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P-Weg Ultramarathon am 11.09.2010 – Purer Spaß am Laufen – Bildbericht von Günter Kromer

Teil 1

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P-Weg Ultramarathon 2010
Milkakuh beim P-Weg Ultramarathon

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P-Weg Ultramarathon: P-urer S-pass am L-aufen

Allgemeines

Bei vielen Laufveranstaltungen erklärt schon der Titel, wo und was man läuft. Aber „P-Weg“? Was ist das? Wer nicht irgendwo Werbung zu dieser Veranstaltung gesehen oder eine der wenigen Laufreportagen dazu gelesen hat kann mit diesem Begriff nichts anfangen. Schade, denn was die Leute in Plettenberg (auch ein Ort, den man erst googeln muss) auf die Beine stellen verdient Respekt. Schöne Strecke, sehr gute Organisation - was will man mehr?

P-Weg Ultramarathon 2010
Plettenberg liegt im Sauerland. Auf der Deutschlandkarte findet man es ein Stück östlich des Ruhrgebiets. Am Samstag verteilt sich das ausgebuchte Limit von 1000 Startern auf Läufer, Wanderer und Walker. Für jede Gruppe stehen mehrere Strecken zur Wahl, bei den Läufern 20,7 km mit 652 Höhenmetern, 42,1 km mit 1201 hm und 67,7 km mit 1937 hm. Am Sonntag dürfen dann tausend Mountainbiker über die Berge radeln.
P-Weg Ultramarathon 2010
A-nfahrt

Aus ökologischen Gründen reise ich wo immer es möglich ist lieber mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu den Wettkämpfen. Da der Start-Ziel-Bereich in Plettenberg nicht weit von der Bahnhofstraße entfernt ist ging ich davon aus, dass ich nach dem Rennen bequem zum Bahnhof schlendern kann. Dass diese Straße fast 3 km lang ist hätte ich zwar sehen können, wenn ich die Karte im Internet größer gezoomt hätte, aber nun bin ich am Freitagabend recht überrascht.
Eine halbe Stunde später erreiche ich das Jugendzentrum Alte Feuerwache, wo die Ausgabe der Startnummern übersichtlich, schnell und ohne Gedränge funktioniert. Nach nur kurzem Spaziergang erreiche ich die Turnhalle, in der ich kostenlos übernachten kann. Bald darauf gehe ich zurück in die Innenstadt, wo gerade noch die letzten Kinder beim Kids-Race auf einer abgesperrten Strecke radeln. Leider regnet es. Dies reduziert auch den Genuss der „Pasta-Party“, bei der man seinen Teller entweder im Regen oder unter einem Vordach gedrängt im Stehen auslöffeln darf. Da ich anschließend noch Hunger habe kaufe ich mir ein Bier und esse noch den Getreideriegel aus der Startertasche.
In der Nacht hält mich das gewohnte Schnarchkonzert wach, dieses Mal garniert mit der nervtötenden, die ganze Nacht über die Halle aufrüttelnden Husterei eines zu den Wanderern zählenden Rauchers.
P-Weg Ultramarathon 2010
S-tart

Kurz vor fünf stehen die ersten auf, denn um 6 Uhr ist bereits der Start für die 67 km Wanderer. Wir Läufer starten erst 7.30 Uhr, die Marathonis sogar noch eine Stunde später.
Das Frühstück ist genau das Gegenteil von der gestrigen Pastaparty. Im Jugendzentrum können wir für nur fünf Euro von einem sehr reichhaltigen Buffet essen so viel wir wollen, außerdem unbegrenzt Kaffee, Wasser, Milch sowie verschiedene Säfte und Tees trinken.
P-Weg Ultramarathon 2010
Das Ambiente ist so gemütlich, dass ein Läufer an meinem Tisch sagt: „Da will man gar nicht mehr weg“.
Man könnte glauben, dass hier in der „Provinz“ viele Teilnehmer aus der Region kommen und sich heute erstmals an die lange Distanz wagen, doch tatsächlich sind die meisten Anwesenden bereits mehr oder weniger erfahrene Ultraläufer, darunter zahlreiche Vielstarter.
Der Regen hat wie vom Wetterbericht angekündigt aufgehört.
Anfangs scheint es ein Start wie bei jedem Ultra zu werden. Erst in den letzten Minuten versammelt sich die entspannte Gruppe im Startfeld. Doch dann zeigen die Plettenberger, dass sie anders drauf sind: Statt mit den gewohnten ACDC oder ähnlichen Powersongs werden wir mit „Muss i denn, muss i denn, zum Städtele hinaus“ auf die Piste geschickt.
P-Weg Ultramarathon 2010
V-ormittag

Anfangs laufen wir schnell aus dem Ort hinaus, doch nach weniger als vier Minuten verwandelt sich der hintere Bereich des Läuferfelds bereits in eine Wandergruppe, denn die Straße führt nun recht steil einen Berg hinauf.
Nach einiger Schnauferei wird die Aussicht hinter uns immer schöner. Die Wolkenfetzen an den Berghängen lassen mich immer wieder zum fotografieren anhalten. Wir laufen unter einer riesigen Milka-Kuh hindurch und kommen nun auf einfacheres Gelände.
P-Weg Ultramarathon 2010
P-Weg Ultramarathon 2010
P-Weg Ultramarathon 2010
Leichter Nebel hängt im Wald und zaubert eine märchenhafte Stimmung herbei. Man merkt, dass bald der Herbst beginnt. Ich genieße die Atmosphäre aus vollem Herzen.
Mal laufen wir auf Asphalt, mal auf breiten Schotterwegen. Schmale, anspruchsvolle Trails sind heute in der Minderheit. Die knapp 2000 Höhenmeter verteilen sich auf viele kleinere Auf- und Abstiege. Nur selten müssen wir 300 Höhenmeter in einem Stück bewältigen. Beim Blick auf das Streckenprofil hätte ich nicht erwartet, dass recht viele Steigungen gerade noch „laufbar“ sind, so dass ich weniger gehen muss als eingeplant.
Bei Pasel überqueren wir zum ersten Mal die Lenne.
P-Weg Ultramarathon 2010
Gleich nach der Durchquerung des Dorfes beginnt wieder ein längerer Aufstieg, der uns erneut in Wanderer verwandelt.
P-Weg Ultramarathon 2010
Heute sehe ich entlang der Strecke unglaublich viele verschiedene Pilze. Zweimal bleibe ich jetzt stehen, um besonders schöne Exemplare zu fotografieren, aber es ist noch zu dunkel. Außerdem weiß ich, dass ich mich nicht zu sehr mit Pflanzenfotos aufhalten darf, wenn ich rechtzeitig ins Ziel kommen will. Am letzten Wochenende brauchte ich im Schwarzwald für eine normalerweise 90minütige Trainingsrunde wegen sehr vieler Pilzfotos eine Stunde länger.
P-Weg Ultramarathon 2010
P-Weg Ultramarathon 2010
Statt dessen fotografiere ich heute immer wieder die Nebelstimmungen, die mich ebenfalls begeistern. Später bin ich daheim enttäuscht, denn auf den Fotos wirkt alles viel düsterer als ich es morgens empfinde.
P-Weg Ultramarathon 2010
An einem Streckenabschnitt hängen viele Tausend Spinnennetze am Wegrand.
P-Weg Ultramarathon 2010
Ach wie schön sind Landschaftsläufe! Momentan kann ich mir gar nicht vorstellen, jemals wieder durch Großstädte zu laufen.
P-Weg Ultramarathon 2010
P-Weg Ultramarathon 2010
P-Weg Ultramarathon 2010
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