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1. Granfondo San Gottardo am 24. Juli 2011 - Ein Bildbericht von Jürgen Sinthofen

Teil 1

Autor:  Jürgen Sinthofen

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Granfondo San Gottardo 2011
Den Gotthardpass auf Kopfsteinpflaster hoch beim Granfondo San Gottardo 2011

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1. Granfondo San Gottardo am 24. Juli 2011 - Ein Bildbericht von Jürgen Sinthofen

Liebe Läufer und Läuferinnen, nachdem Ihr vor kurzem vom Triathlon in Roth gelesen hattet,  möchten wir heute mal über ein eher außergewöhnliches Radrennen berichten.

Gran Fondo kommt aus dem italienischen und bedeutet „große Ausdauer“ und wird für Rennen gerne genutzt, wo jung und alt, engagierte Amateure und bessere Freizeitfahrer gemeinsam eine Prüfung mit Zeitnahme meistern.

Warum also ein Artikel über Rennradfahren auf einer Webseite für Läufer? Klar, weil wir auch mit diesem Bericht neugierig auf Alternativen zum „Läuferalltag“ machen möchten.

Unsere triathlonbegeisterte Tochter Nina machte gerade eine Ausbildung in der Schweiz und gab den Tipp für den 1. Granfondo San Gottardo. Es las sich gut in der übersichtlichen Homepage; drei Pässe, 114 km und 3.000 HM mit dem Rennrad. Gerade richtig zwei Wochen nach dem Ironman!

Also gemeldet, 45,- € Startgeld – dafür wurde ein schönes Radtrikot, ein speziell bedrucktes original Schweizer Messer und eine sehr gute Verpflegung versprochen.

Mist, die Wettervorhersage, die man ja heute allenthalben im Internet x Tage im voraus abrufen kann, versprach nichts gutes. Na ja, trotzdem, Fahrt nach Luzern, ein milder Abend in einer der schönsten Städte der Schweiz, am nächsten morgen Weiterfahrt ins Tessin. So ein Chaos, wie kann man auf die Idee kommen durch den Sankt Gotthardtunnel zu fahren?

Stau, endlich eine Abfahrt erwischt, über die Landstraße ganz in Ruhe über den Sankt Gotthardpass gefahren – man fragt sich warum die Urlauber zig Kilometer im Stau auf die Blockabfertigung warten – und dann im sonnigen Tessin in Ambri, ca. 10 km südlich des Tunnels angekommen.

In der Eishockeyhalle von Ambri war die Startnummernausgabe. Die Startnummer mit Zeitnahmechip, die versprochenen Goodies sowie Gutscheine für ein Getränk, Essen und Nachtisch für nach dem Rennen erhielten wir, meine Tochter hatte sich auch angemeldet, problemlos.
Ich hatte Gelegenheit mit dem Renndirektor Vanni Merzari zu sprechen, er war hoch erfreut, dass sich für die Premierenveranstaltung über 500 Teilnehmer angemeldet hatten.

Das Wetter am Samstag war noch gut und keiner rechnete damit, dass sich die geplante Strecke von Ambri (gut 1.000 m ü. NN) über den Sankt Gotthardpass (2.040 m ü. NN), runter Richtung Andermatt und kurz davor links gleich wieder über 800 Höhenmeter hinauf auf den 2.436 m hohen Furkapass, nach 1.100 m Abfahrt als Finale dann der Nufenenpass mit nochmals 1.000 zu überwindenden Höhenmetern vor der letzten langen Abfahrt zurück nach Ambri am Wettkampftag ändern sollte.
Versprochen waren phantastische Ausblicke auf die 4.000er des Berner Oberlandes wie die Jungfrau oder aber auch den Rhonegletscher...

Das Start- und Zielgelände war auf einem alten Flugplatz in Ambri. Toll organisiert, man konnte dort prima kostenlos übernachten, es gab Dixies und es war ruhig. Als wir spät abends dort auftauchten, trafen wir zu unserer Überraschung auch vier Rennradfahrer und Triathleten aus Bamberg, sogar ein Strullendorfer Concorde war dort!

In der Nacht regnete es, ca. 4°C!

