Zum Trampen die falsche Richtung!
Ganz da hinten ins Sno-Tal geht es rein
Die sehr interessante Burgruine, die einst den Taleingang bewachte
Auf dem Damm geht es weiter
Ein kleiner See
Der spätere Sieger kommt von vorne
Ein Touristenbus muss sich von hinten vorbei quetschen
Hier kann man sich "sauwohl" fühlen
Der Wendepunkt bei etwa km 26 war bald erreicht. Etwas Wasser und einen Schwamm
und dann ging es mit Rückenwind das ganze Sno-Tal auf demselben Weg leicht
bergab wieder zurück. Es lief nun merklich leichter. Der Blick auf den Kazbek
war allerdings durch dunkle Wolken verhangen. Es grummelte merklich und ich
dachte, wir würden noch in ein Gewitter kommen. Aber Glück gehabt, es gab keinen
Regen. Wieder bei der Verpflegung bei km 36 ging es auf einer Wiese etwa 2 km
parallel zur Heerstraße weiter.
Die Strecke war sehr gut mit kleinen Wegweisern, aber vielmehr durch rot-weißes
Flatterband absolut eindeutig und klar markiert.
Leider mussten nun 2 km auf der Heerstraße gelaufen werden. Kühe standen im Weg
und Autos kamen uns entgegen, die für Läufer kaum um etwas Abstand bemüht waren.
Die Straße war an den Überquerungen und auch sonst überhaupt nicht gesichert,
bei uns undenkbar. Anderseits sind wir alle mündige Läufer und es ist auch
nichts passiert.
Zurück in Stepanzminda ging es auf einer Parallelstraße zur Heerstraße zurück
zum Ziel. Es gab keine Zuschauer und der Zieleinlauf war durch bereits im Ziel
angekommene Staffelmitglieder für Fotos teilweise versperrt. Egal, gefinisht und
ein schönes Trailmarathonerlebnis in herrlicher Landschaft war Geschichte.
Vor mir hatten in diesem internationalen Marathonfeld (13 Nationen bei 38
Finishern) der Pole Piotr Sawicki in 3:33,25 vor einem Rumänen und einem
Engländer und die Japanerin Hiroko Ogawa in 4:27,02 gefolgt von Stefanie Wiegand
und Grit Seidel aus Deutschland die Ziellinie überquert. Alle weiteren
Ergebnisse gibt es
hier .
Im Ziel gab es eine Medaille und für den im Starterpaket enthaltenen Gutschein
gab es Wasser, Banane, Schokolade und zwei Sandwiches. Massage oder Duschen
wurden nicht angeboten.
An mindestens 10 Stellen wurden die Startnummern kontrolliert
Die letzte Ortschaft vor dem Wendepunkt
Die späte Siegerin
Irgendwo staubt immer ein Auto (wir sind rechts von der Straße weitergelaufen)
Rechts der Fluss, links Forellenteiche
Kurz vor dem Wendepunkt
Der Wendepunkt bei ca. km 24
Dunkle Wolken ziehen über dem Kazbek auf, es grummelt, regnet aber nicht
Der einzige Laden und Kneipe im Ort
Ortsmitte von Sno
Es ging 2 km über diese Wiese parallel zur Heerstraße
Gleich war die Heerstraße auch noch zu queren
Es wird eng
Nach 2 km Heerstraße zurück in Stepanzminda
Fast geschafft
Geschafft
Die Sieger
Und die Siegerinnen
Mein Resümee:
Für ein Startgeld von 90 Euro für ausländische Teilnehmer wird ein streckenweise
sehr anspruchsvoller Trailmarathon unter erschwerten Bedingungen bei großer
Wärme, Wind, Staub und in durchschnittlich 1.800m Höhe angeboten.
Auf das gewohnte „Drumherum“ wie Marathonmesse, Toiletten, verkehrsfreie und
abgesicherte Streckenführung, Musik an der Strecke, Chiptiming, Massage,
Duschen, etc. muss hier trotz des hohen Startgeldes verzichtet werden. Dies war
aber für die internationalen Teilnehmer kein Problem. Das Land, die Landschaft
und die Menschen entschädigten sie dafür - ein wirklich etwas anderes Erlebnis.
Der Racedirector erklärte, die Startgebühr sei so hoch, da über 10% davon
einer Stiftung gegen Leukämie zugute kommen und die für die Durchführung des
Rennens notwendigen ca. 60 Helfer alle aus Tiflis anreisen mussten. Dazu die
Übernachtungs- und Essenskosten, das kostet auch in Georgien Geld.
Eigentlich ist das recht hohe Startgeld auch eine Unterstützung der Laufbewegung
in Georgien, wo momentan das Laufen sehr wenig öffentliche Akzeptanz genießt.
Dies zeigte sich auch bei unserem Lauf und der Veranstalter fand trotz der bereits 6. Auflage des Marathons keine Unterstützung durch örtliche Vereine oder
Organisationen.
Der Veranstalter sollte jedoch zukünftig für alle internationalen Starter ein
Funktionsshirt im Startpaket inkludieren und auch eine Bezahlung des Startgeldes
mit Kreditkarte ermöglichen oder auch eine Bezahlung in bar vor Ort, um
teilweise horrende Bankgebühren zu vermeiden (ein Teilnehmer zahlte zu Hause 23 Euro und
zusätzlich bei Abholung der Startunterlagen weitere 13 Euro Bankgebühren!).
Die Strecke war super ausgeschildert, jeder Kilometer markiert und die ausreichenden Verpflegungsstellen läufergerecht bestückt.
Die Homepage war recht informativ aber teilweise etwas „langsam“, die
Streckenbeschreibung und das Profil aussagekräftig. Ein paar Tage vor dem Lauf
erhielten alle Teilnehmer nochmals eine Email mit letzten Instruktionen.
Die einfache Ergebnisliste wurde allerdings erst knapp eine Woche nach dem Lauf
ins Netz gestellt und parallel erhielt jeder Teilnehmer eine Email mit seiner
Siegerurkunde als Anlage.
Insgesamt ist der Kazbegi Trail Marathon eine echte Empfehlung für alle
marathonlaufenden Höhenmetersammler oder auch nur Freunde des Naturlaufes mit
garantiertem Laufspass, verbunden mit einem (Kurz)urlaub in einem sehr
interessanten Land „off the beaten track“. Der 7. Kazbegi Trail Marathon findet
am 4. September 2016 statt.
Links
Die Ausbeute |