Nachtrag mit Bildern und Text von Didi Beiderbeck
Auch für mich als Co-Autor und blindem Extrem Trailrunner ist es dieses Jahr
einer besonderer Ultra Trail Termin, der sich mit dem fast schon kultigen
Hundertmeilenlauf KuSuH Trail 100 kurzfristig ergeben hat. Ich bin meinen Guide
Günther Bruhn und dem Veranstalter Chef Wolfgang Höfle sehr Dankbar, dass ich
Last Minute dort mit Sondergenehmigung starten durfte.
Umso schöner freute ich
mich, viele der 30 Starter persönlich schon zu kennen. Mit Günter Kromer kam
dann die Idee, zusammen diesen Bericht zu schreiben. Günter Kromer im hinteren,
Mittelfeld, mein Guide Günther Bruhn (ein sehr erfahrenden Ultraläufer) und ich
am Ende des Läuferfeldes.
Es wurde sehr schnell deutlich. dass dies ein Lauf
unter Freunden ist, was bei Gesprächen auf den ersten 19km bis zur ersten VP
noch vielfach zu merken war. Bis dahin konnten wir noch gut und ohne Probleme
laufen, was sich danach zunehmend änderte.
Single Trail… längere Anstiege und
viele Richtungsänderungen. Jetzt machte sich auch bezahlt, das Guide Seil um die
Hüfte zu haben. Auch wenn ich nur wenig erkennen konnte, so nahm ich so Schönes
im Kraichgau wahr - Landschaften, freundliche Leute und tolle Trails. Da die
Strecke so toll war verging die Zeit kurzweilig. Fast planmäßig erreichten wir
VP 3 bei 33,5 Meilen (53,9 km) gegen 16:40 Uhr, wo wir herzlich empfangen
wurden. Die Begrüßung im Garten und die Verpflegung in der Wohnküche und Drop Bags im Wohnzimmer - ich habe noch nie so etwas Tolles erlebt.
Nach einer Pause
von fast 25min. ging es weiter mit Stirnlampe, Umziehkleidung und neuem Proviant
im Gepäck. Von nun an ging es bergauf und bergab, Single Trails, und noch vor
dem Dunkel durchquerten wir eine wildromantische Schlucht mit „Turneinlagen“ und
kleineren Kletterrein und einer kurzen, aber steilen Böschung.
Bei VP 4 (44,6ml
= 72 km), erwartete uns neben dem Orga Team auch meine Frau Ute mit meiner
Blindenführhündin Ina freudig. Nach dem „Auftanken“ wurde es nun endgültig
dunkel und die Stirnlampenzeit begann. Bestimmt nicht nur für mich blinden
Extrem Trailrunner wurde die Strecke im Dunklen jetzt nicht gerade einfacher, so
das nun höchstens 5 km pro Stunde geschafft wurden.
Dank Günther hatten wir nur
wenige Unsicherheiten bei der Streckenführung.
Für mich war aber bei VP 7 (71ml
= 114 Km) gegen 5:30 Uhr das schwere, aber so tolle Rennen zu Ende. Kraft und
vor allem mentale Stärke fehlten mir so sehr. Helmut Hanner, als Helfer und
Fotograf, brachte mich dann mit dem Auto gut zurück nach Oberderdingen an die
Schwabenhalle.
Nun setzte mein Premium-Guide Günther Bruhn nach einer kurzen
Pause das dann immer noch schwerer werdende Rennen fort. Leider kam er nach
100ml = 160,9 km nur 10 Minuten zu spät ins Ziel, was auch DNF bedeutet. Aber
wie bei mir bedeutet auch ihm ein sooo schönes Erlebnis viel mehr als 4 UTMB
Punkte und Wertung.
Für mich steht fest, dass ich mich für 2013 besser
vorbereite und ich wenn es dann im Uhrzeigersinn geht, wieder so gerne dabei
bin. um endlich das Ziel rechtzeitig zu erreichen.
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