KM 65 |
Beim Club steht es 0:0
Etwas hinter Schmücke rufen mir Helfer zu, als sie meine
Frankenfahne erblicken: "FCN - FC Köln 0:0, Hannover - Bochum 3:0".
Ich bin erzürnt, dass der Club noch nicht führt. Er muss doch ein Heimspiel
gegen eine Mannschaft gewinnen, bei der es um so gut wie nichts mehr geht und
bei ihm aber um alles oder nichts! |
Hier erfahre ich, dass das Spiel FCN gegen FC Köln immer noch bei 0:0 steht
und fluche darüber |
Nun laufen wir in Richtung Mordfleck |
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Beim letzten längeren Anstieg queren wir die Mordfleckwand |
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Bierfleck
Am Bierfleck gibt es noch einmal Bier. Diesmal Pils. Bei
diesem Clubspiel bleibt mir ja nichts anderes übrig als meinen Frust darüber
runterzuspülen. Also greif ich mir hier gleich einen Bierbecher! |
Damit wir dabei nicht auf Selbstmordgedanken kommen, können wir unsere
schlechten Gedanken am Bierfleck mit Bier runterspülen. |
Fünf "Ossis" und ein halber "Wessi"
Das Bier schlägt auf die Blase. Ich muss mal und trete zur
Seite.
Da holen mich dabei doch glatt 5 Läufer ein. Mit einzelnen von ihnen habe ich
unterwegs schon mal gequatscht. Dann lief ich mal an den einen vorbei und die
andere wieder an mir. Also kurzum gesagt, das klassische Ziehharmonikaspiel.
Und jetzt haben wir uns irgendwie alle zusammen gefunden.
Der Haken dabei: Die fünf vertreten fast alle östlichen Bundesländer und ich
ganz ersichtlich ein westliches, das dazu nicht einmal den offiziell den
Status eines Bundeslands hat, obwohl das ganze Frankenland wohl größer als so
manches östliche Bundesland ist.
"Ja, sollen wir Dich überhaupt mit uns laufen lassen?" fragen sie mich. "Na
klar, in Südthüringen gibt es doch auch Franken!"
Das überzeugt! Wir sind ja dann schon fast so was wie Landsleute! |
So wundert es nicht, dass sich zum Ende noch eine lustige Läufergruppe bildet |
Mit dem Rennsteiglied auf den Lippen ins Ziel
"Diesen Weg auf den Höhen bin ich oft gegangen
Vöglein sangen Lieder.
Bin ich weit in der Welt, habe ich verlangen,
Thüringer Wald nur nach Dir. "
Der Lauf mit den lustigen Fünf macht wirklich Spaß. Das
Rennsteiglied auf unserer Lippen überqueren wir mit dem regen Applaus der noch
wenigen verbliebenen Zuschauer die Ziellinie dieses einmaligen Laufs. |
In unserer Laufgruppe sind fast alle östlichen Bundesländer ... |
... und natürlich auch das Frankenland vertreten! |
Die Party
Unser Zieleinlauf war erst der Anfang der Party, denn abends
geht die Post erst so richtig ab.
Da tanzen wir auf den Bänken und Tischen. So ein feierfreudiges und
lebenslustiges Publikum gibt es wohl bei keinem anderen Lauffest.
Nur schade, dass mir irgendwann die Augen zufallen. Eine Stunde Schlaf und dafür
über 11 Stunden laufen, das war einfach zuviel. Noch vor 22:00 Uhr falle ich in
meinem Schlafsack. Nächtliche Ruhestörungen und eine erhebliche Geräuschkulisse
aus dem Festzelt stören meinen Schlaf dabei kaum. |
Abends auf der Rennsteigparty ist wieder der Bär los. Im Osten versteht man
es zu feiern. So was schafft keine Läuferparty im Westen! |
Nächster Morgen
Als ich am nächsten morgen aufstehe, geht es mir glänzend.
Ich glaube, ich könnte heute nicht nur Bäume ausreißen sondern dazu noch gleich
einen Marathon laufen.
Mitleidig betrachte ich einen Läufer, der in Schlappen mit seinem heißen
Teewasser in Richtung Zeltwiese humpelt. Sicher befindet er sich etliche Hundert
Plätze vor mir in der Ergebnisliste!
Rennsteig, ich komme wieder! |
Am nächsten Morgen bauen wir unsere Zelte zusammen und ... |
... freuen uns schon auf den Rennsteiglauf im Jahr 2011. |
P.S.
Ach ja, Dieter und sein 100. Platz beim 100. Wettkampf. Das
klappte leider nicht ganz, aber ein 102. Platz kann sich sicher auch sehen
lassen!
Benjamin blieb mit 9:54 deutlich unter den geplanten 10
Stunden!
Der Läufer mit den Teufelshörnchen brachte seinen Schnee heil
ins Ziel!
Und der Club gewann schließlich doch noch mit 1:0 und geht
nun in die Relegation. Es folgen also noch 2 Endspiele. Die Clubfans führen
wahrlich kein geruhsames Fan - Leben. |