mountain Man 2010

Ein letztes Startfoto ...

Mountain Man 2010

... und schon geht es los!

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