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6. Kazbegi Marathon am 5. September 2015 - Laufbericht und Bilder von Jürgen Sinthofen

Teil 3

Autor:  Jürgen Sinthofen

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Bericht: Teil 1 - Teil 2 - Teil 3

Weitere Laufberichte

Kazbegi Marathon 2015
Wendepunkt und Verpflegungspunkt beim Kazbegi Marathon 2015

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Kazbegi Marathon 2015
Zum Trampen die falsche Richtung!

Kazbegi Marathon 2015
Ganz da hinten ins Sno-Tal geht es rein

Kazbegi Marathon 2015
Die sehr interessante Burgruine, die einst den Taleingang bewachte

Kazbegi Marathon 2015
Auf dem Damm geht es weiter

Kazbegi Marathon 2015
Ein kleiner See

Kazbegi Marathon 2015
Der spätere Sieger kommt von vorne

Kazbegi Marathon 2015
Ein Touristenbus muss sich von hinten vorbei quetschen

Kazbegi Marathon 2015
Hier kann man sich "sauwohl" fühlen

Der Wendepunkt bei etwa km 26 war bald erreicht. Etwas Wasser und einen Schwamm und dann ging es mit Rückenwind das ganze Sno-Tal auf demselben Weg leicht bergab wieder zurück. Es lief nun merklich leichter. Der Blick auf den Kazbek war allerdings durch dunkle Wolken verhangen. Es grummelte merklich und ich dachte, wir würden noch in ein Gewitter kommen. Aber Glück gehabt, es gab keinen Regen. Wieder bei der Verpflegung bei km 36 ging es auf einer Wiese etwa 2 km parallel zur Heerstraße weiter.
Die Strecke war sehr gut mit kleinen Wegweisern, aber vielmehr durch rot-weißes Flatterband absolut eindeutig und klar markiert.

Leider mussten nun 2 km auf der Heerstraße gelaufen werden. Kühe standen im Weg und Autos kamen uns entgegen, die für Läufer kaum um etwas Abstand bemüht waren. Die Straße war an den Überquerungen und auch sonst überhaupt nicht gesichert, bei uns undenkbar. Anderseits sind wir alle mündige Läufer und es ist auch nichts passiert.
Zurück in Stepanzminda ging es auf einer Parallelstraße zur Heerstraße zurück zum Ziel. Es gab keine Zuschauer und der Zieleinlauf war durch bereits im Ziel angekommene Staffelmitglieder für Fotos teilweise versperrt. Egal, gefinisht und ein schönes Trailmarathonerlebnis in herrlicher Landschaft war Geschichte.

Vor mir hatten in diesem internationalen Marathonfeld (13 Nationen bei 38 Finishern) der Pole Piotr Sawicki in 3:33,25 vor einem Rumänen und einem Engländer und die Japanerin Hiroko Ogawa in 4:27,02 gefolgt von Stefanie Wiegand und Grit Seidel aus Deutschland die Ziellinie überquert. Alle weiteren Ergebnisse gibt es hier

Im Ziel gab es eine Medaille und für den im Starterpaket enthaltenen Gutschein gab es Wasser, Banane, Schokolade und zwei Sandwiches. Massage oder Duschen wurden nicht angeboten.

Kazbegi Marathon 2015
An mindestens 10 Stellen wurden die Startnummern kontrolliert

Kazbegi Marathon 2015
Die letzte Ortschaft vor dem Wendepunkt

Kazbegi Marathon 2015
Die späte Siegerin

Kazbegi Marathon 2015
Irgendwo staubt immer ein Auto (wir sind rechts von der Straße weitergelaufen)

Kazbegi Marathon 2015
Rechts der Fluss, links Forellenteiche

Kazbegi Marathon 2015
Kurz vor dem Wendepunkt

Kazbegi Marathon 2015
Der Wendepunkt bei ca. km 24

Kazbegi Marathon 2015
Dunkle Wolken ziehen über dem Kazbek auf, es grummelt, regnet aber nicht