Der Start war für Sonntag, 7.30 Uhr geplant. Schlechte Aussichten, ca. 7°C, der Gotthardpass war mit Neuschnee leicht gepudert und im Hintergrund fiese dunkle Wolken.
Die Meldestelle war umlagert, mehrere Helferinnen erklärten den Teilnehmern in den verschiedensten Sprachen, dass die Rennleitung beschlossen hatte wegen des widrigen Wetters die Rennstrecke zu verändern.

Neue Runde war nun, den Gotthard hoch und auf der modernen Panoramastraße zurück an Ambri vorbei um dann links ca. 450 Höhenmeter nach Quinto hoch zu fahren. Nach kurzer Abfahrt wieder auf die Straße zwischen Ambri und Airolo und zum zweiten Mal den Gotthardpass bezwingen. Im Ziel in Ambri wären dann ca. 98 km und knapp 2.500 Höhenmeter bewältigt.
Granfondo San Gottardo 2011
Abholung der Startunterlagen
Granfondo San Gottardo 2011
Übernachtung auf dem Flugplatz direkt bei Start und Ziel
Granfondo San Gottardo 2011
Schwierige Kleiderwahl vor dem Start
Granfondo San Gottardo 2011
Lockere Atmosphäre im Vorderfeld vor dem Start
Granfondo San Gottardo 2011
Weiter hinten aber auch
Granfondo San Gottardo 2011
Die Fuhre rollt, im Hintergrund der Gotthard
Granfondo San Gottardo 2011
Die Oberfranken rollen sich ein
Startaufstellung auf dem Flugfeld für 8.00 Uhr. Die Stimmung war gut und alle waren entspannt als die erste Gruppe pünktlich startete. Die zweite 5 Minuten später. Es war inzwischen etwas wärmer geworden und das Wetter südlich des Gotthard war angenehm. Wir rollten durch Ambri zur ersten Zeitnahme in Airolo, von wo aus die Zeit für die 12,7 km und 932 Höhenmeter zum Pass hinauf genommen wurden.

Zuerst Teerbelag, dann etwa 1km quergeriffelter Beton als Einstimmung auf das Highlight, die alte mit Granit gepflasterte „Tremola“ (Zitterstrasse). 1819 gebaut, windet sich die Straße in vielen Haarnadelkurven zum Pass hinauf. Es war kühl, aber es rollte besser als erwartet. Das Pflaster war recht gut befahrbar, trotzdem zogen viele einen Balanceakt auf den an einigen Stellen entweder am linken oder rechten Straßenrand befindlichen glatt betonierten ca. 50cm breiten Randstreifen vor. Die Steigungen waren recht moderat, es lief gut.

Aussicht gab es nicht viel, ein paar Hochalmen, ein Wasserfall und viele Serpentinen. Zum Schluss ca. 600m leicht bergan geradeaus zur Zeitnahme.
Es grieselte etwas. Temperatur gegen Null Grad. Gut das ein Zelt aufgebaut war, in welchem man die tolle Verpflegung genießen konnte.
Bei warmer Bouillon, Iso, Cola, diverses Obst, Croissants, etc. konnte man sich erholen und die mitgebrachten warmen Sachen für die Abfahrt anziehen.
Granfondo San Gottardo 2011
Einfahrt nach Airolo kurz vor der ersten Zeitnahme
Granfondo San Gottardo 2011
Wir beißen uns in den Berg
Granfondo San Gottardo 2011
Das Kopfsteinpflaster beginnt
Granfondo San Gottardo 2011
Die Serpentinen warten auf uns
Granfondo San Gottardo 2011
Die haben wir schon geschafft
Granfondo San Gottardo 2011
Kurz vor der Zeitnahme am Gotthardpass
Granfondo San Gottardo 2011
Die Zeitnahme
Granfondo San Gottardo 2011
Die Verpflegung mit dem großen Zelt
Granfondo San Gottardo 2011
Super Verpflegung
Granfondo San Gottardo 2011
Oder?
Granfondo San Gottardo 2011
Im Norden klart es etwas auf – hätte man doch die geplante Strecke fahren können?
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