Oh weh! Treppen!
Ich bekomme einfach nicht genug von den Weinbergen
Zur Abwechslung geht es wieder durch den Wald
und das offene Feld
Hier brennt mittlerweile die Sonne gewaltig
Vorbei an einem Maisfeld - aber keine Zwischenstärkung für uns
Zwei weitere Läufer begleiten uns ein Stück
Es geht wieder runter ins Tal
Das Schild, das die Hälfte der Strecke markierte, hatten wir mittlerweile lange
hinter uns gelassen, so langsam wurde der Lauf aber doch anstrengend, auch
glühte die Sonne vom Himmel. Gerade als ich sagte: „Es müsste doch bald mal
wieder eine Verpflegung kommen“ erblicken wir fünf Schritte später nach einer
kleinen Anhöhe hinter den Bäumen den Verpflegungsstand. Michael meinte nur ob
ich irgendwie hellsehen könnte. An diesem Stand konnte man dann die Verpflegung
gleich doppelt genießen, denn im Hintergrund erstreckten sich die Weinberge.
Die besagte Verpflegung
und nochmal aus der Ferne
Weiter ging es, wir kamen mit weiteren Läufern ins Gespräch. Irgendwann erhöhte
Michael leicht das Tempo oder ich wurde langsamer, wie auch immer lief er mir
etwas davon. Ich unterhielt mich kurz mit den anderen Läufern, setzte dann aber
meinen Weg für einige KM bis kurz vorm nächsten Verpflegungsstand allein fort.
Dort holten mich von hinten zwei Läufer mit Stöcken ein, die aber schon einige
Erfahrungen mit diversen Ultras gesammelt hatten, wie sie mir erzählten. Als wir
bei der nächsten Verpflegung ankommen, will Michael gerade aufbrechen. So viel
schneller war er also doch nicht, er wünscht mir noch alles Gute für den
weiteren Lauf und erkundigt sich auch, ob alles in Ordnung bei mir ist. Sehr
nett. Die nächsten km hatte ich dann aber doch etwas zu kämpfen, nicht
konditionell, sondern eher mit den Muskeln, die spürte ich mittlerweile deutlich
und nahm vorsorglich etwas Magnesium. Nach einer Kurve ging es dann auch noch
richtig steil den Berg hoch. Ich dachte mir nur: „Oh weh, auch das noch“ - und
musste besonders stark an oben genannte Zeilen vom Internetauftritt denken. Als
der Berg erklommen war verlief die Strecke sehr schön durch den Wald, ein
weiterer Läufer, Burkhard, näherte sich mir von hinten. Als es wieder einen
Anstieg hoch ging, wartete ich kurz auf ihn, schließlich ist der Weg doch mit
Unterhaltung schöner. Er erzählte mir, dass er sich relativ spontan für den Lauf
angemeldet habe, es aber in überhaupt nicht bereut, die Strecke es aber echt in
sich habe. Bei der Steigung im Wald wusste er zuerst gar nicht, wie er sie
bewältigen sollte. Wir unterhielten uns eine Weile, bis ich meinte, ob wir
wieder anlaufen wollen. Er wollte aber lieber noch ein Stück gehen, darum lief
ich alleine weiter, wenn auch nicht mehr allzu flott. Als dann das 10 km Schild
auftauchte, freute ich mich. Quasi nur noch 1x die Runde nach der Arbeit mit den
Kollegen - ist doch ein Kinderspiel! Beim Fotografieren des Schildes kommt
Burkhard angelaufen und macht freundlicherweise ein Foto von mir. Trotzdem haben
wir ein unterschiedliches Tempo und setzen nach einer Weile den weiteren Weg
alleine fort.
Die Strecke kennt weiterhin nur grün, keinen Asphalt
Nicht mal mehr ein Halbmarathon! (die km zählen rückwärts)
Ich mit Weinbergen in der Ferne
Kommt auf dem Foto nicht so raus, war aber echt steil!
Ob Erwin hier wieder hochgeklettert ist?
Burkhard nähert sich
Jetzt ist es nicht mehr weit
An der nächsten und somit auch letzten Verpflegung lief ich gleichzeitig mit
Elisabeth los, so kamen auch wir ins Gespräch. Für sie ist es der 1. Ultralauf
und ihr Vater, der auch mitläuft, hat sie dazu überredet. Wir näherten uns der
60 Kilometer Marke und waren beide gespannt, was dort für ein Aufstieg erfolgen
wird, schließlich hatte man uns an der Verpflegung zuvor gewarnt, wir sollen mit
den restlichen Kräften noch sparsam sein. Ja, und es ging dann wirklich
ordentlich hinauf, keine Gnade für die Waden sozusagen. Der schöne Blick zurück,
den man dadurch aber bald dafür bekam, entschädigte für alles. Ich war nach wie
vor begeistert. Jetzt hieß es somit auch langsam Abschied nehmen von dem Lauf,
das „noch 5 Kilometer“ Schild war auch schon passé. Irgendwie kam ich dann im
Wald etwas komisch auf, auf jeden Fall schmerzte der Fuß etwas. Nicht schlimm,
aber ich ließ Elisabeth lieber laufen und tat eine Weile langsamer, zum Glück
besserte sich der Fuß nach kurzer Zeit wieder. Das wäre jetzt etwas gewesen, das
ich gar nicht gebrauchen konnte auf den letzten Kilometern.
Elisabeth macht auf den letzten KM noch ein Foto von mir
Jetzt geht es noch mal richtig hoch
Vorbei an Naturverpflegung zum Selberpflücken
Blick zurück
Der Untergrund wird doch tatsächlich kurz hart
Und auch schon wieder vorbei
Ich lief weiter und passierte das Schild, dass den letzten Kilometer ankündigte.
Kurze Zeit später hörte ich auch schon leise Musik. Ich bog auf den Sportplatz
ab und lief Richtung Zielbogen. Thomas kündigte mich an und beglückwünschte mich
zum Finish. Ich kam - wie man es von vielen Läufen gewohnt ist - die Medaille
umgehängt und anschließend - ja wo gibt es denn sowas - ein frisches
alkoholfreies Weizen angeboten. Welch ein Service! Der erschöpfte Läufer muss
sich gar nicht zur Verpflegung begeben, die Verpflegung kommt zum Läufer!
Wirklich der Abschluss eines perfekt organisierten Laufes auf herrlicher
Strecke.
Es heißt Abschied nehmen
Zieleinlauf
und Glückwünsche von Thomas, dem Veranstaltungsleiter
Glücklich und zufrieden im Ziel
Verpflegung und Relaxen im Zielbereich
Im Ziel erfahre ich, dass Bernadette und Silke es geschafft haben - sie
sind Hand in Hand als erste Frauen eingelaufen. Herzlichen Glückwunsch!
Zum Abschluss noch mal ein dickes Lob und vielen Dank an das ganze
Organisationsteam und alle total freundlichen Helferinnen und Helfer!Links
Homepage des
Veranstalters .
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