Kazbegi Marathon 2015
Der einzige Laden und Kneipe im Ort

Kazbegi Marathon 2015
Ortsmitte von Sno

Kazbegi Marathon 2015
Es ging 2 km über diese Wiese parallel zur Heerstraße

Kazbegi Marathon 2015
Gleich war die Heerstraße auch noch zu queren

Kazbegi Marathon 2015
Es wird eng

Kazbegi Marathon 2015
Nach 2 km Heerstraße zurück in Stepanzminda

Kazbegi Marathon 2015
Fast geschafft

Kazbegi Marathon 2015
Geschafft

Kazbegi Marathon 2015
Die Sieger

Kazbegi Marathon 2015
Und die Siegerinnen

Mein Resümee:

Für ein Startgeld von 90 Euro für ausländische Teilnehmer wird ein streckenweise sehr anspruchsvoller Trailmarathon unter erschwerten Bedingungen bei großer Wärme, Wind, Staub und in durchschnittlich 1.800m Höhe angeboten.
Auf das gewohnte „Drumherum“ wie Marathonmesse, Toiletten, verkehrsfreie und abgesicherte Streckenführung, Musik an der Strecke, Chiptiming, Massage, Duschen, etc. muss hier trotz des hohen Startgeldes verzichtet werden. Dies war aber für die internationalen Teilnehmer kein Problem. Das Land, die Landschaft und die Menschen entschädigten sie dafür - ein wirklich etwas anderes Erlebnis.

Der Racedirector erklärte, die Startgebühr sei so hoch, da über 10% davon einer Stiftung gegen Leukämie zugute kommen und die für die Durchführung des Rennens notwendigen ca. 60 Helfer alle aus Tiflis anreisen mussten. Dazu die Übernachtungs- und Essenskosten, das kostet auch in Georgien Geld.
Eigentlich ist das recht hohe Startgeld auch eine Unterstützung der Laufbewegung in Georgien, wo momentan das Laufen sehr wenig öffentliche Akzeptanz genießt. Dies zeigte sich auch bei unserem Lauf und der Veranstalter fand trotz der bereits 6. Auflage des Marathons keine Unterstützung durch örtliche Vereine oder Organisationen.
Der Veranstalter sollte jedoch zukünftig für alle internationalen Starter ein Funktionsshirt im Startpaket inkludieren und auch eine Bezahlung des Startgeldes mit Kreditkarte ermöglichen oder auch eine Bezahlung in bar vor Ort, um teilweise horrende Bankgebühren zu vermeiden (ein Teilnehmer zahlte zu Hause 23 Euro und zusätzlich bei Abholung der Startunterlagen weitere 13 Euro Bankgebühren!).

Die Strecke war super ausgeschildert, jeder Kilometer markiert und die ausreichenden Verpflegungsstellen läufergerecht bestückt.
Die Homepage war recht informativ aber teilweise etwas „langsam“, die Streckenbeschreibung und das Profil aussagekräftig. Ein paar Tage vor dem Lauf erhielten alle Teilnehmer nochmals eine Email mit letzten Instruktionen.
Die einfache Ergebnisliste wurde allerdings erst knapp eine Woche nach dem Lauf ins Netz gestellt und parallel erhielt jeder Teilnehmer eine Email mit seiner Siegerurkunde als Anlage.

Insgesamt ist der Kazbegi Trail Marathon eine echte Empfehlung für alle marathonlaufenden Höhenmetersammler oder auch nur Freunde des Naturlaufes mit garantiertem Laufspass, verbunden mit einem (Kurz)urlaub in einem sehr interessanten Land „off the beaten track“. Der 7. Kazbegi Trail Marathon findet am 4. September 2016 statt.

Links

Kazbegi Marathon 2015
Die Ausbeute

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