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Wenn amerikanische oder asiatische Reisegruppen auf ihrem Schnelldurchlauf
Europa durchqueren, steht oft auch Heidelberg auf dem Programm. Die historische
Altstadt, vor allem aber die fotogene Schloss-Ruine und der Blick über die alte
Neckarbrücke werden täglich von vielen hundert Touristen fotografiert.
Für Läufer gibt es hier immer im Frühling einen schönen Halbmarathon, der nach
Öffnung der Meldelisten innerhalb von Tagen oder Stunden ausgebucht ist. Nun
veranstalten die Organisatoren des Mannheimer Marathons hier erstmals mit einem
Marathon eine ungewöhnliche Mischung zwischen Stadt- und Landschaftslauf.
Während der letzten Monate wurde auf Facebook vereinzelt kritisiert, dass die
Strecke für einen Trailrun viel zu viele asphaltierte Abschnitte hat. Im Prinzip
stimme ich dieser Meinung zu und würde die Bezeichnung "Bergmarathon mit Trails"
besser finden. Doch auch wenn mir persönlich der Trail-Anteil zu gering ist, muss
ich rückblickend zugeben, dass die Veranstalter hier einen idealen Spagat
geschafft haben, die Interessen und Bedürfnisse möglichst vieler Läufertypen auf
42,2 km zu bedienen. Von einer flachen 3 km Altstadtrunde bis zu einer sehr
steilen Felsentreppe, von 400 Höhenmetern auf oft asphaltierter Strecke hinab
zum Neckar bis zu einem laubbedeckten, manchmal steinigen Downhill-Trail gegen
Ende - für jeden ist etwas dabei. |
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Für erfahrene Ultratrail-Läufer ist Strecke recht harmlos, aber wer bisher nur
normale Stadtmarathons kennt, den führen die 1500 Höhenmeter auf 42,2 km leicht
an seine Grenzen. Hier stelle ich zum Vergleich die Höhenmeter anderer
Landschaftsmarathons in der Umgebung zusammen: Trollinger Marathon bei Heilbronn
341 Hm, Schwarzwald-Marathon ca. 350 Hm, Marathon Deutsche Weinstraße 495 Hm,
Hornisgrinde-Marathon ca. 600 Hm und Albmarathon 1070 Hm auf 50 km.
Annette und ich fahren, wie vom Veranstalter empfohlen, mit der Bahn nach
Heidelberg. Vom Bahnhof bis in die Nähe des Universitätsplatz, wo die
Startnummernausgabe ist, dauert es mit dem Bus dann nur wenige Minuten. Mehr als
1000 Läufer standen zum Meldeschluss auf der Liste. Sicher gibt es heute bei den
angenehmen Temperaturen viele Nachmeldungen.
Wir kommen schon früh an, so dass ich noch genügend Zeit habe, durch die
Fußgängerzone und hinüber zur Alten Brücke zu spazieren, um schon jetzt Fotos
von einigen Details am Rande der Laufstrecke zu machen. |
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Unterwegs treffe ich viele Lauffreunde, rede mit ihnen, und plötzlich wird die
Zeit nun doch knapp. Nur noch 20 Minuten bis zum Start! Schnell umziehen!
Anschließend erschrecke ich zuerst, als ich die sehr lange Schlange vor der
Gepäckabgabe sehe, doch hier kommt man erfreulich schnell vorwärts, so dass ich
dann doch 5 Minuten vor Start im Startblock stehe. Bernie Manhard und ich geben
einem anderen Läufer unsere Kameras, damit er Fotos von uns beiden machen kann. |
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Bernie und ich sind läuferisch ungefähr gleich schnell. Wenn wir irgendwo
gemeinsam starten, dann laufen wir aber nicht die ganze Zeit zusammen, auch wenn
das später auf den Fotos so aussieht. Das wäre ja auch sinnlos, denn ständig
bleibt einer von uns zum fotografieren stehen. Aber irgendwie treffen wir dann
doch immer wieder aufeinander, mal nach einer halben Stunde, mal erst nach zwei
Stunden, laufen ein paar hundert Meter gemeinsam, dann wächst der Abstand
wieder. So macht es wirklich Spaß!
Pünktlich um 9 Uhr fällt der Startschuss. Obwohl wir uns in unterschiedliche
Startblocks einreihen mussten, zwischen deren Start jeweils fünf Minuten liegen
sollten, laufen nun doch alle gleichzeitig los.
Zuerst geht es durch die Fußgängerzone in der Altstadt. Wo sich später viele
hundert Touristen tummeln ist es sonntagmorgens um 9 noch recht ruhig. Dann
laufen wir parallel über die "Plöck" wieder ein Stück zurück, wechseln erneut
die Richtung und durchqueren dann einen weiteren Teil der Fußgängerzone. |
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Nun folgt einer der fotogensten Punkte Heidelbergs, die Alte Brücke mit ihrem
schönen Torhaus und der milliardenfach fotografierten Aussicht über den Neckar
hinauf zum Schloss. |
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Diesen Streckenabschnitt kenne ich auch vom Halbmarathon, doch auf der anderen
Seite der Brücke biegen wir nun im Gegensatz dazu nach rechts statt nach links
ab. Kurz laufen wir am Ufer des Neckar entlang, steigen dann aber steil hinauf
durch die Hirschgasse. |
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