Beim Freibad Eschbachtal ist das Ziel der Marathonstrecke. |
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Annette: Am Ziel bekommen wir "Marathon-Schnecken", mit Sesam bestreute
Schneckennudeln mit Rosinen. Von hier fahre ich mit einem bequemen Shuttle-Bus
zurück zum Sportzentrum Hackeberg.
Günter: Ratespiel - Wer ist stärker: der innere Schweinehund, der Ultraläufer
dazu drängt, jetzt schon vorzeitig aus dem Rennen auszuscheiden, oder die innere
Stärke mancher Marathonis, jetzt auch noch die letzten 21,1 km zur Vollendung
der Ultramarathonrunde zu versuchen.
Ich hätte eigentlich erwartet, dass mehr Leute die Verlängerungs-Option statt
der vorzeitigen Abbruchmöglichkeit nutzen, aber die Ergebnislisten beweisen das
Gegenteil: 78 Mal „Marathon statt Ultra“, nur 13 Mal „Ultra statt Marathon“.
Aber eine andere Zahl zeigt, dass beim Röntgenlauf doch die komplette Distanz
bevorzugt wird. Auf den "normalen" Ergebnislisten stehen 224 Marathonis und 386
Ultramarathon-Finisher.
Die letzten 21,1 km führen insgesamt leicht aufwärts (312 Höhenmeter rauf, 213
runter). Nach einem kurzen, recht flachen Stück laufen wir durch einen Tunnel
unter der Autobahn hindurch.
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Nun beginnt mit 130 Höhenmetern der längste Aufstieg des Tages. Zuerst steigen
wir auf Stufen zur Eschbachtalsperre hinauf, der ältesten Trinkwasser-Talsperre
Deutschlands. |
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Endlich dringt die Sonne länger als nur ein paar Minuten durch die Wolken. Alles
sieht gleich noch viel schöner aus. |
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Wir lassen uns nicht aufhalten. |
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Hoffentlich ist der Zustand der Läufer hier noch besser als der dieses Gebäudes.
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Ich fühle mich noch pudelwohl. Ach wie schön ist es, hier laufen zu dürfen! |
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Etwa 8 km vor dem Ziel bekommen wir an einer Verpflegungsstelle auch Bier,
allerdings nur in kleinen Bechern. Daher kommt die Kutsche nicht, um besoffene
Läufer abzuholen. |
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Bei km 58 überrascht uns eine Verpflegungsstelle mit einem besonders
vielseitigen Angebot.
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Nun folgt der schönste Teil der Strecke. Wir laufen einige Kilometer entlang der
Wupper-Talsperre. Im letzten Jahr fotografierte ich die leuchtenden Farben der
sonnenbeschienenen Bäume, doch leider ist es inzwischen wieder wolkig. Hier
„verschwende“ ich gut zehn Minuten für Fotos mit unterschiedlicher Belichtung
und Farbeinstellung, um dennoch möglichst brauchbare Bilder zu bekommen. Immer
wieder muss ich warten, bis Läufer ins Bild kommen.
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Schlechtes Timing! Kaum bin ich an den schönsten Aussichtspunkten vorbei,
leuchten die Bäume nun doch wieder im schönsten Sonnenlicht. Hätte das nicht
zehn Minuten früher sein können! |
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Gleich darauf verlassen wir den Stausee für eine kleine Schleife nach rechts,
doch bald erreichen wir bei der letzten Verpflegungsstelle wieder das Ufer. Erst
beim Blick ins Gegenlicht fällt mir der leichte Dunst auf. |
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Noch einmal genieße ich den Sonnenschein. |
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Wer sich gegen Ende nur noch mit letzter Kraft voran schleppt, muss kurz vor
Schluss leiden. Zwischen Stausee und Ziel liegen 61 Höhenmeter, die mit zwei
kurzen, steilen Aufstiegen bewältigt werden.
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Für mich stand seit Monaten fest, dass ich dieses Mal den Röntgenlauf nur als
entspanntes Training laufen will. Vier Wochen bevor ich (hoffentlich) drei Mal
so lange nonstop unterwegs bin wären 63 km in Wettkampfgeschwindigkeit Unsinn.
Außerdem will ich heute möglichst viele brauchbare Fotos abliefern, so dass ich
mehr als doppelt so viel Zeit zum fotografieren verbrauche wie im letzten Jahr.
2010 kam ich recht erschöpft ans Ziel, heute dagegen erreiche ich das
Sportzentrum entspannt wie nach einer Trainingsrunde. Doch zu meiner großen
Überraschung bin ich sogar eine Minute schneller als 2010. |
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Am für mich schönsten Punkt bei Marathon- oder Ultramarathon-Zielbereichen
treffe ich Katharina Tomaszek vom Röntgenlauf-Büro.
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Da die meisten Läufer schon vor mir das Ziel erreichten ist es in der Halle
schon recht leer, als ich mein Duschzeug aus dem Rucksack krame.
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In der Dusche entdecke ich etwas Originelles Ein Hinweisschild „Laufschuhe in
der Dusche reinigen verboten“.
Hat schon mal jemand Läufer mit Schuhen unter der Dusche gesehen?
Nach und nach wanken auch die letzten Teilnehmer in Richtung Sonnenuntergang,
die allerletzten eher in Richtung Mond, und wenn sie bis dahin nicht gestorben
sind so kommen sie vielleicht auch in nächsten Jahr wieder zum Herbstmärchen ins
Röntgenland. |
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