Die Zielgerade
Ich weiß schon lange, dass eine Zeit um die 4:30
heute für mich utopisch ist, aber für eine "Sub 4:45" ist noch etwas
Zeit vorhanden. So lass ich mir bei der letzten Labstation bei Kilometer
39 Zeit und trinke in aller Ruhe meinen Marathon - Tee.
Auf den letzten Kilometern kommt sogar etwas die
Sonne durch und taucht alles in ein freundlicheres Licht. So kommt doch
noch einmal in mir etwas Lauffreude auf, obwohl es sich nicht positiv
auf ein erhöhtes Lauftempo auswirkt. Dazu fehlt mir neben der Kondition
auch etwas die Motivation.
Bald erkenne ich auch schon die Therme. Nun ist es
nicht mehr weit bis zur Ziellinie, die ich dann nach 4 Stunden 44
Minuten und, nein nicht 44 Sekunden, sondern 32 Sekunden Nettozeit
überquere.
Prompt fragt mich da jemand: "War das Dein erster Marathon?"
Zu seiner Überraschung rufe ich zurück: "Nein, war es nicht, sondern
mein 96.!"
Er guckt mich an, als wollte ich ihn veräppeln ... Woran das wohl liegen
mag?
Da es kalt wird, zieht es mich schnell in die Therme,
wo ich Heidi, Manfred und Sven treffe. Wir lassen es uns dort gut gehen
und testen alle Schwimmbecken aus. So endet wieder mal ein schöner
Marathontag.
Und die Moral der Laufgeschichte: Auch wenn man schon fast 100 Marathons
gelaufen ist, ist immer der eine oder andere Marathon für eine
Überraschung gut. |